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Symptome bei Eierstockkrebs

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Bei Eierstockkrebs entstehen im frühen Stadium meist keine Symptome. Bei bestimmten Anzeichen wie unklaren Bauchschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Eierstockkrebs, auch Ovarialkarzinom genannt, erzeugt im frühen Stadium in den meisten Fällen keine typischen Beschwerden. Die Tumore haben an den Eierstöcken und im Bauchraum viel Raum zum Wachsen, ohne dass es zu spürbaren Auffälligkeiten kommt. Dadurch ist eine Früherkennung von Eierstockkrebs erschwert. Dennoch gibt es einige Anzeichen, bei denen jede Frau aufmerksam werden sollte und Ihren Frauenarzt zur Abklärung aufsuchen sollte, um einen Tumor auszuschließen. Eine ärztliche Abklärung ist vor allem wichtig, wenn die Symptome heftiger als normale Zyklusbeschwerden sind und wenn mehrere Beschwerden zur gleichen Zeit auftreten. Zu den Symptomen, bei denen Frauen aufmerksam werden sollten, gehören:

  • unklare Schmerzen oder Beschwerden im Bauch
  • unbestimmte Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Blähungen
  • Zunahme des Bauchumfangs ohne Gewichtszunahme
  • häufigeres Wasserlassen als bisher üblich
  • Blutungen außerhalb der Monatsregel oder nach den Wechseljahren

Die oben genannten Symptome können auch harmlose Ursachen haben. Wenn diese aber nicht nach kurzer Zeit von allein wieder verschwinden, sollte ein Ovarialkarzinom ausgeschlossen werden. Wird ein solches nämlich früh erkannt, stehen gute Therapieoptionen, wie beispielsweise eine Operation oder eine Chemotherapie, zur Verfügung. Die Prognose und Heilungschancen sind in einem frühen Stadium wesentlich besser als im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung.

Diagnose bei Symptomen im Anfangsstadium

Patientinnen, bei denen die oben genannten Symptome längere Zeit bestehen oder immer wieder auftauchen, sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen, der dann weitere Untersuchungen einleitet, um die zugrundeliegende Erkrankung zu diagnostizieren. Insbesondere Frauen über 50 Jahren sollten eine ärztliche Abklärung nicht verzögern. Je früher die Diagnose der Erkrankung erfolgt, umso schneller kann die richtige Therapie zum Einsatz kommen.

Der Arzt wird die Patientinnen im Rahmen der Diagnosestellung zunächst zur Krankengeschichte, zu Beschwerden und Risikofaktoren befragen, bevor weitere körperliche Untersuchungen in die Wege geleitet werden. Diese weiteren gynäkologischen Untersuchungen können sein: Eine Spiegel- und Tastuntersuchung der inneren Geschlechtsorgane, ein vaginaler Ultraschall, weitere bildgebende Untersuchungen wie eine Computertomographie (CT), eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Die endgültige Diagnose Eierstockkrebs kann in den meisten Fällen erst durch eine Operation gestellt werden, in der herausgefunden werden kann, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt und welche Form von Eierstockkrebs vorliegt.

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Eierstockkrebs: Symptome im fortgeschrittenen Stadium

Die meisten Tumoren der Eierstöcke fangen zunächst im kleinen Becken an zu wachsen und können dann auch in die benachbarten Organe wie Gebärmutter oder den Darm eindringen. Der Tumor kann sich im gesamten Bauchraum verteilen und zusätzlich Metastasen am Bauchfell bilden (Peritonealkarzinose). Hierbei kommt es häufig zu Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum.

Bauchwassersucht bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs

Wenn sich Eierstockkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, können weitere Symptome, wie beispielsweise die Bauchwassersucht (maligner Aszitis), auftreten. Bei der Bauchwassersucht sammelt sich in der Bauchhöhle Flüssigkeit an. Viele Patientinnen bemerken die Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum nicht gleich oder gehen von einer harmlosen Ursache aus. Darum wird das Bauchwasser oftmals zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches erkannt. Beschwerden verursacht der Aszites meist erst dann, wenn bereits einige Liter Flüssigkeit in der Bauchhöhle sind:

