Ob Angebote für Patientinnen und Patienten, ob Unterstützung für die Angehörigen, ob digital oder vor Ort, ob medizinisch ausgerichtet oder doch eher die emotionalen und seelischen Aspekte einer Krebserkrankung aufgreifend: Insgesamt 32 Projekte aus dem Bereich Onkologie hatten bis Anfang 2024 ihre Bewerbung für den ersten O-Mamori Award – eine Auszeichnung für Helden in der Patientenstärkung – eingereicht. Die Idee hinter dieser Initiative: Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen, Netzwerke und engagierte Menschen auszuzeichnen, die sich mit innovativen und kreativen Projekten für eine Verbesserung der Versorgung, der Lebensqualität und/oder der Alltagsbewältigung von Patientinnen und Patienten einsetzen oder die Prävention und Aufklärung unterstützen. Der Name des Awards geht auf den japanischen Ursprung von Daiichi Sankyo zurück. In der japanischen Kultur sind O-Mamoris Glücksbringer in Form von kleinen Stoffbeutelchen, die Schutz und Sicherheit gewähren sollen und Japanerinnen und Japaner seit vielen Jahrhunderten als ständige Talismane im Alltag begleiten – genauso, wie es Projekte und engagierte Menschen tun, die sich für Betroffene einsetzen.
Die Preisträger im Bereich Onkologie
Von einer fachkundigen und unabhängigen Jury mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen wurden letztendlich zwei Projekte ausgezeichnet.
Das Familienhörbuch
Hier kommen junge Patientinnen und Patienten im Endstadium ihrer Erkrankung zu Wort, die ihre eigene Geschichte und Lebenserfahrungen für ihre minderjährigen Kinder in einem Hörbuch erzählen. Die Gründerin Judith Grümmer begleitete als Hörfunkjournalistin die Entwicklung der Palliativmedizin seit den 1980er Jahren. Durch diese intensiven Berührungspunkte mit Sterbenden und deren Bedürfnis, eine Erinnerung zu hinterlassen, wurde sie zu dieser besonderen Art der Audiobiographie inspiriert. Seit 2017 konnten bereits rund 470 Mütter und Väter durch die professionell begleitetet Arbeit an dem Hörbuch den Blick von Krankheit, Schmerz und Verlust hin auf das gelebte Leben lenken. Für die Familien sind die Erzählungen eine Hilfestellung, mit Krankheit, Tod und Trauer umzugehen und können vor allem sehr kleine Kinder als Zukunftsgeschenk begleiten. Finanziert wird das Familienhörbuch zu 100 Prozent durch Crowdfunding, Spenden, Stiftungsgelder und öffentliche Lotteriegelder.
Rexrodt von Fircks-Stiftung
Wenn die Mamma an Krebs erkrankt, ist zwar ein Mensch körperlich betroffen, allerdings befindet sich die gesamte Familie ab der Diagnosestellung in einem physischen und psychischen Ausnahmezustand. Sprachlosigkeit, Angst und Verunsicherung stehen plötzlich im Vordergrund. Hier setzen die von der selbst von Brustkrebs betroffenen und im Juni 2024 verstorbenen Stiftungsgründerin Annette Rexrodt von Fircks speziell entwickelten Kur- und Rehamaßnahmen an. Seit 2006 werden Mütter mit Brustkrebs und seit 2011 auch Mütter mit andern Krebserkrankungen in auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Programmen behandelt. Die Kinder werden in dieser Zeit von Psychologinnen und Psychologen sowie Pädagoginnen und Pädagogen aufgefangen. Schon über 13.000 Familien konnten bis heute von dem Angebot profitieren: In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass diese Form der Reha eine positive Wirkung sowohl auf die Stressreduktion als auch auf einen konstruktiven Umgang mit Ängsten und Sorgen bei allen Familienmitgliedern hat.
