ESMO 2024: Neues vom europäischen Krebskongress

Redaktion Mamma Mia!

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Beim europäischen Krebskongress ESMO in Barcelona wurden interessante Studien zu frühem und metastasiertem Brustkrebs sowie zu Eierstockkrebs vorgestellt. Neben einer kurzen Zusammenfassung finden Sie hier auch ausführliche Diskussionen über die Ergebnisse und ihre Bedeutung für die Behandlungspraxis.

Es diskutieren

  • Prof. Dr. Marc Thill und Alexandra von Korff (Früher Brustkrebs)
  • Prof. Dr. Nadia Harbeck und Eva Schumacher-Wulf (Metastasierter Brustkrebs)
  • Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt und Andrea Krull (Eierstockkrebs)

Studien zum Frühen Brustkrebs

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Studienergebnisse zum Hormonrezeptor-positiven, HER2-positiven Brustkrebs im frühen Studium

HERA-Studie: In der HERA-Studie wurde die Unterdrückung der Eierstockfunktion bei Hormonrezeptor-positivem, HER2-positivem Brustkrebs untersucht. Die Studie richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-positivem Brustkrebs, die sich in der frühen Phase der Erkrankung und noch vor der Menopause befinden. Es wird untersucht, ob die Unterdrückung der Eierstockfunktion in Kombination mit einer Antihormontherapie das krankheitsfreie und das Gesamtüberleben verbessert. Dabei wird auch der Vergleich zwischen der Antihormontherapie mit Tamoxifen und Aromatasehemmern, in Kombination mit Unterdrückung der Eierstockfunktion, betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination von Unterdrückung der Eierstockfunktion mit einer Antihormontherapie das krankheitsfreie und das Gesamtüberleben bei den Patient:innen verbessert. Dabei scheint die Behandlung mit einem Aromatasehemmer in Kombination mit Unterdrückung der Eierstockfunktion bessere Ergebnisse zu erzielen als die Behandlung mit Tamoxifen. Die Unterdrückung der Eierstockfunktion kann eine sinnvolle Ergänzung zur Antihormontherapie bei Patient:innen mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-positivem Brustkrebs sein. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die optimale Antihormontherapie in Kombination mit der Unterdrückung der Eierstockfunktion zu bestimmen.

WSG-TP-II-Studie: In der WSG-TP-II-Studie geht es um die Überlebensrate nach Antihormontherapie und HER2-Antikörpertherapie (Trastuzumab und Pertuzumab) vor einer Operation im Vergleich zu einer reduzierten Chemotherapie und HER2-Antikörpertherapie. Auch diese Studie richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs im frühen Stadium, der Hormonrezeptor-positiv und HER2-positiv ist. Die Studie vergleicht zwei Behandlungsansätze: eine Antihormontherapie plus HER2-Antikörpertherapie (Trastuzumab und Pertuzumab) gegen eine reduzierte Chemotherapie plus HER2-Antikörpertherapie. Beide Behandlungen wurden vor der Operation für 12 Wochen durchgeführt und nach der Operation für ein Jahr fortgesetzt. Die Forschenden wollten herausfinden, wie das Ansprechen des Tumors auf die Behandlungen ist und wie sie sich auf das langfristige Überleben und das krankheitsfreie Überleben der Patient:innen auswirken. Die Studie zeigt, dass beide Behandlungsansätze zu sehr guten Überlebensraten führen. Es gab nur geringe Unterschiede zwischen den Gruppen und die Ergebnisse waren insgesamt sehr positiv.

Bei beiden Behandlungsansätzen ergaben sich sehr gute Überlebensraten für Patient:innen mit Brustkrebs im frühen Stadium, der Hormonrezeptor-positiv und HER2-positiv ist. Eine gezielte HER2-Antikörpertherapie stellt eine sichere Alternative zur Chemotherapie dar, insbesondere wenn der Tumor bereits früh und vollständig auf die Behandlung angesprochen hat.

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Studienergebnisse zu Bewegung, Sport und Lebensqualität 

eMOUVOIR-Studie: Die Studie untersucht die die Wirkung von personalisiertem digitalem Training auf die Lebensqualität von Langzeitüberlebenden nach Brustkrebs und richtet sich an Brustkrebspatientinnen und -patienten in der Nachsorge. Es wurde untersucht, ob ein personalisiertes digitales Bewegungsprogramm die Lebensqualität verbessert. Dabei wurden die Teilnehmenden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt das Bewegungsprogramm, die andere Gruppe nur allgemeine Empfehlungen zur körperlichen Aktivität. Das Programm umfasste vier Monate intensives Training und acht weitere Monate Erhaltungsphase. In diesem Beitrag stellen Alexandra von Korff, und Prof. Dr. Marc Thill die Ergebnisse der eMOUVOIR-Studie vor. Die Studie untersucht die die Wirkung von personalisiertem digitalem Training auf die Lebensqualität von Langzeitüberlebenden nach Brustkrebs und richtet sich an Brustkrebspatientinnen und -patienten in der Nachsorge. Es wurde untersucht, ob ein personalisiertes digitales Bewegungsprogramm die Lebensqualität verbessert. Dabei wurden die Teilnehmenden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt das Bewegungsprogramm, die andere Gruppe nur allgemeine Empfehlungen zur körperlichen Aktivität. Das Programm umfasste vier Monate intensives Training und acht weitere Monate Erhaltungsphase. Ergebnisse der Studie Das intensive Bewegungsprogramm führte, im Vergleich zur Kontrollgruppe, zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität nach vier Monaten, jedoch nicht auf lange Sicht (zwölf Monate).

