Bei Patientenmit HER2-positivem Brustkrebs haben HER2-gerichtete Antikörpertherapien die Prognose deutlich verbessert. Neben den klassischen zielgerichteten Antikörpern Trastuzumab und Pertuzumab stehen seit einiger Zeit auch sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate zur Verfügung, bei denen ein Chemotherapeutikum über ein Verbindungsmolekül mit zum Beispiel einem HER2-Antikörper verbunden ist. Hier zeigten Forschungsergebnisse, dass Patienten mit einem Resttumor nach Abschluss einer neoadjuvanten Chemotherapie und einer HER2-Therapie von der Weiterbehandlung mit Trastuzumab Emtansin (T-DM1) im Vergleich zur Antikörpertherapie mit Trastuzumab profitierten. Auf Basis dieser Ergebnisse (Katherine-Studie) wurde T-DM1 für die Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium in dieser Situation zugelassen. Im Folgenden möchten wir die TruDy (DESTINY-Breast05) Studie vorstellen.
Warum wird TruDy durchgeführt?
Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) ist ein weiteres neuartiges Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, dass aus Trastuzumab und dem Chemotherapeutikum Deruxtecan besteht. T-DXd ist bereits für Patienten mit metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs zugelassen. Aufgrund der in Studien gezeigten krebshemmenden Wirkung bei metastasiertem Brustkrebs nach Therapieversagen von T-DM1 kann davon ausgegangen werden, dass T-DXd auch bei der Behandlung von frühem Brustkrebs wirksam ist und möglicherweise der Therapie mit T-DM1 überlegen sein könnte. Die TruDy (DESTINY-Breast05) Studie ist eine weltweit durchgeführte, randomisierte, Phase-III-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit von T-DXd im Vergleich zu T-DM1 bei Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs und hohem Rückfallrisiko, die nach einer neoadjuvanten Chemotherapie noch einen nachweisbaren Tumorrest in der Brust und/oder in den Lymphknoten aufweisen. Die Fragestellung in der TruDy (DESTINYBreast05) Studie ist, ob sich durch die Behandlung mit T-DXd im Vergleich zu einer Behandlung mit T-DM1 die Prognose der Patienten noch weiter verbessern lässt.