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BRCA-Glossar – was ist was?

Redaktion Mamma Mia! im Auftrag von AstraZeneca und MSD Sharp & Dohme

Buch Lupe Glossar
© iStock / Satenik_Guzhanina (Bild muss noch gekauft werden)
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Die wichtigsten Begriffe und Abkürzungen rund um BRCA, Gene, Genveränderungen (Mutationen), Brustkrebs, Behandlungen, Früherkennung, Vorsorge und Gentests.

A

Ablatio mammae

Ablation bedeutet Abtragung, Ablösung oder Entfernung von Körpergewebe oder Körperteilen. Ablatio mammae ist eine Entfernung der gesamten Brust und ein Synonym für die Mastektomie.

Adjuvante Therapie

„Adjuvant“ bedeutet so viel wie „unterstützend“. Wird nach einer Operation als ergänzende Therapie eingesetzt (z.B. Chemotherapie, Strahlentherapie, Hormontherapie), um eventuell noch verbliebene Krebszellen zu beseitigen. Ziel ist es, ein Wiederauftreten bzw. Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Anamnese

Die Erhebung der Krankengeschichte im Rahmen eines ärztlichen Gesprächs. Wichtig sind zum Beispiel Fragen nach der Art, Dauer und Intensität von Beschwerden, Vorerkrankungen, vorherigen Behandlungen, Erkrankungen in der Familie, Einnahme von Medikamenten oder nach dem Lebensstil (z.B. Rauchen, Alkohol, Ernährung, Bewegung).

Antihormontherapie

Eine Behandlung, die bei hormonempfindlichem (hormonrezeptorpositivem, HR+) Brustkrebs zum Einsatz kommt. Die Krebszellen brauchen in diesem Fall Hormone (Östrogen und/oder Progesteron) für ihr Wachstum. Angewendet werden verschiedene Medikamente (z.B. Antiöstrogene, Aromatasehemmer, GnRH-Analoga), welche die Wirkung der Hormone unterbinden beziehungsweise ihre Produktion verhindern (wird auch endokrine Therapie genannt).

Antiöstrogene

Arzneimittel, welche die Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen – der Östrogene – blockieren. Sie hemmen die Wirkung des Östrogens am Östrogenrezeptor und werden daher auch als Östrogenrezeptor-Blocker bzw. -Antagonisten bezeichnet.

Apoptose

Der programmierte Zelltod, der Zellen zum Absterben bringt; ein normaler Vorgang im Zellstoffwechsel, um überflüssige oder geschädigte Zellen zu beseitigen. Einige Krebsmedikamente sind in der Lage, eine Apoptose auszulösen.

Aromatasehemmer

Medikamente, welche die Produktion von Östrogenen im Fett- und Muskelgewebe unterdrücken. Aromatasehemmer werden bei Betroffenen mit einem hormonempfindlichen Brustkrebs vorwiegend nach den Wechseljahren eingesetzt. Die Medikamente sind ein wesentlicher Teil der Antihormontherapie.

Autologe Brustrekonstruktion

Der Wiederaufbau der Brust nach einer Brustentfernung mit Hilfe von körpereigenem Gewebe, zum Beispiel mit Eigenfett oder Muskelgewebe.

Autosomen/autosomale Vererbung

Jeder Mensch besitzt normalerweise 46 Chromosomen (23 Paare, jeweils eines von der Mutter und eines vom Vater): 44 davon sind Autosomen, 2 sind sogenannte Geschlechtschromosomen – X und Y (sie bestimmen das Geschlecht,  XX = weiblich und XY = männlich). Ein autosomaler Erbgang bedeutet, dass die Vererbung über die Autosomen (nicht Geschlechtschromosomen) stattfindet. Ein autosomal dominanter Erbgang heißt, dass das entsprechende Merkmal ausgeprägt wird, auch wenn es nur auf einem der Autosomenpaare ausgebildet ist. Beim rezessiven Erbgang wird das entsprechende Merkmal nur dann ausgeprägt, wenn es auf beiden Autosomenpaaren ausgebildet ist.

BRCA-assoziierter Brustkrebs – was ist das?
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B

Brusterhaltende Therapie (BET)

In vielen Fällen lässt sich heute bei Brustkrebs die Brust erhalten. Dann wird nur der Tumor vollständig entfernt. Anschließend folgt eine Bestrahlung, um womöglich verbliebene Krebszellen zu beseitigen. Je nach Tumor können weitere Behandlungen hinzukommen.

