Dating – mit Krebs

Redaktion Mamma Mia!

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Und dann stehst du da, übergewichtig, leicht metastasiert, getrennt von Ehemann und von der linken Brust und fragst dich, ob du womöglich ungeküsst von dieser Welt gehen wirst. So ging es Sandra 2021, mitten in der Coronazeit.

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Schon allein metastasierten Brustkrebs zu haben, ist ein Tabu. Sich in diesem Zustand nach 23 Jahren Ehe vom Gatten zu trennen, ist erst recht eins. Und sich dann noch auf Dating-Plattformen zu tummeln – ein Frevel. Jetzt aber der Reihe

Kommentare • 2
  1. Bin seit nun 9 Jahren an Prostata Krebs erkrankt und16 Jahre verheiratet. Meine Ehe entwickelte sich leider zu einer toxischen Beziehung, ich würde von meiner Frau mit den Jahren immer mehr eingeschränkt und regelrecht abgeschirmt. Als sie mich vor einem Jahr körperlich Angriff, als ich in unpassenden Moment das Zimmer lüften wollte, lüftete, verletzte sie mich an beiden Armen. Ich begann, meine ersten Schritte alleine zu denken und zu gehen und meldete mich bei 2 Seniorenheimen auf eine Warteliste für betreutes Wohnungen an. Nach einem Jahr wurden mir 3 Wohnungen angeboten und ich entschied mich vor 2 Monaten, eine helle schöne Wohnung zu mieten und aus der Ehewohnung auszuziehen . Nune lerne ich mit metastasiertem Prostata Krebs ein neues Single Leben und bin nun alleine mit meiner Erkrankung, mit auch meinen Ängsten konfrontiert. Bin aber mehr zufrieden als in meiner Ehe. Bin jetzt im Trennungsjahr und das will ich schaffen. Habe alte eingeschlagene Freundschaften neu aktiviert. Die neue Wohnung bringt auch neue Kontakte und Kommunikation. Bin mit Wohnen alleine Recht zufrieden und genieße es, Haushalt, laufen, Alltag noch alleine ordentlich schaffen zu können neben den medizinischen Terminen. Habe mir sogar einen alten Roller gekauft, für schöne kleine Alläu Touren . Ich hoffe, das meine neue Medikamentation wieder eine gute Weile wirkt, und ich weiter die Kraft für weitere Behandlungen haben werde. Für mich ist das Eheaus trotz metastasiertem Prostatakrebs ein Segen. Hätte ich vor der Trennung nicht so denken können

  2. Naja, lustig geschrieben. Meine Enttäuschung darüber, dass ich während der Chemotherapie von meinem langjährigen Partner verlassen wurde, ist so groß, dass ich nie wieder eine Beziehung haben möchte. Was soll das auch werden? Durch die Spätfolgen der hochdosierten Chemo kann ich nie wieder vernünftig laufen. Mir fehlt eine Brust. Ich habe stark an Gewicht zugenommen. Ich muss am Tag so viele Medikamente schlucken, dass die Nebenwirkungen mir Lebensqualität nehmen. Früher war ich sehr hübsch, hatte immer langjährige Partner an meiner Seite und konnte mir nie vorstellen, für den Rest meines Lebens irgendwann mal alleine zu bleiben. Nun ist es so gekommen. Bin ausgetauscht worden gegen eine jüngere, gesunde Frau. Darüber werde ich wohl nicht mehr hinweg kommen, in der schlimmsten Phase meines Lebens im Stich gelassen worden zu sein. Und so nehme ich Tag für Tag meinen Kampf gegen die Krankheit auf, alleine.

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