A
Ablatio mammae
Ablation bedeutet Abtragung, Ablösung oder Entfernung von Körpergewebe oder Körperteilen. Ablatio mammae ist eine Entfernung der gesamten Brust und ein Synonym für die Mastektomie.
Adjuvante Therapie
„Adjuvant“ bedeutet so viel wie „unterstützend“. Wird nach einer Operation als ergänzende Therapie eingesetzt (z.B. Chemotherapie, Strahlentherapie, Hormontherapie), um eventuell noch verbliebene Krebszellen zu beseitigen. Ziel ist es, ein Wiederauftreten bzw. Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Anamnese
Die Erhebung der Krankengeschichte im Rahmen eines ärztlichen Gesprächs. Wichtig sind zum Beispiel Fragen nach der Art, Dauer und Intensität von Beschwerden, Vorerkrankungen, vorherigen Behandlungen, Erkrankungen in der Familie, Einnahme von Medikamenten oder nach dem Lebensstil (z.B. Rauchen, Alkohol, Ernährung, Bewegung).
Antihormontherapie
Eine Behandlung, die bei hormonempfindlichem (hormonrezeptorpositivem, HR+) Brustkrebs zum Einsatz kommt. Die Krebszellen brauchen in diesem Fall Hormone (Östrogen und/oder Progesteron) für ihr Wachstum. Angewendet werden verschiedene Medikamente (z.B. Antiöstrogene, Aromatasehemmer, GnRH-Analoga), welche die Wirkung der Hormone unterbinden beziehungsweise ihre Produktion verhindern (wird auch endokrine Therapie genannt).
Antiöstrogene
Apoptose
Aromatasehemmer
Medikamente, welche die Produktion von Östrogenen im Fett- und Muskelgewebe unterdrücken. Aromatasehemmer werden bei Betroffenen mit einem hormonempfindlichen Brustkrebs vorwiegend nach den Wechseljahren eingesetzt. Die Medikamente sind ein wesentlicher Teil der Antihormontherapie.
Autologe Brustrekonstruktion
Autosomen/autosomale Vererbung
Jeder Mensch besitzt normalerweise 46 Chromosomen (23 Paare, jeweils eines von der Mutter und eines vom Vater): 44 davon sind Autosomen, 2 sind sogenannte Geschlechtschromosomen – X und Y (sie bestimmen das Geschlecht, XX = weiblich und XY = männlich). Ein autosomaler Erbgang bedeutet, dass die Vererbung über die Autosomen (nicht Geschlechtschromosomen) stattfindet. Ein autosomal dominanter Erbgang heißt, dass das entsprechende Merkmal ausgeprägt wird, auch wenn es nur auf einem der Autosomenpaare ausgebildet ist. Beim rezessiven Erbgang wird das entsprechende Merkmal nur dann ausgeprägt, wenn es auf beiden Autosomenpaaren ausgebildet ist.
B
Brusterhaltende Therapie (BET)
In vielen Fällen lässt sich heute bei Brustkrebs die Brust erhalten. Dann wird nur der Tumor vollständig entfernt. Anschließend folgt eine Bestrahlung, um womöglich verbliebene Krebszellen zu beseitigen. Je nach Tumor können weitere Behandlungen hinzukommen.
Biopsie
Die Entnahme einer Gewebeprobe mit Hilfe einer feinen Nadel. Pathologen und Pathologinnen untersuchen das entnommene Gewebe anschließend im Labor genauer unter dem Mikroskop. Gut- und bösartige Zellen lassen sich so mit hoher Sicherheit unterscheiden. Bei Brustkrebs gibt es verschiedene Biopsiearten, z.B. Stanzbiopsie oder Vakuumbiopsie.
