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Symptome bei Eierstockkrebs

Redaktion Mamma Mia!

Symptome bei Eierstockkrebs
© iSock / Liudmila Chernetska

Eierstockkrebs verursacht anfangs meist keine Symptome. Erst wenn der Tumor fortgeschritten ist, zeigen sich Anzeichen wie Völlegefühl, Blähungen oder Bauchschmerzen. Dann sollten Sie immer zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) macht sich im Anfangsstadium meist nicht durch typische Symptome bemerkbar. Ein Grund ist, dass Tumoren sowohl an den Eierstöcken als auch im Bauchraum viel Platz zum Wachsen haben. Veränderungen sind daher anfangs kaum oder nicht spürbar. Erst wenn sich der Eierstockkrebs im Bauchraum und Becken ausgebreitet hat, können die Symptome einsetzen.

Für Eierstockkrebs gibt es keine Früherkennungsmaßnahmen – im Gegensatz zu Brustkrebs oder Gebärmutterhalskrebs. Daher finden Ärztinnen und Ärzte Ovarialkarzinome oft erst, wenn sie nicht mehr auf die Eierstöcke begrenzt, sondern fortgeschritten sind und sich weiter ausgedehnt haben. Etwa 76 Prozent der Tumore befinden sich bei der Diagnose schon im Stadium 3 oder 4, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI).

Dennoch gibt es einige Anzeichen, bei denen Sie aufmerksam werden und Ihre gynäkologische Arztpraxis besuchen sollten. Lassen Sie die Symptome abklären und herausfinden, was dahinter steckt. Dies gilt besonders, wenn die Beschwerden ausgeprägter als „normale“ Zyklusbeschwerden sind und mehrere Symptome gleichzeitig auftreten.

Anzeichen von Eierstockkrebs können sein:

  • Unklare Schmerzen oder Beschwerden im Bauchraum, zum Beispiel Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, aufgetriebener Leib
  • Unbestimmte Verdauungsbeschwerden, zum Beispiel Völlegefühl, Blähungen, veränderter Stuhlgang
  • Zunahme des Bauchumfangs
  • Häufigeres Wasserlassen als bisher üblich
  • Blutungen außerhalb der Menstruation oder nach den Wechseljahren
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Unerwünschte Gewichtsabnahme

Symptome im Anfangsstadium

Eierstockkrebs ist deswegen so tückisch, weil typische Symptome im Anfangsstadium in der Regel fehlen. Diese oben genannten Symptome können auch harmlose Ursachen haben und im Rahmen einiger anderer Krankheiten vorkommen. Ärztinnen und Ärzte können die Beschwerden abklären und herausfinden, ob Eierstockkrebs oder eine andere Ursache dahintersteckt. Vor allem Frauen über 50 Jahren oder mit einer familiären Krebsbelastung sollten den Arztbesuch nicht aufschieben.

Achten Sie grundsätzlich auf jegliche Veränderung, die Sie besorgt – und besuchen Sie zeitnah Ihre gynäkologische Arztpraxis. Wenn ein Ovarialkarzinom rechtzeitig diagnostiziert wird, sich also noch im Frühstadium befindet, lässt es sich besser behandeln. Eine Operation oder Chemotherapie sind wichtige Therapien. Auch die Prognose und Heilungschancen sind bei frühem Eierstockkrebs günstiger als bei fortgeschrittenen Tumoren.

Wann zum Arzt?

Wenn die Beschwerden: 

  • nicht innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder abklingen
  • immer wieder auftreten
  • sich verstärken
  • in Kombination mit anderen oder neuen Symptomen einhergehen
  • dauerhaft bestehen bleiben

Symptome im fortgeschrittenen Stadium

Die meisten Eierstocktumoren wachsen zunächst im kleinen Becken. Nach und nach können sie sich im Bauchraum und auf benachbarte Organe ausdehnen. Dazu gehören zum Beispiel der zweite Eierstock, die Eileiter, Gebärmutter, Harnblase, der Darm oder das Bauchfell und Bauchnetz. Im Bauchraum liegen die Organe dicht beieinander, sodass Krebszellen keine weiten Wege zurücklegen müssen. Seltener breitet sich Eierstockkrebs auf weiter entfernt liegende Organe aus und ruft dort Symptome hervor, zum Beispiel in der Lunge oder im Gehirn.

Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium kann verschiedene uncharakteristische Symptome verursachen, zum Beispiel Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung oder körperliche Leistungsschwäche.

Zudem kann sich im Bauchraum Flüssigkeit ansammeln und eine Bauchwassersucht (Aszites) auslösen. Manchmal entdecken Ärztinnen und Ärzte das überschüssige Wasser im Bauch zufällig im Rahmen eines Bauch-Ultraschalls (Sonographie). Eine Bauchwassersucht verursacht meist erst Symptome, wenn sich einige Liter Flüssigkeit in der Bauchhöhle angesammelt haben:

  • Der Bauchumfang nimmt deutlich sichtbar zu und es entsteht ein „dicker Bauch“ – dadurch kann die Beweglichkeit eingeschränkt sein.
  • Die Einlagerung der Flüssigkeit kann ein Druckgefühl und Bauchschmerzen hervorrufen.
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen, ein frühes Sättigungsgefühl, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen können entstehen, wenn die Flüssigkeit Druck auf die inneren Organe ausübt.
  • Atemnot kann bei einer ausgeprägten Bauchwassersucht mit größeren Mengen Wasser im Bauch entstehen.
  • Bei manchen Frauen kommt es zu einem Nabel- oder Leistenbruch.


Bei Symptomen führen Ärztinnen und Ärzte immer verschiedene Untersuchungen durch, um die Diagnose Eierstockkrebs zu stellen – oder einen bösartigen Tumor auszuschließen. Für ein Ovarialkarzinom gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Welche Therapie infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel vom Stadium und von der Art des Ovarialkarzinoms oder von Ihrem allgmeinen Gesundheitszustand.

  1. S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren, Stand: Mai 2022 (in Überarbeitung), abgerufen am 20.7.2024
  2. Deutsche Krebsgesellschaft, Eierstockkrebs Basis Informationen für Patienten und Angehörige, abgerufen am 29.7.2024
  3. Deutsche Krebshilfe, Patientinnenleitlinie „Eierstockkrebs“, abgerufen am 29.7.2024
  4. Deutsche Krebsgesellschaft, Eierstockkrebs, Symptome, abgerufen am 29.7.2024
  5. Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Eierstockkrebs, abgerufen am 29.7.2024
  6. Robert Koch-Institut (RKI), Eierstockkrebs, abgerufen am 30.7.2024
  7. Krebsliga Schweiz, Eierstockkrebs, abgerufen am 30.7.2024
  8. Journal Onkologie, Ovarialkarzinom, abgerufen am 30.7.2024
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