Biopsie

Die Entnahme einer Gewebeprobe mit Hilfe einer feinen Nadel. Pathologen und Pathologinnen untersuchen das entnommene Gewebe anschließend im Labor genauer unter dem Mikroskop. Gut- und bösartige Zellen lassen sich so mit hoher Sicherheit unterscheiden. Bei Brustkrebs gibt es verschiedene Biopsiearten, z.B. Stanzbiopsie oder Vakuumbiopsie.

Bisphosphonate

Medikamente, die den Knochenabbau hemmen. Bei Brustkrebs kommen Bisphosphonate zur Behandlung von Knochenmetastasen sowie vorbeugend zum Schutz vor dem Knochenschwund (Osteoporose) zum Einsatz. Die Antihormontherapie erhöht das Risiko für eine Osteoporose.

BRCA1/2

BRCA1 und BRCA2 funktionieren normalerweise als Reparaturgene, die Schäden im Erbgut – der DNA – beheben können. Sie heißen auch Tumorsuppressorgene („Tumorunterdrückergene“), da sie durch ihre Reparaturfunktion dabei helfen die Entstehung von Krebs zu unterdrücken. Sind sie verändert (mutiert), häufen sich Fehler im Erbgut an und Krebs kann entstehen. Dieser Zusammenhang wurde zuerst bei Brustkrebs entdeckt; daher kommt auch der Name:  BReast CAncer (engl.: für Brustkrebs).

Bei Menschen mit einem mutierten BRCA1 oder BRCA2-Gen ist das Risiko für Brust- oder auch für Eierstockkrebs erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, ein mutiertes BRCA-Gen zu erben, liegt bei 50 Prozent. Sowohl Mütter als auch Väter können die Genveränderung weitergeben. BRCA kann aber auch ohne Vererbung verändert sein, dann wird die Mutation im Lauf des Lebens erworben.

BRCA-Gentest

Bei diesem Test wird untersucht, ob eine Mutation im BRCA1– oder BRCA2-Gen vorliegt. Wer sich testen lassen kann, ist genau festgelegt. Menschen mit einem Verdacht auf eine erbliche BRCA-assoziierte Krebserkrankung haben ein Anrecht auf die Testung – egal ob sie an Krebs erkrankt sind oder nicht. Für den Einsatz bestimmter Medikamente (PARP-Hemmer) ist der Nachweis einer BRCA-Mutation aber auch entscheidend. Deswegen können sich Patient:innen, die für diese Therapie in Frage kommen, ebenfalls auf eine BRCA-Mutation testen lassen. Am Anfang des Tests steht eine ausführliche Beratung und Aufklärung, auch über die Konsequenzen des Testergebnisses. Dieses kann auch für Angehörige von Bedeutung sein.

Brustrekonstruktion

Wiederaufbau der Brust nach einer Brustentfernung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Brustrekonstruktion.

C

Chemotherapie

Eine bei vielen verschiedenen Krebsarten eingesetzte Behandlung, auch bei Brustkrebs oder Eierstockkrebs. Verwendet werden Zytostatika (Zellgifte) – meist als Infusion. Die Medikamente greifen Krebszellen an unterschiedlichen Stellen an und töten sie ab. Meist werden mehrere Zytostatika miteinander kombiniert, um ihre „Schlagkraft“ zu erhöhen. Die Chemotherapie erfolgt in der Regel in Zyklen. Da die Chemotherapie im ganzen Körper wirkt, nennt man sie auch systemisch. 

Chromosomen

Träger der Erbinformationen; Strukturen im Zellkern, in denen sich das Erbmolekül namens „Desoxyribonukleinsäure“ (DNS oder DNA) befindet; menschliche Zellen enthalten normalerweise 46 Chromosomen (23 Paare), je einen Chromosomensatz vom Vater und einen von der Mutter. 22 Paare sind Autosomen, 1 Paar sind Geschlechtschromosomen (XX oder XY).

Computertomografie (CT)

Eine Röntgenuntersuchung, bei der der Körper „in Scheibchen“ aufgenommen wird; die CT liefert hochaufgelöste Schichtbilder, die man auf einem Monitor sehen kann.