Die anderen Projekte im Überblick
2011 von der Psychoonkologin und Gestalttherapeutin Rita Maria Mengener als Projekt initiiert, bietet die 2016 gegründete Cape-Stiftung Frauen mit der Diagnose Brustkrebs und DCIS ganzheitliche psychoonkologische Unterstützung an. Dabei wird geschaut, was die Frauen individuell zur Bewältigung ihrer Krise psychisch, seelisch, emotional und körperlich brauchen.
www.cape-stiftung.de
Eisvogel e. V., ursprünglich ein Familienprojekt und nun mit vielen ehrenamtlichen Helfern und Paten gewachsen, unterstützt krebskranke Menschen, insbesondere Leukämie- und Lymphom-Erkrankte, sowie Angehörige im Rahmen von Patenschaften und Projekten. Dabei verbindet das von zwei ehemaligen Krebspatientinnen ins Leben gerufene Patenschafts-Konzept Betroffene mit ehemals Erkrankten/Angehörigen für persönliche Unterstützung auf dem Weg durch die Therapie – als Begleiter bei Spaziergängen, als Seelentröster, Mutmacher, Händchenhalter bei der Chemotherapie oder Style-Berater beim Kauf einer Perücke.
www.eisvogel.de
Ins Leben gerufen von der Radiologin Dr. Bettina Wolfgarten und dem Gynäko-Onkologen Dr. Matthias Wolfgarten bietet das Forum Wolfgarten ein innovatives multimodales, ambulantes und ganzheitliches Therapiekonzept für Frauen mit Brustkrebs. Zu dem Schulungskonzept „Gemeinsam leben lernen“ gehören die Themen Ernährung, Bewegung und innere Balance, Stressbewältigungs- und Achtsamkeitskurse sowie eine psychoonkologische Beratung.
www.forum-wolfgarten.de
Verwandlung als Chance und der Krankheit Krebs eine neue Ebene geben: Der mobile Patiententag lädt Menschen mit Krebs zur eigenen Entdeckungsreise mithilfe einer „Verwandlung“ durch Masken, Kostüme und Fotoshooting ein – auf kreativer und seelischer Ebene. Ein Team aus Maskenbildern, Fotografen und Betreuern richtet ein Set für einen unvergesslichen Tag ein, der mit einer großen Gesprächsrunde beginnt und die Teilnehmer mithilfe von Masken und Verkleidung in eine andere Welt entführt.
www.gemeinsam-mehr-mut.de
Das Projekt HELP der AG HeiMeKOM der Thoraxklinik Heidelberg stärkt Lungenkrebspatientinnen und -patienten dabei, ihre Wünsche bei medizinischen Behandlungen einzubringen. Auf einer qualitativen Studie basierend wurden Informationsmaterialien und eine Entscheidungshilfen entwickelt. Ein begleitendes Decision-Coaching stärkt Patienten und Angehörige sowie auch Ärzte bei der partizipativen Entscheidungsfindung.
www.awhelp.herokuapp.com/#/
Seit 2011 setzt sich Alexandra Weber mit ihrer gemeinnützigen Organisation und den Herzkissen für Brustkrebspatientinnen ein. Zum einen helfen die Kissen dabei, postoperative Schmerzen zu lindern. Zum anderen sind sie ein Symbol für Solidarität. Auch Vorträge und Workshops, um Krebs aus der Tabuzone zu holen, gehören zum Angebot der Organisation. Bis jetzt hat die Initiative mehr als 15.000 Betroffenen helfen können.
www.herzkissen.org
Eine Chemotherapie kann sowohl Haarausfall als auch eine Polyneuropathie nach sich ziehen. Der Verein Internationale Senologie Initiative (ISI) stellt Brustkrebspatientinnen Kühlgeräte zur Kopfhaut- und Hand-Fußkühlung zur Verfügung, die dabei helfen sollen, Haarausfall und Polyneuropathien zu vermeiden.
www.senology.de
Geschwister von schwerkranken Kindern stehen oft im Schatten. Der gemeinnützige Verein KINDERHILFE e. V. unterstützt sie und die Familien durch ein vielfältiges Angebot im Ambulanten Kinderhospizdienst. Die Angebote fördern Verständnis und Unterstützung innerhalb der Familie, um den Mangel auf Aufmerksamkeit zu kompensieren und gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge und Urlaub zu realisieren.
www.kinderhilfe-ev.de
Lebensheldin e. V. ist die erste gemeinnützige Organisation im deutschsprachigen Europa, die für den Neuanfang nach Brustkrebs und einen positiven Umgang mit der Erkrankung steht. Dazu werden Frauen mit Krebserfahrung in der „Mentorinnen-Schulung für effektive Selbsthilfe“ geschult, Betroffene nach der Therapie für mindestens sechs Monate zu begleitet, um die Erfahrungen der Therapie und der Langzeitfolgen zu bewältigen.
