Eine Krebserkrankung wie Eierstockkrebs oder Gebärmutterkrebs ist mit einem erhöhten Risiko für ein Blutgerinnsel verbunden, einer Thrombose. Je nach Krebsart, Stadium und eingesetzten Krebsbehandlungen sei das allgemeine Risiko um etwa das Vier- bis Siebenfache erhöht, berichtet das Aktionsbündnis Thrombose. Ungefähr 20 Prozent aller Menschen mit einer Krebserkrankung entwickeln laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) eine Thrombose. Ein Blutgerinnsel in einem Gefäß kann sich nicht nur bei einer bestehenden Krebserkrankung bilden, sondern auch ein erster Hinweis auf einen noch nicht diagnostizierten Tumor sein.
Was ist eine krebsbedingte Thrombose?
In der Mehrzahl der Fälle entsteht das Blutgerinnsel in einer Vene, am häufigsten in einer tiefen Bein- oder Beckenvene, die tief in den Muskelschichten liegt. Deshalb heißt die Erkrankung auch tiefe Venenthrombose (TVT). Die Wände der Venen sind dünner als jene von Arterien. Der Blutdruck ist dort niedriger, das Blut fließt langsamer und kann schneller ins Stocken geraten. Somit kann sich in den Venen leichter ein Blutgerinnsel bilden. Seltener verstopft ein Blutgerinnsel eine Arterie. Dann spricht man von einer arteriellen Thrombose. Eine häufige Folge ist ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) oder Schlaganfall (Hirninfarkt).
- Venen transportieren das im Körper „verbrauchte“, sauerstoffarme Blut aus dem Körper zurück zum Herzen.
- Von dort aus fließt das Blut in die Lunge und wird dort im Rahmen des Gastaustauschs wieder mit Sauerstoff angereichert.
- Das sauerstoffreiche Blut fließt jetzt über die Arterien in alle Regionen des Körpers zu den Geweben und Zellen. Sie benötigen Sauerstoff und Nährstoffe für Ihren Stoffwechsel.
Definition: Thrombose und Zusammenhang mit Krebs
Eine Thrombose bedeutet per Definition ein Blutgerinnsel in einem Gefäß. Dieser Blutpfropf kann den Blutfluss ins Stocken oder sogar vollständig zum Erliegen bringen, wenn sich das Gefäß verengt beziehungsweise komplett verschließt. Dies kann sehr gefährlich werden. Entsteht das Blutgerinnsel im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung, sprechen Ärztinnen und Ärzte von „krebsbedingter Thrombose“.
Manchmal bleibt es nicht bei der Thrombose allein, sondern Teile des Blutgerinnsels oder der gesamte Thrombus können sich ablösen und über das Gefäßsystem in andere Bereiche des Körpers „verschleppt“ werden. Landet es in einer Lungenarterie und verstopft das Gefäß, kann eine Lungenembolie die Folge sein. Sie kann lebensgefährlich werden und schnelles ärztliches Handeln ist gefragt. Mediziner und Medizinerinnen müssen das verstopfte Gefäß so schnell wie möglich wieder öffnen und den Blutfluss wiederherstellen. Ansonsten sterben Zellen, die eigentlich von diesem Gefäß versorgt werden, ab. Eine Thrombose in einer Vene, die in einer Embolie mündet, heißt „venöse Thromboembolie“ (VTE). Sie zählt zu den häufigsten und gefährlichsten Komplikationen für Menschen mit einer Krebserkrankung.
Warum haben Krebskranke ein erhöhtes Thromboserisiko?
Menschen mit Krebs besitzen ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose. Allerdings ist es nicht bei jedem Menschen gleich hoch. Verschiedene Risikofaktoren können ein Blutgerinnsel begünstigen, zum Beispiel die Krebsart und das Stadium des Tumors. Manche Tumoren können auf ein Gefäß drücken und so den Blutfluss stören. Andere geben Substanzen ab, welche die Zusammensetzung des Blutes verändern – das Blut kann schneller gerinnen und es kann sich ein Thrombus bilden. Auch individuelle Risikofaktoren wie ausgeprägte Krampfadern spielen beim Thromboserisiko mit.