D

DCIS

Die Abkürzung für „Duktales Carcinoma in situ“; eine Vorstufe von Brustkrebs, die von den Milchgängen ausgeht, aber noch nicht in umliegendes Gewebe hineingewachsen ist (nicht invasiv ist). DCIS können unterschiedlich aggressiv sein und unbehandelt in Brustkrebs münden. DCIS sind – wie Brustkrebs – behandlungsbedürftig (Therapie je nach Aggressivität).

Desoxyribonukleinsäure (DNS oder DNA)

Ein Doppelmolekül, das die Erbinformationen enthält; im Zellkern liegt die DNS (engl. DNA für „deoxyribonucleic acid“) in Form der Chromosomen vor. Die Abschnitte auf den Chromosomen, aus denen die Erbinformationen gespeichert, „ausgelesen“ und anschließend in Eiweiße (Proteine) übersetzt werden, heißen Gene. Gene enthalten also den „Bauplan“ für Proteine.

E

Endokrine Therapie

Synonym für die Antihormontherapie oder antihormonelle Behandlung, z.B. bei Brustkrebs.

G

Gentest

Untersuchung des menschlichen Erbguts durch spezielle Verfahren auf bestimmte Genveränderungen (Mutationen). Ein Gentest hilft Ärztinnen und Ärzten, eine Erkrankung näher zu beschreiben. Gentests werden aber auch zur Diagnostik einer Krankheit sowie zur Planung einer Therapie eingesetzt (z.B. Therapie mit PARP-Hemmern bei BRCA-assoziiertem Brustkrebs).

Grading

Wie stark unterscheiden sich die Krebszellen von normalen, gesunden Zellen? Das heißt, wie gut oder schlecht sind sie differenziert? Dies beschreibt das Grading. Es gibt G1 (gut differenziert, gesunden Zellen sehr ähnlich), G2 (mäßig differenziert), G3 (schlecht differenzierte Zellen) und G4 (undifferenzierte Zellen). Bestimmt wird der Differenzierungsgrad von Zellen anhand von Gewebeproben. Je schlechter differenziert Krebszellen sind (je höher das Grading), desto größer ist der Unterschied zu gesunden Zellen.

HER2-/HR+ Brustkrebs – was ist das?
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H

HER2

HER2 steht für „humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2“. Ein Rezeptor ist eine Andockstelle für Substanzen an der Zelle, in diesem Fall für einen bestimmten Wachstumsfaktor. Sie leiten Wachstumssignale ans Zellinnere weiter und fördern so die Zellteilung. Bei etwa 15 bis 20 Prozent aller Frauen mit Brustkrebs ist HER2 vermehrt auf der Oberfläche der Krebszellen zu finden. Der Brustkrebs ist also HER2-positiv (HER2+). Medikamente können diesen Rezeptor besetzen und ihn blockieren.

Histologisch

Feingeweblich – Pathologen und Pathologinnen untersuchen das im Rahmen einer Biopsie oder Operation entnommene Gewebe unter dem Mikroskop, wodurch sich die Art und Beschaffenheit von Zellen beschreiben lässt.

Hormonrezeptoren

Andockstellen (Rezeptoren) für Hormone an den Zellen, bei Brustkrebs spielen Östrogen- und Progesteronrezeptoren eine Rolle.

I

Implantat

Künstliche Material, das an verschiedenen Stellen des Körpers eingepflanzt werden kann, zum Beispiel in die Brust nach einer Brustentfernung (Mastektomie).

Indikation

Die Notwendigkeit einer diagnostischen Untersuchung oder therapeutischen Behandlung bei einer Erkrankung.

Inhibitor

Ein Hemmstoff, der bestimmte Prozesse im Körper unterbindet.

Intensivierte Krebsfrüherkennung

Richtet sich an Frauen, die ein verändertes BRCA1– oder BRCA2-Gen tragen und somit ein erhöhtes Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs haben. Ein intensiviertes und strukturiertes Früherkennungsprogramm bieten spezialisierte Zentren für „Familiären Brust- und Eierstockkrebs“ an. In Deutschland gibt es mehrere solcher Zentren. Auch bei mehreren Fällen von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie, ist eine intensivierte Krebsfrüherkennung auch bei Nichtvorliegen einer BRCA-Mutation empfohlen. Methoden sind unter anderem Ultraschall, Magnetresonanztomografie oder die Mammografie.

Invasiv

Bedeutet „in etwas eindringend“ – Krebszellen verhalten sich zum Beispiel invasiv, sie dringen in benachbartes Gewebe ein und verbreiten sich auf diese Weise. Gesunde Zellen können dies nicht.