www.lebensheldin.de
Let your scares shine ist das das Empowerment-Foto-Projekt, mit dem der Verein dasBUUSENKOLLEKTIV dem Schweigen, wenn es um den veränderten Körper brustkrebserkrankter Frauen geht, Mut, Authentizität und Glitzer entgegensetzen will. Den Frauen wird im Rahmen eines Workshops die Möglichkeit gegeben, sich und ihrem Körper neu zu begegnen.
www.dasbuusenkollektiv.de
Das mamazone-Mobil der Patientenorganisation mamazone e.V. bringt Informationen zu Brustkrebs in ländliche Gebiete, zu Events und Firmen. Es ist auch auf Patiententagen, Gesundheitsmessen und Medizinkongressen präsent und klärt in Vorträgen und persönlichen Gesprächen über Brustkrebs auf. Es bietet Raum für Fragen und berücksichtigt kulturelle Besonderheiten.
www.mamazone.de
Die Initiative von Yves Steininger in Kooperation mit der AG Sport-Psychiatrie der Charité, mamazone e. V. und den Berliner Brustzentren richtet sich an Brustkrebspatientinnen und setzt den Fokus auf die Prävention von Fatigue. Es ist das erste ressourcenstärkende und systematische Präventionstraining seiner Art, bei dem sowohl das physische Fitnesslevel als auch die Seelische Schutzkomponente berücksichtigt werden.
Das Projekt bietet in Form von Video-Podcasts Informationen über Brustkrebs und neueste Erkenntnisse aus der Forschung. Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer, Klinikdirektor Gynäkologie der Charité und Dr. Yvonne Niepelt, Ärztin und Brustkrebspatientin beleuchten verschiedene Therapien und warum eine präzise Diagnose und eine passgenaue Therapie entscheidend sind.
www.youtube.com/@Brustkrebs-MitWissenSiegen
Körperliche Veränderungen während der Therapie beeinträchtigen die eigene Körperwahrnehmung, das Selbstbewusstsein und nicht selten damit den Umgang der Erkrankung und der Therapie. Mit kostenfreien Schmink- und Stylingsessions möchte der Verein das Selbstbewusstsein von Krebspatientinnen und -patienten stärken.
www.recoveryoursmile.org
Das Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT) e. V. hat eine Informationsbroschüre entwickelt, die Ärztinnen und Ärzte an neu diagnostizierte Patientinnen und Patienten mit neuroendokrinen Tumoren weitergeben können. Die Broschüre gibt Tipps für das Leben mit der Erkrankung und unterstützt im Umgang mit Gefühlen und Ängsten.
www.netzwerk-net.de
OncoEducation ist ein von der Weltgesundheitsorganisation akkreditierter YouTube-Kanal, der komplizierte onkologische Themen patientenverständlich umsetzt. Betrieben von Matthias Scheffler (Uniklinik Köln) und unterstützt durch die LungCancerGroupCologne richtet sich OncoEducation an Patientinnen und Patienten, die mehr über die Erkrankung und die Therapie erfahren möchten. Neben den Videos, die wöchentlich neu veröffentlicht werden, gibt es auch Zusammenfassungen in Textform, ein OncoEducation GPT und einen Instagram-Account.
www.youtube.com/@OncoEducation
Der Selbsthilfeverein Kieler BrustkrebsSprotten e. V. hat in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein die OnkoSprotte ins Leben gerufen, um den Zeitmangel beziehungsweise die enge zeitliche Taktung im Klinikbetrieb zu kompensieren. Die vom Verein ausgebildeten OnkoSprotten können durch ihre eigene Erfahrung die Emotionen der Neuerkrankten nachfühlen und Hilfestellung leisten.
www.brustkrebssprotten.de
Angesichts steigender Neuerkrankungen und Arbeitsverdichtung fehlt es häufig an konstanten Ansprechpersonen von der Diagnose über den Klinikalltag bis zur Nachsorge. Das Patientenlotsensystem des CCC Erlangen-EMN am Uniklinikum Erlangen bietet deshalb umfassende Unterstützung für onkologische Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige, um sie in der schwierigen Zeit zu begleiten.
www.ccc.uk-erlangen.de/beratung/patientenlotsen/
Mit dem Projekt “Patients for Patient Safety” spricht das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. die breite Öffentlichkeit an und macht anderen Menschen Mut, sich aktiv an den Behandlungsprozessen zu beteiligen. In Videobotschaften sprechen Patientinnen und Patienten über ihre persönlichen Erfahrungen zu Behandlungsfehlern, aus denen sie Empfehlungen für das Gesundheitspersonal und andere Betroffene ableiten, um präventiv handeln zu können.