Unterschiede zwischen oberflächlicher und tiefer Thrombose
Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zwischen einer oberflächlichen und einer tiefen Venenthrombose. Der Hauptunterschied ist die Stelle, an der sich das Blutgerinnsel gebildet hat.
- Oberflächliche Venenthrombose: Hier sind die Venen nahe der Oberfläche der Haut betroffen. Oft geht diese Art der Thrombose mit einer Entzündung einher „Thrombophlebitis“ ist der Fachbegriff dafür. Meist steht die Thrombose in Verbindung mit Krampfadern, Infektionen oder Verletzungen.
- Tiefe Venenthrombose: Sie betrifft die tieferliegenden Venen, die tief in der Muskelschicht liegen, meist im Bein oder Becken. Häufige Ursachen sind, dass das Blut in den Venen zu langsam fließt oder ein Mensch eine erhöhte Gerinnungsneigung besitzt.
Ursachen und Risikofaktoren einer Thrombose bei Krebs
Eine Thrombose hat drei wesentliche Ursachen. Sie heißen Virchow‘sches Trias, benannt nach dem Pathologen Rudolf Virchow:
- Langsamer Blutfluss: Dies ist zum Beispiel bei Menschen der Fall, die längere Zeit im Liegen verbringen müssen. So haben Personen nach einer Operation ein erhöhtes Thromboserisiko. Auch wenn ein Tumor auf ein Gefäß drückt, verlangsamt sich der Blutfluss.
- Veränderte Zusammensetzung des Blutes: Das Blut kann sich „verdicken“, beispielsweise im Rahmen einer Krebserkrankung. Manche Tumoren geben Substanzen ab, die sich auf die Fließeigenschaften des Blutes auswirken und das Blut leichter gerinnen lassen.
- Verletzungen der Gefäßwand: Aufgrund dieser Verletzungen können sich Bestandteile des Blutes leichter an der Gefäßwand anlagern. Beispiele sind Blutplättchen (Thrombozyten), der Gerinnungsstoff Fibrin oder rote Blutkörperchen (Erythrozyten). Sie können schließlich zu einem Thrombus heranwachsen. Auch eine Krebserkrankung kann zu Veränderungen der Gefäßwand führen.
Erhöhtes Thromboserisiko durch Krebsart und Krebsstadium
Nicht alle Krebsarten bergen ein gleich hohes Risiko für eine Thrombose. Eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Thrombose und eine nachfolgende Embolie besitzen zum Beispiel Menschen mit:
- Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Lungenkrebs
- Nierenkrebs
- Hodenkrebs
- Magenkrebs
- Lymphdrüsenkrebs (Lymphome)
- Gehirntumoren
- Knochentumoren
Dagegen fällt das Risiko für eine venöse Thromboembolie bei Brustkrebs und Prostatakrebs geringer aus. Auch das Stadium der Krebserkrankung spielt beim Thromboserisiko mit. Eine fortgeschrittene oder metastasierte Krebserkrankung birgt eine größere Gefahr für Blutgerinnsel als eine Krebskrankheit ohne Metastasen in entfernten Organen und Geweben. Die Zusammenhänge und Mechanismen dahinter sind aber noch nicht genau bekannt.
Auswirkungen von Krebs auf die Blutgerinnung
Manche Tumoren sind wahrscheinlich dazu in der Lage, Gerinnungsfaktoren zu aktivieren und so Thrombosen zu begünstigen. Forschende konnten zum Beispiel zeigen, dass Tumorzellen die Bildung von Thrombin in Gang setzen können. Thrombin ist ein Enzym, das an der Blutgerinnung beteiligt ist. Außerdem können manche Tumoren Substanzen freisetzen, die die Blutgerinnung fördern und das Risiko für ein Blutgerinnsel erhöhen. Manchmal drückt auch ein Tumor auf ein Gefäß oder wächst in eine Vene oder Arterie hinein – dann steigt die Gefahr für ein Blutgerinnsel ebenfalls.
Einfluss von Chemotherapie und anderen Krebsbehandlungen
Krebstherapien wie eine Operation (Bewegungsmangel, langes Liegen nach der OP), Chemotherapie, Strahlentherapie, Antihormontherapie, Angiogenesehemmer (Medikamente, welche die Bildung neuer Blutgefäße verhindern) oder die Immuntherapie stehen mit einer erhöhten Thrombosegefahr in Verbindung.
