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San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2023

Redaktion Mamma Mia!

SABCS 2023 Mockup

Auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium – dem weltweit größten Kongress für Brustkrebs – gab es eine eine Menge interessanter Studien, Daten und Diskussionen zum frühen und metastasierten Brustkrebs.

Neuigkeiten im Überblick 

Jahr für Jahr versammeln sich führende Brustkrebsexpertinnen und -experten im Dezember in San Antonio, Texas, um die neuesten Entwicklungen, Innovationen und Durchbrüche in der Diagnose, Behandlung und Prävention von Brustkrebs zu diskutieren. Auch beim vergangenen Kongress wurden Themen behandelt, die das Potenzial haben, die klinische Praxis und das Leben von Brustkrebspatientinnen und -patienten weltweit zu verbessern. Hier einige Highlights des Kongresses: 

Früher Brustkrebs

NATALEE-Studie: In der NATALEE-Studie erhielten die Studienteilnehmerinnen entweder den CDK4/6-Inhibitor Ribociclib für drei Jahre zusätzlich zur antihormonellen Therapie mit einem Aromatasehemmer oder einen Aromatasehemmer allein. Es konnte gezeigt werden, dass die Hinzunahme von Ribociclib zur antihormonellen Standardtherapie mit Aromatasehemmern einen Vorteil für Patientinnen mit einem Hormonrezeptor-positiven (HR), HER2-negativen Brustkrebs im Frühstadium bringen kann, wenn ein mittleres bis hohes Rückfallrisiko vorliegt. So lag das dreijährige invasive krankheitsfreie Überleben bei 90,7 Prozent mit der Kombinationstherapie gegenüber 87,6 Prozent mit alleiniger Antihormontherapie. Dabei profitierten auch Patientinnen, deren Lymphknoten nicht befallen waren. Die Zulassung von Ribociclib in dieser Konstellation wird im Sommer 2024 erwartet. 

monarchE-Studie: Bereits zugelassen bei HR-positivem, HER2-negativem Brustkrebs und hohem Rückfallrisiko und/oder befallenen Lymphknoten im Frühstadium ist der CDK4/6-Inhibitor Abemaciclib. Die zweijährige adjuvante Behandlung mit Abemaciclib in Kombination mit einer antihormonellen Therapie führt zu einer signifikanten und klinisch bedeutsamen Verbesserung des invasiven krankheitsfreien Überlebens (IDFS). Die bei diesem Kongress präsentierte Biomarker-Analyse von monarchE zeigte einen konsistenten Nutzen von Abemaciclib über alle Subtypen hinweg. 

KEYNOTE-756-Studie: In dieser Studie wurde die neoadjuvante Behandlung mit Pembrolizumab plus Chemotherapie oder Placebo plus Chemotherapie, gefolgt von einer adjuvanten Behandlung mit Pembrolizumab und einer antihormonellen oder Placebo plus antihormoneller Therapie bei Patientinnen mit HR+/HER2-Brustkrebs im Frühstadium, bei denen ein hohes Rückfallrisiko vorliegt, untersucht. Beim europäischen Krebskongress ESMO wurde bereits im Oktober gezeigt, dass die Immuntherapie in dieser Konstellation die Rate an pathologischen Komplettremissionen signifikant steigern kann (24,3 versus 15,6 Prozent). In einer nun vorgestellten Subgruppenanalyse wurde gezeigt, dass insbesondere Patientinnen mit befallenen Lymphknoten, mit hoher PD-L1-Expression und mit niedriger Östrogenrezeptor (ER)-Expression von der Immuntherapie profitieren. 

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Metastasierter Brustkrebs

HER2CLIMB 02 Studie: In dieser randomisierten, doppelblinden Phase-3-Studie wurde der Tyrosinkinasehemmer Tucatinib in Kombination mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab Emtansin (T-DM1) gegenüber T-DM1 allein bei vorbehandeltem HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs untersucht. Die Zugabe von Tucatinib zu T-DM1 verbessert nach einer Taxan-Trastuzumab-Behandlung das progressionsfreie Überleben signifikant von 5,7 auf 7,8 Monate, und zwar auch bei Patientinnen mit Hirnmetastasen. Ein Gesamtüberlebensvorteil konnte nicht gezeigt werden. 