www.stimmen-fuer-patientensicherheit.de
Um auf das Thema Brustkrebs aufmerksam zu machen, initiiert das Haus Leben Leipzig e. V. seit 2013 den Pink Shoe Day: mit pinken Schuhen und einer breit angelegten Awareness-Kampagne. 75.000 pinke Schuhe werden dazu auf dem Augustusplatz installiert, Informationsstände, Tanzvorführungen, Yoga-Angebote und Interviews mit Betroffenen, Ärzten und Psychologen runden das Angebot ab. Der Pink Run macht zudem auf die Bedeutung von Bewegung aufmerksam.
www.pink-shoe-day.de
2013 begann Nicole Kultau als eine der ersten Frauen im deutschsprachigen Raum auf ihrer Website und in den sozialen Medien öffentlich über ihre Brustkrebserkrankung zu schreiben. Hier und in vielen anderen Projekten setzt sie sich für eine offene Kommunikation für an Krebs erkrankte Menschen aber auch Angehörige oder Menschen mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung. Denn neben einer adäquaten medizinischen Versorgung brauchen diese auch Hoffnung, Mut, Nahbarkeit und das Gefühl, nicht alleine im Leben zu stehen.
www.prinzessin-uffm-bersch.de
Mütter mit Babys und Kleinkindern haben es mit einer Krebserkrankung besonders schwer. Der Verein Pro Mater Sano e. V. setzt sich bundesweit für ihre Belange ein und bietet schnelle und unbürokratisch finanzielle Hilfe und unterstützt bei vielen Fragen rund um die Erkrankung. Auch Workshops und Seminare werden angeboten.
www.pro-mater-sano.de
Studien zeigen, dass bis zu 30 Prozent der minderjährigen Kinder von krebskranken Eltern Auffälligkeiten wie ängstlich-depressive Verstimmungen oder Entwicklungsverzögerungen zeigen. Mit dem Projekt Regenbogen fängt die Saarländische Krebsgesellschaft betroffene Familien mit psychoonkologischen Sprechstunden sowie erlebnispädagogischen Aktionen auf und begleitet sie langfristig.
www.krebsgesellschaft-saar.de/projekt-regenbogen-angebot-fuer-kinder-krebskranker-eltern/
AMSOB e. V. – Ablatio mammae – Selbstbewusst ohne Brust – steht für Selbstbewusstsein trotz Brustamputation. Mit Radtouren entlang deutscher Flüsse und Besuchen in Brustkrebszentren und Reha-Einrichtungen will der Verein Frauen ermutigen, ihren individuellen Weg nach einer Mastektomie zu finden, einschließlich der Option ohne Wiederaufbau der Brust. Mit den Radtouren soll das Thema in den Medien präsent bleiben.
www.brustlosnichtradtlos.com
www.amsob.de
Auf ihrem Instagram-Kanal klärt die Deutsche Sarkom-Stiftung Sarkom-Betroffene über Sarkome auf., bietet aktuelles Forschungswissen und eine Plattform für die Vernetzung von Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften.
www.sarkome.de
Die Survivers Home Foundation gGmbH betreibt das SURVIVORS HOME, das das Ziel hat, den Austausch zwischen Neudiagnostizierten und Langzeitüberlebenden zu fördern. Als Ort der Selbstfürsorge bietet es den Gästen die Möglichkeit, in vertrauensvoller Atmosphäre ihren Gedanken freien Lauf zu lassen, Fragen zu stellen und ihre Sorgen und Bedürfnisse zu teilen.
www.surivers-home.de
Der Verein Gynäkologische Krebserkrankungen Deutschland ist Netzwerk, Patientenvertretung, Forum und Plattform für Frauen mit einer gynäkologischen Unterleibserkrankungen in Deutschland. Mit mehreren Konzepten und Formaten steht er für eine starke Patientenstimme, Aufklärung und Stärkung der Patientinnen ein. Das Motto: Weil es um unser Leben geht – Zusammen viel erreichen.