So haben zum Beispiel Frauen, die aufgrund ihrer Brustkrebserkrankung den Wirkstoff Tamoxifen als Antihormontherapie einnehmen, ein bis zu dreifach erhöhtes Thromboserisiko.
Manche Chemotherapien begünstigen die Freisetzung von blutgerinnungsfördernden Substanzen und erhöhen vermutlich so die Thrombosegefahr. Die Chemotherapie birgt aber noch ein weiteres Risiko: Meist implantieren Ärztinnen und Ärzte vorher einen sogenannten „Portkatheter“ (Port) im Bereich des Schlüsselbeins. Dieser soll die Venen am Arm schonen, weil Onkologinnen und Onkologen sie nicht bei jeder „Runde“ einer Chemotherapie anstechen müssen. Über den Port als venösen Zugang gelangen die Zytostatika schnell und direkt in den Blutkreislauf. Allerdings kann dieser venöse Zugang verstopfen – dann entsteht eine Portkatheter-Thrombose.
Forschende vermuten zudem, dass einige Wirkstoffe gegen Krebs Schäden an den Gefäßen verursachen und ihre Funktion stören können. Wie jedoch die Krebsbehandlungen genau das Risiko für Blutgerinnsel steigern und welche Mechanismen dafür verantwortlich sind, ist noch nicht genau aufgeklärt.
Bewegungsmangel und weitere Risikofaktoren
Bewegungsmangel ist ein gut bekannter Risikofaktor für eine Thrombose. So haben zum Beispiel Menschen, die nach einer Operation längere Zeit im Krankenhaus liegen müssen, ein erhöhtes Thromboserisiko. Daher erhalten alle Patientinnen und Patienten nach einer Operation eine Thromboseprophylaxe – in Form von Thrombosestrümpfen und Gerinnungshemmern.
Auch bei Personen, die viel und lange sitzen, zum Beispiel auf einem Langstreckenflug, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel aufgrund des Bewegungsmangels erhöht. Risikogruppen können auf solchen Flügen zum Beispiel Kompressionsstrümpfe tragen.
Einen Thromboseschutz erhalten zudem Menschen, deren Bein aufgrund einer Verletzung ruhiggestellt ist, zum Beispiel durch das Tragen einer Orthese oder eines Druck- oder Gipsverbandes.
Weitere individuelle Risikofaktoren für eine Thrombose können sein:
- Alter
- Hohes Körpergewicht
- Rauchen
- Frühere venöse Thromboembolie
- Erblich bedingte Neigung zur Thrombose, wenn Eltern oder Geschwister ebenfalls mit Thrombosen zu kämpfen haben
- Krankheiten, zum Beispiel Infektionen, ausgeprägte Krampfadern, Diabetes mellitus, Gerinnungsstörungen (angeboren, erworben)
- Anwendung von Hormonen, zum Beispiel die Pille zur Verhütung oder eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
- Schwangerschaft – hier finden tiefgreifende hormonelle Veränderungen statt.
Wichtig ist, dass Sie bei einer Krebserkrankung mit Ihrem Behandlungsteam über Ihre persönlichen Thromboserisiken sprechen. Ärztinnen und Ärzte können die Gefahr für ein Blutgerinnsel und eine Embolie, die durch Ihre Krebserkrankung und die geplanten Krebsbehandlungen entstehen können, so besser abschätzen. Es gibt einige Möglichkeiten, um eine Thrombose zu verhindern – durch eine maßgeschneiderte Thromboseprophylaxe.
Symptome einer Thrombose bei Krebs
Die Symptome einer Thrombose oder Embolie sind vielen Menschen mit einer Krebserkrankung nur zum Teil bekannt, wie eine europäische Studie mit rund 1.400 an Krebs erkrankten Menschen ergab. Viele Befragte wussten, dass Schwellungen ein Anzeichen für eine Thrombose sein können. Nur wenigen bekannt waren jedoch Thrombose-Symptome wie ein Wärmegefühl oder Krämpfe in der Extremität. Die Studienergebnisse des Forschungsteams um Anna Falanga wurden im Fachjournal „Cancer Treatment and Research Communications“ veröffentlicht (2022).