Bisphosphonate
BRCA1/2
BRCA1 und BRCA2 funktionieren normalerweise als Reparaturgene, die Schäden im Erbgut – der DNA – beheben können. Sie heißen auch Tumorsuppressorgene („Tumorunterdrückergene“), da sie durch ihre Reparaturfunktion dabei helfen die Entstehung von Krebs zu unterdrücken. Sind sie verändert (mutiert), häufen sich Fehler im Erbgut an und Krebs kann entstehen. Dieser Zusammenhang wurde zuerst bei Brustkrebs entdeckt; daher kommt auch der Name: BReast CAncer (engl.: für Brustkrebs).
Bei Menschen mit einem mutierten BRCA1 oder BRCA2-Gen ist das Risiko für Brust- oder auch für Eierstockkrebs erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, ein mutiertes BRCA-Gen zu erben, liegt bei 50 Prozent. Sowohl Mütter als auch Väter können die Genveränderung weitergeben. BRCA kann aber auch ohne Vererbung verändert sein, dann wird die Mutation im Lauf des Lebens erworben.
BRCA-Gentest
Bei diesem Test wird untersucht, ob eine Mutation im BRCA1– oder BRCA2-Gen vorliegt. Wer sich testen lassen kann, ist genau festgelegt. Menschen mit einem Verdacht auf eine erbliche BRCA-assoziierte Krebserkrankung haben ein Anrecht auf die Testung – egal ob sie an Krebs erkrankt sind oder nicht. Für den Einsatz bestimmter Medikamente (PARP-Hemmer) ist der Nachweis einer BRCA-Mutation aber auch entscheidend. Deswegen können sich Patient:innen, die für diese Therapie in Frage kommen, ebenfalls auf eine BRCA-Mutation testen lassen. Am Anfang des Tests steht eine ausführliche Beratung und Aufklärung, auch über die Konsequenzen des Testergebnisses. Dieses kann auch für Angehörige von Bedeutung sein.
Brustrekonstruktion
C
Chemotherapie
Eine bei vielen verschiedenen Krebsarten eingesetzte Behandlung, auch bei Brustkrebs oder Eierstockkrebs. Verwendet werden Zytostatika (Zellgifte) – meist als Infusion. Die Medikamente greifen Krebszellen an unterschiedlichen Stellen an und töten sie ab. Meist werden mehrere Zytostatika miteinander kombiniert, um ihre „Schlagkraft“ zu erhöhen. Die Chemotherapie erfolgt in der Regel in Zyklen. Da die Chemotherapie im ganzen Körper wirkt, nennt man sie auch systemisch.
Chromosomen
Träger der Erbinformationen; Strukturen im Zellkern, in denen sich das Erbmolekül namens „Desoxyribonukleinsäure“ (DNS oder DNA) befindet; menschliche Zellen enthalten normalerweise 46 Chromosomen (23 Paare), je einen Chromosomensatz vom Vater und einen von der Mutter. 22 Paare sind Autosomen, 1 Paar sind Geschlechtschromosomen (XX oder XY).
Computertomografie (CT)
D
DCIS
Die Abkürzung für „Duktales Carcinoma in situ“; eine Vorstufe von Brustkrebs, die von den Milchgängen ausgeht, aber noch nicht in umliegendes Gewebe hineingewachsen ist (nicht invasiv ist). DCIS können unterschiedlich aggressiv sein und unbehandelt in Brustkrebs münden. DCIS sind – wie Brustkrebs – behandlungsbedürftig (Therapie je nach Aggressivität).
Desoxyribonukleinsäure (DNS oder DNA)
Ein Doppelmolekül, das die Erbinformationen enthält; im Zellkern liegt die DNS (engl. DNA für „deoxyribonucleic acid“) in Form der Chromosomen vor. Die Abschnitte auf den Chromosomen, aus denen die Erbinformationen gespeichert, „ausgelesen“ und anschließend in Eiweiße (Proteine) übersetzt werden, heißen Gene. Gene enthalten also den „Bauplan“ für Proteine.