www.gynäkologischer-krebs-deutschland.de
Eltern stehen vor vielen Fragen, wenn sie ihrem Kind ihre Krankheit erklären müssen. Ein von Julia Hoefer und Eva Leroy verfasstes Bilder- und Lesebuch, in dem ein Elternteil palliativ an Krebs erkrankt ist, greift diese Situation auf. Es will Hilfestellung sein, mit den eigenen Kindern ins Gespräch über die neue Lebenssituation zu kommen.
www.wunderbuch.jimdosite.com
Besondere Einzelprojekte außerhalb der Wertung
Linda Wanger erkrankte während ihrer Schwangerschaft an Brustkrebs. Seitdem nutzt sie Instagram, um ihre Geschichte zu verarbeiten, aufzuklären und anderen Menschen Mut zu machen. Eines ihrer zentralen Themen ist dabei die Früherkennung.
www.instagram.com/just_inked87
Mit seinem Podcast möchte Initiator Nils Glaubke, selbst Krebspatient, andere Betroffene über modernste Behandlungsmethoden informieren und ihnen einen Leitfaden an die Hand geben, um dadurch die Selbstbestimmung und die Lebenszeit und/oder Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern.
www.krebs-was-nun.podigee.io/
Die anderen Projekte im Überblick
Cape Stiftung
2011 von der Psychoonkologin und Gestalttherapeutin Rita Maria Mengener als Projekt initiiert, bietet die 2016 gegründete Cape-Stiftung Frauen mit der Diagnose Brustkrebs und DCIS ganzheitliche psychoonkologische Unterstützung an. Dabei wird geschaut, was die Frauen individuell zur Bewältigung ihrer Krise psychisch, seelisch, emotional und körperlich brauchen.
www.cape-stiftung.de
Eisvogel e. V. – Hoffnung und Herzenswärme für Krebspatienten
Eisvogel e. V., ursprünglich ein Familienprojekt und nun mit vielen ehrenamtlichen Helfern und Paten gewachsen, unterstützt krebskranke Menschen, insbesondere Leukämie- und Lymphom-Erkrankte, sowie Angehörige im Rahmen von Patenschaften und Projekten. Dabei verbindet das von zwei ehemaligen Krebspatientinnen ins Leben gerufene Patenschafts-Konzept Betroffene mit ehemals Erkrankten/Angehörigen für persönliche Unterstützung auf dem Weg durch die Therapie – als Begleiter bei Spaziergängen, als Seelentröster, Mutmacher, Händchenhalter bei der Chemotherapie oder Style-Berater beim Kauf einer Perücke.
www.eisvogel.de
Forum Wolfgarten
Ins Leben gerufen von der Radiologin Dr. Bettina Wolfgarten und dem Gynäko-Onkologen Dr. Matthias Wolfgarten bietet das Forum Wolfgarten ein innovatives multimodales, ambulantes und ganzheitliches Therapiekonzept für Frauen mit Brustkrebs. Zu dem Schulungskonzept „Gemeinsam leben lernen“ gehören die Themen Ernährung, Bewegung und innere Balance, Stressbewältigungs- und Achtsamkeitskurse sowie eine psychoonkologische Beratung.
www.forum-wolfgarten.de
Gemeinsam mehr Mut e. V. – Wege bei Krebs
Verwandlung als Chance und der Krankheit Krebs eine neue Ebene geben: Der mobile Patiententag lädt Menschen mit Krebs zur eigenen Entdeckungsreise mithilfe einer „Verwandlung“ durch Masken, Kostüme und Fotoshooting ein – auf kreativer und seelischer Ebene. Ein Team aus Maskenbildern, Fotografen und Betreuern richtet ein Set für einen unvergesslichen Tag ein, der mit einer großen Gesprächsrunde beginnt und die Teilnehmer mithilfe von Masken und Verkleidung in eine andere Welt entführt.
www.gemeinsam-mehr-mut.de
HELP: Heidelberger Entscheidungshilfen für Lungenkrebspatientinnen und -patienten
Das Projekt HELP der AG HeiMeKOM der Thoraxklinik Heidelberg stärkt Lungenkrebspatientinnen und -patienten dabei, ihre Wünsche bei medizinischen Behandlungen einzubringen. Auf einer qualitativen Studie basierend wurden Informationsmaterialien und eine Entscheidungshilfen entwickelt. Ein begleitendes Decision-Coaching stärkt Patienten und Angehörige sowie auch Ärzte bei der partizipativen Entscheidungsfindung.