K

Karzinom

Bösartiger Tumor, von lat. „carcinoma“, auch abgekürzt als „Ca“ (Beispiel: Mamma-Ca).

Keimzellen

Dazu gehören Eizellen und Spermien.

Keimbahnmutation

Genetische Veränderung (Mutation) in der Keimzelle, die sich daher später in jeder Körperzelle der Nachkommen befindet. Keimbahnmutationen können deshalb auch vererbt werden.

Kernspintomografie

= Magnetresonanztomografie (siehe Buchstabe M)

Klimakterium

Auch Wechseljahre genannt. Es ist die Zeit, in welcher die natürliche Hormonproduktion am Ende der fruchtbaren Lebensphase umgestellt wird.

Kontraindikation/kontraindiziert

Gegenanzeige / nicht angezeigt – eine diagnostische oder therapeutische Maßnahme, die nicht angewendet werden darf, weil sie Schaden anrichten könnte, z.B. im Zusammenhang mit Medikamenten.

Kontralateral

Auf der anderen Körperseite oder Körperhälfte, Beispiel: zweiter (neuer) Brusttumor auf der anderen Seite.

Krebsfrüherkennung

Krebs erkennen, wenn er noch klein und örtlich begrenzt ist, bevor erste Symptome auftreten und wenn er noch gut behandelbar ist. Beispiel: Mammografie-Screening bei gesunden Frauen zur Früherkennung von Brustkrebs.

L

Leitlinien

Medizinische Handlungsempfehlungen für Ärzte und Ärztinnen zur Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei einer bestimmten Erkrankung. Diese bilden das derzeit beste verfügbare und in Studien gesicherte Wissen (evidenzbasiert) zu einer Krankheit ab; die höchste Qualitätsstufe hat die S3-Leitlinie.

Lobulär

Von den Drüsenläppchen der Brust ausgehend, lobuläres Mammakarzinom

M

Magnetresonanztomografie (MRT)

Eine Untersuchungsmethode, die mit starken Magnetfeldern arbeitet, den Körper „scheibchenweise“ aufnimmt und dadurch hochaufgelöste Schichtbilder erzeugt; heißt auch Kernspintomografie.

Mammakarzinom

Medizinischer Name für Brustkrebs, Abkürzung: Mamma-Ca – es gibt zum Beispiel einen triple-negativen Brustkrebs oder einen BRCA-assoziierten  Brustkrebs.

Mammografie

Untersuchung der Brust mit Hilfe von Röntgenstrahlen, Standardmethode bei der Früherkennung (Mammografie-Screening) und Nachsorge von Brustkrebs.

Mammografie-Screening

Screening bedeutet eine Reihenuntersuchung an gesunden Frauen, Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung auf Brustkrebs. In Deutschland gibt es ein gesetzliches Mammografie-Screening-Programm für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren (alle zwei Jahre) zur Früherkennung von Brustkrebs, die Kosten tragen die gesetzlichen Krankenkassen.

Mastektomie

Entfernung der weiblichen Brust im Rahmen einer Operation (ein- oder beidseitig), heißt auch Brustamputation oder Ablatio mammae.

Menopause

Letzte Regelblutung einer Frau, mindestens 12 Monate darf keine weitere Blutung mehr folgen. Das durchschnittliche Menopausenalter liegt bei 52 Jahren.

Metastase(n)

Tochtergeschwulst (bei Brustkrebs oft in der Leber, Lunge, den Knochen oder im Gehirn). Krebszellen lösen sich aus dem ursprünglichen Tumor und gelangen über die Blut- oder Lymphwege in weiter entfernt liegende Organe und bilden dort Absiedlungen.

Minimal-invasiv

Bedeutet „wenig eindringend“ – oft im Zusammenhang mit einer Therapie, die nur wenig verletzend (schonender) wirkt und mit wenigen Schnitten auskommt, umgangssprachlich auch oft „Schlüssellochchirurgie“.

Multidisziplinär

Viele (medizinische) Disziplinen arbeiten Hand in Hand, z.B. Fachgebiete der Gynäkologie, Chirurgie, Onkologie, Humangenetik, Psychoonkologie, Pathologie, Radiologie.

Multifokales Mammakarzinom

Mehrere Tumorherde in einem Quadranten der Brust (diese lässt sich – wie bei einer Uhr – in vier Quadranten einteilen).