E
G
Gentest
Untersuchung des menschlichen Erbguts durch spezielle Verfahren auf bestimmte Genveränderungen (Mutationen). Ein Gentest hilft Ärztinnen und Ärzten, eine Erkrankung näher zu beschreiben. Gentests werden aber auch zur Diagnostik einer Krankheit sowie zur Planung einer Therapie eingesetzt (z.B. Therapie mit PARP-Hemmern bei BRCA-assoziiertem Brustkrebs).
Grading
Wie stark unterscheiden sich die Krebszellen von normalen, gesunden Zellen? Das heißt, wie gut oder schlecht sind sie differenziert? Dies beschreibt das Grading. Es gibt G1 (gut differenziert, gesunden Zellen sehr ähnlich), G2 (mäßig differenziert), G3 (schlecht differenzierte Zellen) und G4 (undifferenzierte Zellen). Bestimmt wird der Differenzierungsgrad von Zellen anhand von Gewebeproben. Je schlechter differenziert Krebszellen sind (je höher das Grading), desto größer ist der Unterschied zu gesunden Zellen.
H
HER2
HER2 steht für „humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2“. Ein Rezeptor ist eine Andockstelle für Substanzen an der Zelle, in diesem Fall für einen bestimmten Wachstumsfaktor. Sie leiten Wachstumssignale ans Zellinnere weiter und fördern so die Zellteilung. Bei etwa 15 bis 20 Prozent aller Frauen mit Brustkrebs ist HER2 vermehrt auf der Oberfläche der Krebszellen zu finden. Der Brustkrebs ist also HER2-positiv (HER2+). Medikamente können diesen Rezeptor besetzen und ihn blockieren.
Histologisch
Hormonrezeptoren
I
Implantat
Indikation
Inhibitor
Intensivierte Krebsfrüherkennung
Richtet sich an Frauen, die ein verändertes BRCA1– oder BRCA2-Gen tragen und somit ein erhöhtes Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs haben. Ein intensiviertes und strukturiertes Früherkennungsprogramm bieten spezialisierte Zentren für „Familiären Brust- und Eierstockkrebs“ an. In Deutschland gibt es mehrere solcher Zentren. Auch bei mehreren Fällen von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie, ist eine intensivierte Krebsfrüherkennung auch bei Nichtvorliegen einer BRCA-Mutation empfohlen. Methoden sind unter anderem Ultraschall, Magnetresonanztomografie oder die Mammografie.
Invasiv
K
Karzinom
Keimzellen
Keimbahnmutation
Genetische Veränderung (Mutation) in der Keimzelle, die sich daher später in jeder Körperzelle der Nachkommen befindet. Keimbahnmutationen können deshalb auch vererbt werden.
Kernspintomografie
Klimakterium
Kontraindikation/kontraindiziert
Kontralateral
Krebsfrüherkennung
L
Leitlinien
Lobulär
M
Magnetresonanztomografie (MRT)
Mammakarzinom
Medizinischer Name für Brustkrebs, Abkürzung: Mamma-Ca – es gibt zum Beispiel einen triple-negativen Brustkrebs oder einen BRCA-assoziierten Brustkrebs.
Mammografie
Mammografie-Screening
Screening bedeutet eine Reihenuntersuchung an gesunden Frauen, Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung auf Brustkrebs. In Deutschland gibt es ein gesetzliches Mammografie-Screening-Programm für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren (alle zwei Jahre) zur Früherkennung von Brustkrebs, die Kosten tragen die gesetzlichen Krankenkassen.
Mastektomie
Menopause
Metastase(n)
Minimal-invasiv
Multidisziplinär
Multifokales Mammakarzinom
Multizentrisches Mammakarzinom
Mutation
Eine Genveränderung im Erbgut einer Zelle. Krebs kann entstehen, wenn die Regulation des Zellwachstums aufgrund bestimmter Mutationen nicht mehr ausreichend funktioniert
N
Nachsorge
Neoadjuvant
O
Onkologie
Östrogene
Östrogenrezeptor
Eine Andockstelle (Rezeptor) für Östrogen auf den Zellen. Bei Brustkrebs haben die Krebszellen oft Rezeptoren für Östrogen (ER) und/oder Progesteron (PgR). Der Krebs ist dann hormonempfindlich (hormonrezeptorpositiv, HR+) und wächst unter dem Einfluss dieser Hormone. Dies macht man sich in der Therapie zunutze (Antihormontherapie).