Damit Sie jedoch im Notfall richtig reagieren können, sollten Sie sich gut über mögliche Anzeichen und Warnsignale informieren. Lassen Sie sich auch von Ihren Ärztinnen und Ärzten erklären, welchen Symptomen Sie besondere Beachtung schenken sollten.
Typische Anzeichen einer tiefen Venenthrombose (TVT)
Die Thrombose-Symptome hängen vom Ort und von der Größe des Blutgerinnsels ab. In den allermeisten Fällen entsteht die Thrombose in einer tiefen Bein- oder Beckenvene. Daher zeigen sich die Symptome in der Regel im Bein, meist im Unterschenkel oder der Wade und nur auf einer Seite. Hat sich das Blutgerinnsel dagegen an einer höher liegenden Stelle entwickelt oder ist es größer, können sich die Anzeichen auch im Oberschenkel oder in der Beckenregion bemerkbar machen.
Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über häufige Symptome, die auf eine TVT hindeuten können:
Symptom | Beschreibung |
Schwellungen | Sichtbar am Ort, an dem sich die Thrombose gebildet hat, zum Beispiel am betroffenen Knöchel, Unterschenkel oder Bein |
Wärmegefühl | Die betroffene Extremität fühlt sich „überwärmt“ an |
Spannungs- oder Schweregefühl | Spürbar in der betroffenen Extremität |
Schmerzen oder Krämpfe | treten vor allem bei Belastung auf, also beim Gehen und Laufen und fühlen sich ähnlich wie ein Muskelkater an. Wenn Sie die betroffene Extremität hochlagern, bessern sich die Schmerzen oft. |
Hautverfärbungen | Zum Beispiel rötliche oder bläuliche Haut |
Payr-Zeichen | Schmerzen beim Druck auf die Innenseite des Fußes |
Meyer-Zeichen | Schmerzen beim Druck auf die Wade |
Homanns-Zeichen | Schmerzen in der Wade beim Beugen des Fußes |
Warnvenen | Oberflächliche Venen treten sichtbar hervor |
Nicht jeder Mensch mit einer Thrombose verspürt die gleichen Symptome in der gleichen Anzahl und Ausprägung. Manche entwickeln sehr intensive Beschwerden, während andere keine Symptome haben. Ein kleines Blutgerinnsel kann zum Beispiel unbemerkt bleiben und der Körper kann es selbst auflösen.
Für die Intensität der Symptome spielt es außerdem eine Rolle, wie schnell das Blutgerinnsel wächst. Ein schnelles Wachstum bedeutet ausgeprägte Symptome, während ein langsames Wachstum über Tage oder Wochen weniger starke Beschwerden mit sich bringt.
Bei den ersten Anzeichen einer Thrombose sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe suchen. Es gilt, das Hindernis im Gefäß so schnell wie möglich zu beseitigen und dafür zu sorgen, dass sich der Blutfluss wieder normalisiert. Meist kommen Medikamente zum Einsatz, sogenannte Gerinnungshemmer. Sie heißen umgangssprachlich auch „Blutverdünner“. Allerdings verdünnen sie das Blut nicht wirklich, sondern bremsen die Blutgerinnung.
Symptome einer Lungenembolie – wann wird es gefährlich?
Ein Blutgerinnsel in einer tiefen Bein- oder Beckenvene kann sich vom Ort der Entstehung loslösen. Der Thrombus wird dann mit dem Blutstrom fortgerissen und über das Herz in die Lunge (in eine Lungenarterie) verschleppt. Ein abgelöstes Blutgerinnsel bezeichnen Ärztinnen und Ärzte als Embolus, die Gefäßblockade durch dieses Gerinnsel als Embolie. Eine venöse Thrombose, auf die eine Embolie folgt, heißt venöse Thromboembolie (VTE). Eine Lungenembolie entsteht oft innerhalb der ersten zwei Wochen nach einer tiefen Venenthrombose, berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Eine Lungenembolie ist eine seltene, aber ernsthafte Komplikation, die ohne Behandlung auch lebensbedrohlich werden kann, weil die Funktion der Lunge und der Gastaustausch beeinträchtigt sein können. Rufen Sie sofort den Notarzt (unter Telefon 112), wenn Sie erste Anzeichen der Lungenembolie bemerken.