Multizentrisches Mammakarzinom

Mehrere Tumorherde in verschiedenen Quadranten der Brust.

Mutation

Eine Genveränderung im Erbgut einer Zelle. Krebs kann entstehen, wenn die Regulation des Zellwachstums aufgrund bestimmter Mutationen nicht mehr ausreichend funktioniert

Genmutation, Krebsentstehung und Therapien
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N

Nachsorge

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, die sich an die eigentliche Krebsbehandlung anschließen. Ziel ist es zum Beispiel, Beschwerden aufgrund der Erkrankung und Therapien zu behandeln und ein Wiederauftreten bzw. Fortschreiten der Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen.

Neoadjuvant

Bedeutet „vor der Operation“, Beispiel: neoadjuvante Chemotherapie vor der Brust-OP, um den Tumor zu verkleinern und besser operabel zu machen, oft lässt sich dadurch brusterhaltend operieren.

O

Onkologie

Fachgebiet in der Medizin, welches sich mit der Lehre von Krebserkrankungen beschäftigt.

Östrogene

Weibliche Geschlechtshormone, die vor allem in den Eierstöcken produziert werden.

Östrogenrezeptor

Eine Andockstelle (Rezeptor) für Östrogen auf den Zellen. Bei Brustkrebs haben die Krebszellen oft Rezeptoren für Östrogen (ER) und/oder Progesteron (PgR). Der Krebs ist dann hormonempfindlich (hormonrezeptorpositiv, HR+) und wächst unter dem Einfluss dieser Hormone. Dies macht man sich in der Therapie zunutze (Antihormontherapie).

Ovarektomie

Entfernung eines oder beider Eierstöcke.

Ovarialkarzinom

Eierstockkrebs, abgekürzt auch als Ovarial-Ca.

P

PARP-Inhibitor

Ein Medikament, das bei Brustkrebs bei einer BRCA-Mutation zum Einsatz kommen kann; heißt auch PARP-Hemmer. Das Medikament hemmt ein Enzym namens PARP, welches an der Reparatur von DNA-Schäden beteiligt ist. Dadurch entstehen vermehrt schwerwiegende Schäden im Erbgut, wodurch ein Absterben von Krebszellen (Apoptose) bewirkt werden kann.

Penetranz

Die Durchschlagskraft, die eine genetische Veränderung (Mutation) besitzt. Bei einer verminderten Penetranz müssen nicht alle Träger:innen einer Mutation erkranken.

Positronenemissionstomografie (PET)

Ein nuklearmedizinisches Verfahren, das Bereiche im Körper sichtbar machen kann, deren Stoffwechsel besonders aktiv ist – dazu gehören auch Krebszellen. PET arbeitet mit schwach radioaktiven Substanzen.

PET/CT

Die Kombination aus einer Positronenemissionstomografie (PET) und einer Computertomografie (CT), kann zum Beispiel Metastasen sehr genau aufspüren.

Postmenopause/postmenopausal

Der Zeitabschnitt nach der Menopause (letzte Regelblutung) bzw. Frauen nach der Menopause

Prädiktiv

Bedeutet „vorhersagend“, oft in Kombination mit dem Nutzen einer Therapie, der sich durch einen speziellen Test ermitteln lässt.

Prädisposition

Die Veranlagung für oder Neigung zu einer bestimmten Erkrankung, die vererbt wird.

Prämenopause/prämenopausal

Der Zeitabschnitt vor der Menopause (letzte Regelblutung) bzw. Frauen vor der Menopause.

Prävention (primär, sekundär, tertiär)

  • Primärprävention = Vorbeugung von Krankheiten, etwa durch gesundheitsfördernde Maßnahmen (z.B. Ernährung, Sport, Bewegung, Entspannung) zu Ausschaltung schädlicher Einflüsse (z.B. Rauchen, Alkohol) sowie prophylaktischer Behandlungen (operativ oder medikamentös).
  • Sekundärprävention = Früherkennung von Krankheiten, um sie rechtzeitig behandeln zu können.
  • Tertiärprävention = Krankheitsfolgen abmildern, Rückfall bei schon entstandenen Krankheiten vermeiden und Verschlimmerung der Erkrankung entgegenwirken.

Progesteron

Ein Gelbkörperhormon (Gestagen), welches hauptsächlich in den Eierstöcken hergestellt wird.