Ovarektomie
Ovarialkarzinom
P
PARP-Inhibitor
Ein Medikament, das bei Brustkrebs bei einer BRCA-Mutation zum Einsatz kommen kann; heißt auch PARP-Hemmer. Das Medikament hemmt ein Enzym namens PARP, welches an der Reparatur von DNA-Schäden beteiligt ist. Dadurch entstehen vermehrt schwerwiegende Schäden im Erbgut, wodurch ein Absterben von Krebszellen (Apoptose) bewirkt werden kann.
Penetranz
Positronenemissionstomografie (PET)
PET/CT
Postmenopause/postmenopausal
Prädiktiv
Prädisposition
Prämenopause/prämenopausal
Prävention (primär, sekundär, tertiär)
- Primärprävention = Vorbeugung von Krankheiten, etwa durch gesundheitsfördernde Maßnahmen (z.B. Ernährung, Sport, Bewegung, Entspannung) zu Ausschaltung schädlicher Einflüsse (z.B. Rauchen, Alkohol) sowie prophylaktischer Behandlungen (operativ oder medikamentös).
- Sekundärprävention = Früherkennung von Krankheiten, um sie rechtzeitig behandeln zu können.
- Tertiärprävention = Krankheitsfolgen abmildern, Rückfall bei schon entstandenen Krankheiten vermeiden und Verschlimmerung der Erkrankung entgegenwirken.
Progesteron
Progesteronrezeptor
Eine Andockstelle (Rezeptor) auf den Zellen für das Hormon Progesteron. Krebszellen besitzen oft Östrogen- und / oder Progesteronrezeptoren, sie sind dann östrogenrezeptorpositiv (ER+) und/oder progesteronrezeptorpositiv (PgR+). Hier können Ärztinnen und Ärzte therapeutisch ansetzen (Antihormontherapie).
Proliferation
Prophylaktische Behandlung
Eine vorbeugende Therapie, die zur Risikominimierung dient, z.B. ein vorbeugender chirurgischer Eingriff wie die Brustentfernung (Mastektomie) oder Eierstockentfernung (Ovarektomie) bei Trägerinnen einer BRCA-Mutation.
Psychoonkologie
R
S
Salpingo-Oophorektomie
Somatische Mutation
Eine genetische Veränderung in den Körperzellen, die nicht angeboren ist, sondern erst im Lauf des Lebens erworben wird. Die Veränderung ist – im Gegensatz zur Keimbahnmutation – dann nicht in allen Körperzellen vorhanden, sondern nur in den betroffenen Zellen sowie allen weiteren Zellen, die aus dieser durch Teilungsprozesse hervorgehen.
Sonografie
Staging
Szintigrafie
T
Taxane
Triple-negativer Brustkrebs (TNBC)
Dreifach negativer Brustkrebs; den Tumorzellen fehlen Andockstellen für Östrogen (ER), Progesteron (PgR) und die humanen epidermalen Wachstumsfaktoren-2 (HER2). Abkürzung TNBC.
Tumormarker
Tumorsuppressorgene
Z
Zweitkarzinom
Zytostatika
„Zellgifte“, die im Rahmen einer Chemotherapie bei verschiedenen Krebserkrankungen zum Einsatz kommen; heißen auch Chemotherapeutika; sie hemmen das Zellwachstum und die Zellteilung und sorgen dafür, dass die Krebszellen absterben; meist als Infusion und als Kombination verschiedener Zytostatika, um die Wirksamkeit zu erhöhen.
DE-63091/2023
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