www.awhelp.herokuapp.com/#/
Herzkissen – gemeinsam gegen Krebs
Seit 2011 setzt sich Alexandra Weber mit ihrer gemeinnützigen Organisation und den Herzkissen für Brustkrebspatientinnen ein. Zum einen helfen die Kissen dabei, postoperative Schmerzen zu lindern. Zum anderen sind sie ein Symbol für Solidarität. Auch Vorträge und Workshops, um Krebs aus der Tabuzone zu holen, gehören zum Angebot der Organisation. Bis jetzt hat die Initiative mehr als 15.000 Betroffenen helfen können.
www.herzkissen.org
ISI cares für Hair und Coole Sache für Hand und Fuß
Eine Chemotherapie kann sowohl Haarausfall als auch eine Polyneuropathie nach sich ziehen. Der Verein Internationale Senologie Initiative (ISI) stellt Brustkrebspatientinnen Kühlgeräte zur Kopfhaut- und Hand-Fußkühlung zur Verfügung, die dabei helfen sollen, Haarausfall und Polyneuropathien zu vermeiden.
www.senology.de
KINDERHILFE e. V. – Geschwisterprojekt für krebs- und schwerkranke Kinder
Geschwister von schwerkranken Kindern stehen oft im Schatten. Der gemeinnützige Verein KINDERHILFE e. V. unterstützt sie und die Familien durch ein vielfältiges Angebot im Ambulanten Kinderhospizdienst. Die Angebote fördern Verständnis und Unterstützung innerhalb der Familie, um den Mangel auf Aufmerksamkeit zu kompensieren und gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge und Urlaub zu realisieren.
www.kinderhilfe-ev.de
LebensHeldin e. V. – Zukunftsperspektiven nach Krebs
Lebensheldin e. V. ist die erste gemeinnützige Organisation im deutschsprachigen Europa, die für den Neuanfang nach Brustkrebs und einen positiven Umgang mit der Erkrankung steht. Dazu werden Frauen mit Krebserfahrung in der „Mentorinnen-Schulung für effektive Selbsthilfe“ geschult, Betroffene nach der Therapie für mindestens sechs Monate zu begleitet, um die Erfahrungen der Therapie und der Langzeitfolgen zu bewältigen.
www.lebensheldin.de
Let your scars shine – dasBUUSENKOLLEKTIV
Let your scares shine ist das das Empowerment-Foto-Projekt, mit dem der Verein dasBUUSENKOLLEKTIV dem Schweigen, wenn es um den veränderten Körper brustkrebserkrankter Frauen geht, Mut, Authentizität und Glitzer entgegensetzen will. Den Frauen wird im Rahmen eines Workshops die Möglichkeit gegeben, sich und ihrem Körper neu zu begegnen.
www.dasbuusenkollektiv.de
mamazone Mobil: Brustkrebs-Aufklärung in ländlichen Gebieten
Das mamazone-Mobil der Patientenorganisation mamazone e.V. bringt Informationen zu Brustkrebs in ländliche Gebiete, zu Events und Firmen. Es ist auch auf Patiententagen, Gesundheitsmessen und Medizinkongressen präsent und klärt in Vorträgen und persönlichen Gesprächen über Brustkrebs auf. Es bietet Raum für Fragen und berücksichtigt kulturelle Besonderheiten.
www.mamazone.de
Mindfulness und Self-Compassion focused Walking (MSCW)
Die Initiative von Yves Steininger in Kooperation mit der AG Sport-Psychiatrie der Charité, mamazone e. V. und den Berliner Brustzentren richtet sich an Brustkrebspatientinnen und setzt den Fokus auf die Prävention von Fatigue. Es ist das erste ressourcenstärkende und systematische Präventionstraining seiner Art, bei dem sowohl das physische Fitnesslevel als auch die Seelische Schutzkomponente berücksichtigt werden.
„Mit Wissen siegen – frag Prof. Blohmer (japanisch: Chiski de katsu)
Das Projekt bietet in Form von Video-Podcasts Informationen über Brustkrebs und neueste Erkenntnisse aus der Forschung. Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer, Klinikdirektor Gynäkologie der Charité und Dr. Yvonne Niepelt, Ärztin und Brustkrebspatientin beleuchten verschiedene Therapien und warum eine präzise Diagnose und eine passgenaue Therapie entscheidend sind.
www.youtube.com/@Brustkrebs-MitWissenSiegen
Nana – Recover your smile e. V.