Progesteronrezeptor

Eine Andockstelle (Rezeptor) auf den Zellen für das Hormon Progesteron. Krebszellen besitzen oft Östrogen- und / oder Progesteronrezeptoren, sie sind dann östrogenrezeptorpositiv (ER+) und/oder progesteronrezeptorpositiv (PgR+). Hier können Ärztinnen und Ärzte therapeutisch ansetzen (Antihormontherapie).

Proliferation

Vermehrung von Zellen. Tumorzellen haben eine erhöhte Proliferationsrate, welche anhand des Proliferationsmarkers Ki-67 bestimmt wird.

Prophylaktische Behandlung

Eine vorbeugende Therapie, die zur Risikominimierung dient, z.B. ein vorbeugender chirurgischer Eingriff wie die Brustentfernung (Mastektomie) oder Eierstockentfernung (Ovarektomie) bei Trägerinnen einer BRCA-Mutation.

Psychoonkologie

Eine Fachdisziplin, die sich mit den seelischen und sozialen Aspekten einer Krebserkrankung beschäftigt und psychologische Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung bietet. Spezielle Ausbildung nötig, aber Psychoonkologe/Psychoonkologin ist kein geschützter Begriff.

R

Rezidiv

Das Wiederauftreten nach vorheriger Erkrankung, auch Rückfall genannt; ein Rezidiv kann an verschiedenen Stellen entstehen: lokal an der gleichen Stelle (Lokalrezidiv) oder in weiter entfernten Körperregionen (Fernrezidiv, Metastasen).

S

Salpingo-Oophorektomie

Die operative Entfernung sowohl von Eileitern als auch von Eierstöcken.

Somatische Mutation

Eine genetische Veränderung in den Körperzellen, die nicht angeboren ist, sondern erst im Lauf des Lebens erworben wird. Die Veränderung ist – im Gegensatz zur Keimbahnmutation – dann nicht in allen Körperzellen vorhanden, sondern nur in den betroffenen Zellen sowie allen weiteren Zellen, die aus dieser durch Teilungsprozesse hervorgehen.

Sonografie

Ultraschalluntersuchung, die mit gesundheitlich unbedenklichen Schallwellen arbeitet, viele Einsatzgebiete in der Medizin, z.B. Brustultraschall (Mamma-Sonografie).

Staging

Einteilung von Tumorerkrankungen in Stadien auf der Basis verschiedener Untersuchungsergebnisse (hauptsächlich Tumorgröße, Lymphknotenbefall und Vorhandensein von Metastasen) – spielt auch für die Wahl der Therapie eine wichtige Rolle.

Szintigrafie

Ein nuklearmedizinisches Verfahren, das mit schwach radioaktiven Substanzen arbeitet; eine spezielle Kamera (Gammakamera) zeichnet auf, wo sich die Substanzen anreichern, oft Knochenszintigrafie zur Abklärung von Knochenmetastasen.

T

Taxane

Zelltötende Mittel (Zytostatika) aus Eibenextrakt, die oft bei einer Chemotherapie eingesetzt werden. Beispiele: Docetaxel und Paclitaxel.

Triple-negativer Brustkrebs (TNBC)

Dreifach negativer Brustkrebs; den Tumorzellen fehlen Andockstellen für Östrogen (ER), Progesteron (PgR) und die humanen epidermalen Wachstumsfaktoren-2 (HER2). Abkürzung TNBC.

Tumormarker

Substanzen im Körper, die bei manchen Krebserkrankungen im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten vermehrt auftreten können; als alleinige Marker aber oft zu ungenau.

Tumorsuppressorgene

Gene, welche die Zellteilung hemmen und somit der Entstehung von Krebs entgegenwirken. BRCA-Gene zählen zu den Tumorsuppressorgenen.

Z

Zweitkarzinom

Eine zweite Krebserkrankung nach einer ersten Tumorerkrankung. Beispiel: Träger:innen einer BRCA-Mutation, die schon an Brustkrebs erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko ein Zweitkarzinom in der anderen Brust oder den Eierstöcken zu entwickeln.

Zytostatika

„Zellgifte“, die im Rahmen einer Chemotherapie bei verschiedenen Krebserkrankungen zum Einsatz kommen; heißen auch Chemotherapeutika; sie hemmen das Zellwachstum und die Zellteilung und sorgen dafür, dass die Krebszellen absterben; meist als Infusion und als Kombination verschiedener Zytostatika, um die Wirksamkeit zu erhöhen.

DE-63091/2023

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