Die Symptome einer Lungenembolie setzen meist plötzlich und wie „aus heiterem Himmel“ ein. Möglich sind zum Beispiel:
Symptom | Beschreibung |
Atemnot und Kurzatmigkeit | Vielen fällt plötzlich die geringste körperliche Belastung schwer, zum Beispiel das Treppensteigen |
Schmerzen in der Brust | Sie zeigen sich vor allem beim Husten oder Einatmen |
Blutiger Auswurf | beim Husten |
Herz-Kreislauf-Probleme | Herzrasen, Schwindel, Benommenheit, Kreislaufkollaps, Ohnmacht |
Manchmal sind die Symptome der Lungenembolie nur mild ausgeprägt oder fehlen sogar vollständig. Dann kann eine Lungenembolie auch unbemerkt bleiben. Der Körper kann das Gerinnsel manchmal selbst abbauen. Besonders gefährlich ist aber: Auch Thrombosen ohne Symptome können in einer schweren Lungenembolie münden. Je größer die Lungenembolie ist und je mehr Gefäße verstopft sind, desto größer ist auch die Lebensgefahr.
Diagnose einer krebsbedingten Thrombose
Bei einer Thrombose im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung ist es entscheidend, dass Ärztinnen und Ärzte die Diagnose schnell stellen und mit der Behandlung beginnen. Sie stellen Ihnen einige kurze Fragen zur Krankengeschichte (Anamnese). Wichtig sind zum Beispiel folgende Fragen:
- Welche Symptome haben Sie genau?
- Wann haben Sie die Beschwerden erstmals bemerkt?
- Haben die Symptome plötzlich begonnen oder sich langsam über die Zeit entwickelt?
- Wie intensiv sind die Symptome?
- Gibt es Situationen, in denen sich die Beschwerden verbessern oder verschlimmern?
- Sind Krankheiten bei Ihnen bekannt, zum Beispiel eine Krebserkrankung (derzeit, früher)? Falls ja: An welcher Krebsart sind Sie erkrankt, in welchem Stadium und welche Krebstherapien haben Sie durchlaufen?
- Hatten Sie früher schon einmal eine Thrombose oder gibt es Fälle in Ihrer Familie?
- Nehmen Sie Medikamente ein: Falls ja – welche und seit wann?
- Wenden Sie derzeit noch andere Therapien wegen einer Erkrankung an, zum Beispiel Krebsbehandlungen wie eine Chemotherapie oder Immuntherapie?
- Rauchen Sie?
- Wie viel bewegen Sie sich und gab es Phasen des Bewegungsmangels?
Ihre Antworten liefern schon wichtige Anhaltspunkte für Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um abzuschätzen, ob es sich um eine Thrombose oder Embolie handeln könnte.
Untersuchungsmethoden bei Verdacht auf Thrombose
In der Regel schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Dabei achten Ärztinnen und Ärzte auf Symptome wie Schwellungen, Überwärmung, Spannungsgefühle, Hautverfärbungen oder sichtbare Warnvenen an der Extremität. Durch Abtasten lässt sich zudem feststellen, ob die Extremität gegenüber Druckschmerz empfindlich ist.
Ein Kompressionsultraschall (Kompressionssonographie) kann bei der Diagnose einer Thrombose helfen. Eine Ultraschalluntersuchung funktioniert mit gesundheitlich unbedenklichen Schallwellen. Bei einem Kompressionsultraschall wird die Vene, in der das Blutgerinnsel vermutet wird, mit Hilfe des Ultraschallkopfs zusammengedrückt (komprimiert, daher auch der Name). Ist in der Vene ein Blutgerinnsel vorhanden, lässt sie sich nicht zusammendrücken – die Vene bleibt auf dem Bildschirm sichtbar. Dann beginnt sofort die Thrombose-Therapie.
Umgekehrt ist es, wenn kein Thrombus in der Vene vorhanden ist: Dann verschwindet die Vene vom Ultraschallbild. Manchmal kommt auch eine spezielle Variante der Sonographie zum Einsatz, die sogenannte Doppler- oder Duplex-Sonographie. Sie liefert Informationen über die Fließgeschwindigkeit des Blutes im Gefäßsystem und über den Zustand der Gefäße.