Ein personalisiertes digitales Bewegungsprogramm kann die Lebensqualität von Brustkrebspatient:innen kurzfristig verbessern, erzielt jedoch keinen langfristigen Effekt.

Studien zum Metastasierten Brustkrebs

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Studienergebnisse zum hormonrezeptor-positiven, metastasierten Brustkrebs

ABIGAIL-Studie: Die Ergebnisse der ABIGAIL-Studie zeigten, dass die Kombination aus dem Abemaciclib CDK4/6-Inhibitorund einer Antihormontherapie zu einem besseren frühen Ansprechen des Tumors führte. Die Studie richtet sich an noch unbehandelte Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Brustkrebs, der Hormonrezeptor-positiv und HER2-negativ ist und ein hohes Risiko aufweist.

DETECT-V-Studie: Die DETECT-V-Studie untersucht den Verzicht auf die Chemotherapie und die Zugabe des CDK4/6-Inhibitors Ribociclib bei metastasiertem HER2- positivem, Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs. Dazu werden zwei Behandlungsansätze verglichen: eine Chemotherapie-freie Behandlung mit einer Kombination aus zwei zielgerichteten HER2-Antikörpertherapien und Antihormontherapie gegenüber einer Behandlung mit Chemotherapie plus den beiden HER2-Antikörpertherapien, gefolgt von einer Weiterführung mit allen drei Medikamenten. Zusätzlich wird untersucht, wie sich das Hinzufügen des Medikaments Ribociclib (CDK4/6-Inhibitor) zu beiden Behandlungsansätzen auswirkt. Ergebnisse der Studie Die Studie zeigt, dass die Chemotherapie-freie Behandlung ähnlich wirksam ist wie die Behandlung mit Chemotherapie in Bezug auf das Gesamtüberleben und das Fortschreiten der Krankheit. Die Hinzunahme von Ribociclib zu beiden Behandlungsansätzen verbesserte deutlich das Gesamtüberleben und verzögerte das Fortschreiten der Krankheit.

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Studienergebnisse zum metastasierten Brustkrebs

DESTINYBreast-12-Studie: Die DESTINYBreast-12-Studie untersucht die Wirkung des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats Trastuzumab-Deruxtecan bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs.

Eine weitere Studie befasst sich mit dem Auftreten von interstitiellen Lungenerkrankungen, einer schweren und potenziell lebensbedrohlichen Nebenwirkung, bei der Behandlung mit Trastuzumab-Deruxtecan. Wann und wie häufig treten diese auf? Welche Anzeichen und Risikofaktoren gibt es? Welche Maßnahmen werden ergriffen und wie sind deren Ergebnisse?

DESTINY-Breast06-Studie: In der DESTINY-Breast06-Studie geht es um die Bestimmung eines niedrigen und sehr niedrigen HER2-Status in Tumorproben von Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs und die Wirksamkeit einer Behandlung mit Trastuzumab-Deruxtecan (Antikörper-Wirkstoff-Konjugat) im Vergleich zu einer ärztlich gewählten Therapie. Ein weiterer Punkt der DESTINY-Breast06-Studie ist die Auswirkungen von Trastuzumab-Deruxtecan auf die Lebensqualität und Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten im Vergleich zu Chemotherapie.

Studien zu Eierstockkrebs

 ATHENA-COMBO-Studie: Die ATHENA-COMBO-Studie vergleicht zwei Behandlungsstrategien: Die Kombinationstherapie aus Rucaparib und Nivolumab gegen Rucaparib und Placebo. Beide Behandlungsarme werden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit bewertet. Die Studie richtet sich an Patientinnen mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) im Stadium III oder IV, die auf eine Erstlinientherapie angesprochen haben.

ATALANTE/ENGOT-ov29-Studie712MO: Hier geht es um den Vergleich von Atezolizumab oder Placebo in Kombination mit einer Chemotherapie und Bevacizumab bei wiedergekehrtem Eierstockkrebs. Die Studie richtet sich an Patientinnen mit Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), die auf eine platinbasierte Chemotherapie ansprachen und danach einen Rückfall erlitten haben.

TROPION-PanTumor03-Studie: Die TROPION-PanTumor03-Studie untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit des von Datopotamab deruxtecan bei Patientinnen mit inoperablem, fortgeschrittenem oder metastasiertem Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) oder Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), deren Erkrankung trotz vorheriger Chemotherapie fortgeschritten ist. Auch Patientinnen mit primärem Bauchfellkrebs oder Eileiterkrebs konnten an der Studie teilnehmen.

PICCOLO-Studie: Die PICCOLO-Studie richtet sich an Patientinnen mit wiederkehrendem Eierstockkrebs, der hohe Werte an Folat-Rezeptor-alpha aufweist. Die Patientinnen hatten bereits mindestens zwei vorherige Behandlungen mit platinbasierten Chemotherapien erhalten oder eine bekannte Platinallergie. Die Studie untersucht, wie sicher und wirksam das Mirvetuximab Soravtansine bei Patientinnen mit einem hohen Wert des Folat-Rezeptor-alpha ist.

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Die Berichterstattung vom Europäischen Krebskongress (ESMO 2024), die im Rahmen von Mamma Mia! und patients today stattfindet, wird durch die freundliche Unterstützung von AstraZeneca, Bayer, Daiichi-Sankyo und Gilead ermöglicht.

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