  • Der Bauchumfang nimmt deutlich sichtbar zu und kann zu Einschränkungen der Beweglichkeit führen.
  • Durch die Einlagerung der Flüssigkeit können ein Druckgefühl und Schmerzen entstehen.
  • Magendarm-Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen, ein frühes Sättigungsgefühl, Sodbrennen oder Übelkeit und Erbrechen können dadurch entstehen, dass die Flüssigkeit Druck auf die inneren Organe ausübt.
  • Durch die Einengung der Organe kann es zu Mangelernährungszuständen oder Muskelabbau (wenn Eiweiße fehlen) kommen.
  • Große Flüssigkeitsmengen können bei einem ausgeprägten Aszites zu Atemnot führen.
  • Bei manchen Patientinnen kommt es zu einem Nabel- oder Leistenbruch.

Nach der Diagnose Bauchwassersucht, wird die Therapie mithilfe einer Drainage durchgeführt, bei der das Bauchwasser abgelassen wird. Patientinnen, die bei einer Bauchwassersucht plötzlich sehr starke Bauchschmerzen oder hohes Fieber entwickeln, sollten unverzüglich einen Arzt aufsuchen oder besser noch schnellstmöglich ins Krankenhaus fahren. Denn die Beschwerden könnten auf eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) hindeuten. Eine solche bakterielle Infektion des Bauchfells kann durch veränderte Druckverhältnisse in den Gefäßen und Flüssigkeit im Gewebe entstehen. Hierdurch können Darmbakterien durch die Darmwand ins Bauchfell oder die Lymphbahnen gelangen. Auch in einem fortgeschrittenen Stadium, in dem es bereits zu einer Bauchwassersucht gekommen ist, kann die Erkrankung Ovarialkarzinom mit der richtigen Therapie (Operation, Chemotherapie) erfolgreich geheilt werden.

Behandlung von Eierstockkrebs

Im Fokus der Behandlung von Eierstockkrebs steht zunächst die Operation, in der der Tumor möglichst vollständig entfernt wird. Die Operation ist ein umfangreicher Eingriff und wird in Vollnarkose durchgeführt. Gelingt die vollständige Entfernung des Tumors, ist eine vollständige Heilung – auch beim fortgeschrittenen – Ovarialkarzinom möglich. Wie umfangreich die Operation tatsächlich sein muss, hängt von der Ausbreitung und Aggressivität des Karzinoms ab. Nach der Operation erfolgt in vielen Fällen eine Chemotherapie, die die Heilungs- und Überlebenschancen bestimmter Patientinnen erhöhen kann. Eine zusätzliche Behandlungsoption kann für bestimmte Patientinnen eine Antikörpertherapie sein, die meistens in Kombination mit einer Chemotherapie gegeben wird. Die zielgerichtete Behandlung mit Antikörpern greift bestimmte Krebs-fördernde Botenstoffe an, welche von den Krebszellen gebildet werden. Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom in den Stadien IIIB bis IV kann eine zielgerichtete Behandlung mit dem Antikörper Bevacizumab in Erwägung gezogen werden. Darüber hinaus können weitere Medikamente wie PARP-Inhibitoren eingesetzt werden, die ein Widerkehren der Erkrankung verhindern sollen.

Um für jede Patientin die individuell richtige Therapie, wie die Operation, eine Chemotherapie usw. bestimmen zu können, werden bei der Diagnose vor allem diese Kriterien herangezogen:

  • Das Tumorstadium
  • Die Tumorart
  • Der allgemeine Gesundheitszustand

1. ONKO Internetportal. Deutsche Krebsgesellschaft. Eierstockkrebs, Ovarialkarzinom – Symptome,  Abgerufen am 28.10.2022 

2. ONKO Internetportal. Deutsche Krebsgesellschaft. Maligner Aszites: Bauchwassersucht als Folge von Krebs, Abgerufen am 03.11.2022 

3. Dkfz ─ Krebsinformationsdienst. Aszites bei Krebspatienten: Wasseransammlung in der Bauchhöhle. Ursachen, Untersuchungen, Behandlungsmöglichkeiten, Abgerufen am 03.11.2022 

4. Leitlinienprogramm Onkologie. Eierstockkrebs – Ein Ratgeber für Patientinnen (April 2018), Abgerufen am 03.11.2022 

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