Die Blutuntersuchung, bei der die sogenannten D-Dimere bestimmt werden, ist eine Möglichkeit, wenn der Kompressionsultraschall kein aussagekräftiges Ergebnis liefert. Manchmal lässt sich mittels Ultraschall eine Thrombose weder sicher nachweisen noch ausschließen. D-Dimere sind Bruchstücke von Eiweißen. Sie entstehen, wenn das Eiweiß namens Fibrin gespalten wird. Fibrin hilft dabei mit, vorhandene Blutgerinnsel abzubauen. Der D-Dimer-Test kann Rückschlüsse auf eine Thrombose zulassen. Liegt der D-Dimere-Wert im normalen Bereich, hat sich kein Blutgerinnsel gebildet und eine Behandlung ist nicht notwendig. Bei erhöhten D-Dimeren kontrollieren Ärztinnen und Ärzte die Venen nach einigen Tagen erneut per Kompressionsultraschall, meist in Kombination mit einer Doppler-Sonographie.
Daneben gibt es noch einige weitere bildgebende Verfahren zur Diagnose einer Thrombose. Mittels Computertomographie (CT) und Magnetresonanz-Angiographie (MR-Angiographie) lässt sich eine Thrombose aufspüren oder ausschließen. Die CT ist eine Röntgenmethode, die mit Röntgenstrahlung arbeitet. Die MR-Angiographie funktioniert mit starken Magnetfeldern, Radiowellen und dem Einsatz eines Kontrastmittels. Dieses Verfahren kann die Gefäße und eventuelle dortige Blockaden darstellen. Ist ein Thrombus erkennbar, beginnt die Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten sofort.
Untersuchungen bei Verdacht auf Embolie
Wichtige Hinweise auf eine Lungenembolie liefern schon die Symptome, zum Beispiel Atemnot, Kurzatmigkeit oder Schmerzen in der Brust beim Einatmen. Manche Menschen mit einer Lungenembolie verspüren aber auch keine Symptome, während andere einen Kreislaufschock und Ohnmacht erleiden. Die Ausprägung der Symptome kann individuell sehr unterschiedlich sein.
Das ärztliche Vorgehen bei der Diagnose der Lungenembolie hängt auch davon ab, wie stabil der Kreislauf ist und wie massiv die Symptome sind.
Mögliche Untersuchungen sind:
- Ultraschall der Beinvenen und Lunge
- Herzultraschall (Echokardiographie, Herzecho): Ärztinnen und Ärzte können beurteilen, wie stark die Belastung der rechten Herzkammer ist.
- D-Dimere-Test (siehe oben)
- Computertomographische Pulmonalis-Angiographie (CTPA) – eine besondere Röntgenuntersuchung, die mit Kontrastmittel arbeitet und Blutgerinnsel in der Lunge zeigen kann.
- Ventilations-Perfusions-Szintigraphie – sie funktioniert mit einem in die Vene verabreichten radioaktiven Kontrastmittel und einer zusätzlich inhalierten Substanz. Die Methode zeigt die Durchblutung der Lunge und Verteilung der Atemluft in der Lunge. Die Ventilations-Perfusions-Szintigraphie ist eine Möglichkeit, wenn keine CTPA möglich ist oder sie zu riskant ist (zum Beispiel Schwangerschaft, Allergie auf das Kontrastmittel).
- (manchmal) MR-Angiographie und MR-Perfusion: Ärztinnen und Ärzte injizieren ein Kontrastmittel und machen die Durchblutung von Gefäßen und Lunge sichtbar.
Behandlung der Thrombose bei Krebs
Bei einer Thrombose oder Lungenembolie setzen Ärztinnen und Ärzte gerinnungshemmende Medikamente ein. Diese sollten den Körper dabei unterstützen, das weitere Wachstum des Blutgerinnsels zu verhindern, den Thrombus aufzulösen und den normalen Blutfluss wiederherzustellen. Außerdem gilt es zu verhindern, dass sich der Thrombus ganz oder teilweise ablöst und mit dem Blutstrom in Richtung Lunge geschwemmt wird. Die Folge kann eine lebensbedrohliche Lungenembolie sein. Bei einer rasch einsetzenden Therapie ist ein Blutgerinnsel gut behandelbar.
Antikoagulation – welche Blutverdünner werden eingesetzt?
