Brustkrebs: Knochendichtemessung unter Antihormontherapie jetzt Kassenleistung
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Brustkrebspatienten müssen nicht mehr fürchten, die Kosten für notwendige Knochendichtemessungen selbst tragen zu müssen. Vertragsärzte können diese Untersuchung in spezifischen Fällen seit 1. Januar 2014 direkt mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen, auch wenn noch kein Knochenbruch vorliegt. Der Bewertungsausschuss hat hierzu eine neue Abrechnungsziffer geschaffen.
„Vor der Richtlinienänderung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) handelte es sich bei der Knochendichtemessung nur um eine Leistung der gesetzlichen Krankenassen, wenn Versicherte eine Fraktur ohne adäquates Trauma erlitten haben und gleichzeitig aufgrund anderer anamnestischer und klinischer Befunde ein begründeter Verdacht auf Osteoporose bestand“, erklärt eine Sprecherin des GKV-Spitzenverbands. „Durch den genannten Beschluss des G-BA kann eine Osteodensitometrie fortab auch bei Versicherten durchgeführt werden, die noch keine Fraktur erlitten haben. Voraussetzung ist, dass aufgrund konkreter anamnestischer und klinischer Befunde bereits die Absicht besteht, eine spezifische medikamentöse Therapie durchzuführen. In diesem Fall können mittels einer Osteodensitometrie zusätzliche Informationen gewonnen werden, um den Nutzen und die Risiken einer Arzneimitteltherapie besser abschätzen zu können. Eine Osteodensitometrie kann somit auch bei Patienten/Patientinnen durchgeführt werden, die aufgrund von bestimmten Risikofaktoren (Medikation/chronische Erkrankungen) ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufweisen, beispielsweise durch die Gabe bestimmter Medikamente im Rahmen der Brustkrebsbehandlung. Der Bewertungsausschuss hat die entsprechenden Abrechnungsmöglichkeiten für die Vertragsärzte im EBM hierzu mit Wirkung zum 1. Januar 2014 geschaffen“, so die Sprecherin weiter.
Eva Schumacher-Wulf, Chefredakteurin des Brustkrebsmagazins Mamma Mia!, zeigt sich über diese Entwicklung erfreut: „Rund zwei Drittel der über 70.000 Frauen, die in Deutschland jedes Jahr an Brustkrebs erkranken, haben einen hormonabhängigen Tumor. Dieser wird meist durch einen Hormonentzug behandelt, wodurch das Osteoporoserisiko drastisch steigt. Es ist lange überfällig, dass die Kosten für eine Knochendichtemessung bei diesen Frauen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden – und zwar bevor die Knochen brechen!“, betont sie.
Weitere Informationen zum Thema Brustkrebs: www.mammamia-online.de
Auch 5 Jahre später hat sich noch nichts geändert. Der Arzt sagt, das er nicht abrechnen kann, weil die KK nicht bezahlt. Die KK sagt, dass der Arzt das Richtige anweisen muss. Ich kann die ganzen Kosten nicht mehr tragen, also lasse ich alles sein.
Wir hören das immer wieder, das ist echt unglaublich! Dann soll die Krankenkasse sagen, was der Arzt genau aufschreiben muss. Oder der Arzt soll sich die Mühe machen und sich erkundigen. Nicht aufgeben!!!
Hier gibt es weitere Infos zur Kostenübernahme: http://mammamia-online.de/brustkrebs/nachgefragt-2/
Hallo,
Ich bekomme seit 4 Jahren anstandslos die Knochendichtemessung bei Einnahme von Aromatasehemmern von der KK bezahlt. Es muss nur richtig auf der Überweisung stehen: zur Therapieeinstellung
Das wurde mir gleich bei der Radiologie genau gesagt.
Hallo,
nachdem ich sogar von der Mitarbeiterin des Röntgeninstituts darauf hingewiesen worden bin, dass die Knochendichtemessung aufgrund meiner Brustkrebserkrankung und Start mit Aromatasehemmern mit Überweisung abgerechnet werden kann, habe ich versucht eine Überweisung zu bekommen. Fehlanzeige! Die Ärzte – Hausarzt, Frauenärztin – waren der Ansicht das würde nicht gehen, erst wenn ein Bruch vorliegt. Jetzt habe ich es privat machen lassen und werde versuchen über eine Einzelfallentscheidung die Rechnung bei der Krankenkasse einzureichen. Gibt es dazu mittlerweile neue Informationen und wo steht diese Info, damit man der Krankenkasse diese vorlegen kann?
Das ist doch alles Augenwischerei. Fakt ist, dass nichts bezahlt wird bevor man nicht Osteoporose hat. Das war die Aussage meiner Krankenkasse und auch des Orthopäden. Dabei hatte ich alle möglichen ausdruckbaren Artikel und auch das Rundschreiben vom KGV mitgenommen aber das interessierte keinen. Nehme jetzt über 2 Jahre Anastrozol und musste Kosten selbst tragen, da noch keine Osteoporose vorliegt, nur eine kleine Verringerung der Knochendichte. Soll im Winter Vitamin D einnehmen und mich in 10 Jahren nochmal vorstellen. Na danke!
Ich bin gestern trotz Überweisung zur Osteodensitometrie meiner Gynäkologin mit Hinweis auf die Aromatasetherapie vom Orthopäden abgewiesen worden. Dies wäre keine Kassenleistung. Gleichwohl betonte er aber, wie wichtig diese Untersuchung für mich wäre, da ich durch die Aromatasetherapie ein erhöhtes Osteoporose-Risiko habe. Als IGEL-Leistung wären dann 45 Euro fällig
Liebe Erika, ich würde das Statement vom GKV-Spitzenverband mitnehmen und wieder darauf bestehen. VG, Eva Schumacher-Wulf
Leider musste ich heute feststellen, dass mir eine Überweisung zur Knochendichtemessung von meinem Gynäkologen verweigert wurde, mit dem Hinweis, dass dies nur privat abzurechnen sei. Mein Hinweis auf die Richtlinienänderung wurde ignoriert. Ich bin betroffen, weil mein Brustkrebsm mit einem Aromastasehemmer therapiert wird. Wie soll ich mich verhalten?
Erika
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Danke, das war wirklich lange lange überfällig. Ich habe im vergangenen Jahr noch kämpfen müssen, trotz Deckplatteneinbruch LWK 1/2 –
Werden denn die Kosten auch übernommen, wenn man schon mitten in der Antihormontherapie steckt?