Körperliche Veränderungen während der Therapie beeinträchtigen die eigene Körperwahrnehmung, das Selbstbewusstsein und nicht selten damit den Umgang der Erkrankung und der Therapie. Mit kostenfreien Schmink- und Stylingsessions möchte der Verein das Selbstbewusstsein von Krebspatientinnen und -patienten stärken.
www.recoveryoursmile.org
Diagnose Neuroendokriner Tumor (NET) – Erste Hilfen
Das Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT) e. V. hat eine Informationsbroschüre entwickelt, die Ärztinnen und Ärzte an neu diagnostizierte Patientinnen und Patienten mit neuroendokrinen Tumoren weitergeben können. Die Broschüre gibt Tipps für das Leben mit der Erkrankung und unterstützt im Umgang mit Gefühlen und Ängsten.
www.netzwerk-net.de
OncoEducation
OncoEducation ist ein von der Weltgesundheitsorganisation akkreditierter YouTube-Kanal, der komplizierte onkologische Themen patientenverständlich umsetzt. Betrieben von Matthias Scheffler (Uniklinik Köln) und unterstützt durch die LungCancerGroupCologne richtet sich OncoEducation an Patientinnen und Patienten, die mehr über die Erkrankung und die Therapie erfahren möchten. Neben den Videos, die wöchentlich neu veröffentlicht werden, gibt es auch Zusammenfassungen in Textform, ein OncoEducation GPT und einen Instagram-Account.
www.youtube.com/@OncoEducation
Die OnkoSprotte
Der Selbsthilfeverein Kieler BrustkrebsSprotten e. V. hat in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein die OnkoSprotte ins Leben gerufen, um den Zeitmangel beziehungsweise die enge zeitliche Taktung im Klinikbetrieb zu kompensieren. Die vom Verein ausgebildeten OnkoSprotten können durch ihre eigene Erfahrung die Emotionen der Neuerkrankten nachfühlen und Hilfestellung leisten.
www.brustkrebssprotten.de
Patientenlotsinnen bei onkologischer Behandlung
Angesichts steigender Neuerkrankungen und Arbeitsverdichtung fehlt es häufig an konstanten Ansprechpersonen von der Diagnose über den Klinikalltag bis zur Nachsorge. Das Patientenlotsensystem des CCC Erlangen-EMN am Uniklinikum Erlangen bietet deshalb umfassende Unterstützung für onkologische Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige, um sie in der schwierigen Zeit zu begleiten.
www.ccc.uk-erlangen.de/beratung/patientenlotsen/
Patients for Patient Safety
Mit dem Projekt “Patients for Patient Safety” spricht das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. die breite Öffentlichkeit an und macht anderen Menschen Mut, sich aktiv an den Behandlungsprozessen zu beteiligen. In Videobotschaften sprechen Patientinnen und Patienten über ihre persönlichen Erfahrungen zu Behandlungsfehlern, aus denen sie Empfehlungen für das Gesundheitspersonal und andere Betroffene ableiten, um präventiv handeln zu können.
www.stimmen-fuer-patientensicherheit.de
Pink Shoe Day
Um auf das Thema Brustkrebs aufmerksam zu machen, initiiert das Haus Leben Leipzig e. V. seit 2013 den Pink Shoe Day: mit pinken Schuhen und einer breit angelegten Awareness-Kampagne. 75.000 pinke Schuhe werden dazu auf dem Augustusplatz installiert, Informationsstände, Tanzvorführungen, Yoga-Angebote und Interviews mit Betroffenen, Ärzten und Psychologen runden das Angebot ab. Der Pink Run macht zudem auf die Bedeutung von Bewegung aufmerksam.
www.pink-shoe-day.de
Prinzessin uffm Bersch
2013 begann Nicole Kultau als eine der ersten Frauen im deutschsprachigen Raum auf ihrer Website und in den sozialen Medien öffentlich über ihrer Brustkrebserkrankung zu schreiben. Hier und in vielen anderen Projekten setzt sie sich für eine offene Kommunikation für an Krebs erkrankte Menschen aber auch Angehörige oder Menschen mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung. Denn neben einer adäquaten medizinischen Versorgung brauchen diese auch Hoffnung, Mut, Nahbarkeit und das Gefühl, nicht alleine im Leben zu stehen.
www.prinzessin-uffm-bersch.de
Pro Mater Sano e. V.