INAVO120-Studie: Diese Studie richtete sich an Patientinnen mit PIK3CA-mutiertem, Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs. Die Studienteilnehmerinnen erhielten entweder den PI3K-Hemmer Inavolisib kombiniert mit Palbociclib und Fulvestrant oder Palbociclib und Fulvestrant allein. Im Ergebnis zeigte sich eine signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung der progressionsfreien Zeit (15,0 statt 7,3 Monate) durch die Hinzunahme von Inavolisib. Die primäre Analyse von INAVO120 deutet darauf hin, dass die Kombination von Inavolisib mit Palbociclib und Fulvestrant einen neuen Behandlungsstandard für Patientinnen mit PIK3CA-mutiertem, Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs, der gegen eine endokrine Therapie resistent ist, darstellen könnte. Die europäische Zulassung muss jedoch abgewartet werden. 

CAPItello-291-Studie: In der klinischen Phase-III-Studie CAPItello-291 wurden vielversprechende Ergebnisse für den AKT-Inhibitor Capivasertib bei der Behandlung von Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs, der gegen Aromatasehemmer resistent ist, vorgestellt. Die Studie zeigte, dass die Kombination von Capivasertib mit Fulvestrant das mediane progressionsfreie Überleben im Vergleich zu Placebo plus Fulvestrant verdoppelte, mit besonders vielversprechenden Ergebnissen für Patientinnen mit Mutationen des AKT-Signalwegs. Patientinnen, die mit Capivasertib und Fulvestrant behandelt wurden, behielten ihre Lebensqualität länger bei, und zwar in allen funktionalen und symptomatischen Bereichen, einzige Ausnahme bildete Durchfall. Die europäische Zulassung muss abgewartet werden. 

KEYLINK 09 Studie: In dieser Phase-2-Studie wurde Pembrolizumab plus Olaparib mit Pembrolizumab plus Chemotherapie bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem, triple-negativem Brustkrebs (TNBC) verglichen. Im Ergebnis zeigte sich keine signifikante Verbesserung des progressionsfreien (PFS) oder des Gesamtüberlebens (OS) für die Kombination mit Olaparib. Zwar traten unter der Therapie mit Olaparib weniger Nebenwirkungen auf als mit der Kombination mit Chemotherapie, aufgrund der hier vorgestellten Daten wird jedoch die Kombination Immuntherapie plus Chemotherapie voraussichtlich Erstlinienstandard bei PD-L1-positiven Tumoren bleiben. Patientinnen mit einer BRCA-Mutation profitierten mehr von dieser Kombination, so dass sie in dieser Patientengruppe als Erhaltungstherapie eine Rolle spielen könnte. Weitere Daten sind jedoch erforderlich, um diesen Effekt zu bestätigen. 

PREFERABLE-EFFECT-Studie: In dieser Studie wurden die Auswirkungen eines strukturierten, neunmonatigen Trainingsprogramms auf Fatigue und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei 357 Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs untersucht. Die Teilnehmer, die nach dem Zufallsprinzip entweder einer Trainingsintervention oder einer Kontrolle zugeteilt wurden, unterzogen sich zweimal wöchentlich angeleiteten Bewegungsprogrammen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Übungsgruppe nach sechs Monaten signifikant verbesserte Werte in der sozialen Funktion, reduzierte Schmerzen und weniger Kurzatmigkeit aufwies. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Bewegung als integraler Bestandteil der Behandlung für alle Patientinnen und Patienten mit metastasierendem Krebs in Betracht gezogen werden sollte. 

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Die Berichterstattung vom San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2023 wurde ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit patients today sowie die freundliche Unterstützung von Daiichi Sankyo und Gilead.