Antikoagulanzien sind Medikamente, welche die Blutgerinnung hemmen. Umgangssprachlich heißen sie auch „Blutverdünner“. Das Prinzip der Gerinnungshemmung nennt man Antikoagulation.
Diese Ziele haben Antikoagulanzien:
- Der Thrombus soll sich nicht noch mehr vergrößern und weiter anwachsen.
- Sie sollen den Organismus dabei unterstützen, das Blutgerinnsel selbst im Rahmen der Fibrinolyse aufzulösen. Bei diesem Prozess spalten Enzyme das Eiweiß Fibrin, das der Körper bei der Aktivierung der Blutgerinnung bildet. Das Blut soll somit flüssiger werden.
- Das Risiko für eine neue Thrombose soll sinken.
Es gibt verschiedene Arten von Antikoagulanzien. Bei einer Krebserkrankung kommen meist gerinnungshemmende Medikamente aus der Gruppe der Faktor-Xa-Hemmer zum Einsatz. Der Name rührt daher, dass sie den sogenannten Faktor Xa hemmen. Dieser Faktor spielt bei Prozessen der Blutstillung und Blutgerinnung eine wesentliche Rolle. Es gibt indirekte und direkte Faktor-Xa-Hemmer, die sich in ihrer Anwendungsweise unterscheiden.
Medikamentengruppe | Beschreibung | |
| Direkte Faktor-Xa-Inhibitoren | Dazu zählen zum Beispiel die Wirkstoffe Apixaban, Rivaroxaban oder Edoxaban. Medikamente aus dieser Gruppe heißen auch „Direkte Orale Antikoagulanzien“ oder abgekürzt (DOAK). Auch der direkte Thrombin-Inhibitor (DTI) Dabigatran fällt in diese Gruppe. Die Medikamente gibt es in Form von Tabletten zum Schlucken. |
| Indirekte Faktor-Xa-Inhibitoren | In diese Gruppe gehören niedermolekulares Heparin (NMH), unfraktioniertes Heparin (UFH) und der Wirkstoff Fondaparinux. Sie werden als Spritze unter die Haut oder als Infusion in die Vene verabreicht. |
Dauer der Therapie und besondere Herausforderungen
Die Dauer der Behandlung mit Gerinnungshemmern kann versschieden sein. Bei der Antikoagulation lassen sich drei Phasen unterscheiden:
- Initialtherapie: Damit beginnt die Behandlung, die Dauer beträgt meist fünf bis 21 Tage.
- Erhaltungstherapie: Sie soll den Erfolg der Behandlung sichern und dauert mindestens drei bis sechs Monate.
- Sekundärprophylaxe (eventuell zeitlich unbefristet): Diese Strategie soll die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Thrombose senken. Auch nach einer überstandenen Thrombose kann sich nämlich ein erneutes Blutgerinnsel bilden. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, wie lange Sie gerinnungshemmende Medikamente anwenden sollten.
Bei einer Krebserkrankung spielen für die Wahl der Thrombose-Behandlung mehrere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die Krebsart, das Tumorstadium, die Krebstherapien oder Risiken der Medikamente wie eine erhöhte Blutungsneigung. Wichtig sind auch Ihre persönlichen Vorlieben und wie gut die Behandlung ist im Alltag umsetzbar ist. Die meisten Menschen kommen mit Tabletten besser zurecht als mit Spritzen. Auch mögliche Wechselwirkungen mit laufenden oder geplanten Krebstherapien müssen Ärztinnen und Ärzte beachten. So können manche Zytostatika, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, mit Antikoagulanzien interagieren. Wichtig ist es, den Verlauf und Erfolg der Thrombosebehandlung regelmäßig zu kontrollieren und zu überwachen.
Bei einer Lungenembolie richtet sich die Behandlung danach, wie stabil der Kreislauf ist. Zum Einsatz kommen – wie bei der Thrombose – gerinnungshemmende Medikamente. Manche Menschen müssen – je nach Ausmaß der Lungenembolie – auf der Intensivstation behandelt werden. Dort überwachsen Ärztinnen und Ärzte die Vitalfunktionen wie den Herzschlag, Blutdruck oder die Körpertemperatur rund um die Uhr, um schnell therapeutisch reagieren zu können. Die meisten Menschen mit einer Lungenembolie müssen einige Tage in der Klinik verbringen.