Mütter mit Babys und Kleinkindern haben es mit einer Krebserkrankung besonders schwer. Der Verein Pro Mater Sano e. V. setzt sich bundesweit für ihre Belange ein und bietet schnelle und unbürokratisch finanzielle Hilfe und unterstützt bei vielen Fragen rund um die Erkrankung. Auch Workshops und Seminare werden angeboten.
www.pro-mater-sano.de
Projekt Regenbogen für Kinder krebskranker Eltern
Studien zeigen, dass bis zu 30 Prozent der minderjährigen Kinder von krebskranken Eltern Auffälligkeiten wie ängstlich-depressive Verstimmungen oder Entwicklungsverzögerungen zeigen. Mit dem Projekt Regenbogen fängt die Saarländische Krebsgesellschaft betroffene Familien mit psychoonkologischen Sprechstunden sowie erlebnispädagogischen Aktionen auf und begleitet sie langfristig.
www.krebsgesellschaft-saar.de/projekt-regenbogen-angebot-fuer-kinder-krebskranker-eltern/
Radtour „Brustlos, nicht Rad(t)los“
AMSOB e. V. – Ablatio mammae – Selbstbewusst ohne Brust – steht für Selbstbewusstsein trotz Brustamputation. Mit Radtouren entlang deutscher Flüsse und Besuchen in Brustkrebszentren und Reha-Einrichtungen will der Verein Frauen ermutigen, ihren individuellen Weg nach einer Mastektomie zu finden, einschließlich der Option ohne Wiederaufbau der Brust. Mit den Radtouren soll das Thema in den Medien präsent bleiben.
www.brustlosnichtradtlos.com
www.amsob.de
Expertenverifiziertes Sarkom-Wissen auf Social Media
Auf ihrem Instagram-Kanal klärt die Deutsche Sarkom-Stiftung Sarkom-Betroffene über Sarkome auf., bietet aktuelles Forschungswissen und eine Plattform für die Vernetzung von Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften.
www.sarkome.de
SURVIVERS HOME – Begegnungsort für Krebsbetroffene
Die Survivers Home Foundation gGmbH betreibt das SURVIVORS HOME, das das Ziel hat, den Austausch zwischen Neudiagnostizierten und Langzeitüberlebenden zu fördern. Als Ort der Selbstfürsorge bietet es den Gästen die Möglichkeit, in vertrauensvoller Atmosphäre ihren Gedanken freien Lauf zu lassen, Fragen zu stellen und ihre Sorgen und Bedürfnisse zu teilen.
www.surivers-home.de
Verein Gynäkologische Krebserkrankungen e. V.
Der Verein Gynäkologische Krebserkrankungen ist Netzwerk, Patientenvertretung, Forum und Patientinnenplattform für Frauen mit einer gynäkologischen Unterleibserkrankungen in Deutschland. Mit mehreren Konzepten und Formaten steht er für eine starke Patientenstimme, Aufklärung und Stärkung der Patientinnen ein. Das Motto: Weil es um unser Leben geht – Zusammen viel erreichen.
www.gynäkologischer-krebs-deutschland.de
Bilderbuch „Ich träume von einem Wunder“
Eltern stehen vor vielen Fragen, wenn sie ihrem Kind ihre Krankheit erklären müssen. Ein von Julia Hoefer und Eva Leroy verfasstes Bilder- und Lesebuch, in dem ein Elternteil palliativ an Krebs erkrankt ist, greift diese Situation auf. Es will Hilfestellung sein, mit den eigenen Kindern ins Gespräch über die neue Lebenssituation zu kommen.
www.wunderbuch.jimdosite.com
Besondere Einzelprojekte außerhalb der Wertung
Mutmacherin aus der eigenen Reihe
Linda Wanger erkrankte während ihrer Schwangerschaft an Brustkrebs. Seitdem nutzt sie Instagram, um ihre Geschichte zu verarbeiten, aufzuklären und anderen Menschen Mut zu machen. Eines ihrer zentralen Themen ist dabei die Früherkennung.
www.instagram.com/just_inked87
Podcast – „Krebs! Was nun?“
Mit seinem Podcast möchte Initiator Nils Glaubke, selbst Krebspatient, andere Betroffene über modernste Behandlungsmethoden informieren und ihnen einen Leitfaden an die Hand geben, um dadurch die Selbstbestimmung und die Lebenszeit und/oder Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern.
www.krebs-was-nun.podigee.io/