Selten kommt bei einer sehr schweren Lungenembolie die Lysetherapie zum Einsatz. Dabei erhalten Betroffene spezielle Medikamente, die den Thrombus auflösen sollen. Manchmal lässt sich das Blutgerinnsel auch mechanisch zerkleinern oder absaugen.
Operative Maßnahmen bei schweren Thrombosen
Bei einer schweren Thrombose kann eine Operation eine Möglichkeit sein, die sogenannte Thrombektomie. Im Rahmen dieses Eingriffs wird das Blutgerinnsel mit Hilfe bestimmter Instrumente aus dem Blutgefäß „herausgezogen“ und entfernt. Die Methode kommt vor allem bei einem Schlaganfall zum Einsatz (Fachärztinnen und Fachärzte aus der Neurologie oder Neuroradiologie), manchmal auch bei einem Herzinfarkt oder anderen schweren Durchblutungsstörungen aufgrund eines Blutgerinnsels.
Bei einem Herzinfarkt ist ein Herzkranzgefäß (eine Koronararterie) betroffen, bei einem Schlaganfall oft die vordere Halsschlagader (Carotisarterie, Arteria carotis). Auch bei einer verschlossenen Beinvene ist die Thrombektomie eine Behandlungsoption.
Vorbeugung von Thrombosen bei Krebs
Wer einmal eine Thrombose hatte, besitzt ein höheres Risiko, ein erneutes Blutgerinnsel zu entwickeln. Diese Gefahr lässt sich jedoch mit Hilfe von Medikamenten senken. Auch durch Ihren Lebensstil, zum Beispiel durch viel Bewegung im Alltag, können Sie selbst etwas dazu beitragen, um Ihr Thromboserisiko zu senken.
Medikamente zur Thromboseprophylaxe
In der Thromboseprophylaxe sind – wie bei der eigentlichen Thrombosetherapie –gerinnungshemmende Medikamente die Behandlung der Wahl. Sie kommen zum Beispiel nach einer Operation zum Einsatz, wenn Sie noch wenig mobil sind oder noch nicht aufstehen dürfen. Geeignet sind Gerinnungshemmer aber auch zur Sekundärprophylaxe, um ein erneutes Blutgerinnsel zu verhindern.
Mögliche Medikamente zur Thromboseprophylaxe sind:
- Direkte Antikoagulanzien (DOAK)
- Heparine: unfraktioniertes Heparin oder niedermolekulares Heparin
- Fondaparinux
- Vitamin K-Antagonisten (Cumarine), zum Beispiel die Wirkstoffe Warfarin oder Phenprocoumon
Bewegung und Lebensstiländerungen zur Risikoreduktion
Sie können auch selbst etwas tun, um eine Thrombose oder ihre Rückkehr zu verhindern – indem Sie Ihren Lebensstil anpassen. So gibt es einige Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre Venen stärken und die Thrombosegefahr vermindern können.
Bewegung ist ein wichtiger Schlüssel zum Schutz vor Krankheiten verschiedenster Art, auch vor Thrombosen. Körperliche Aktivität besitzt viele positive Effekte auf den Körper, Geist und die Seele. Auch Ihre Venen profitieren, weil das Blut besser fließen kann und sich nicht in den Venen staut. Bringen Sie also möglichst viel Bewegung in Ihren normalen Alltag, zum Beispiel so:
- Gehen Sie öfters an der frischen Luft spazieren.
- Steigen Sie Treppen statt den Aufzug oder die Rolltreppe zu nehmen.
- Fahren Sie mit dem Fahrrad und nicht mit dem Auto zum Einkaufen.
- Wenn es bei Ihrer Krebserkrankung möglich ist: Treiben Sie Sport, zum Beispiel Nordic Walking, Wandern, Radfahren oder Schwimmen.
Viel Bewegung bedeutet im Umkehrschluss auch, dass Sie nicht zu viel Zeit im Stehen, Sitzen oder Liegen verbringen. Nach einer Operation sollten Sie versuchen, in Absprache mit Ihrem Behandlungsteam mobil zu werden. Laufen Sie einige Schritte hin und her, um den Blutfluss in Schwung zu bringen.
Wenn Sie sitzen oder liegen, dann legen Sie öfters einmal Ihre Beine hoch. Auch regelmäßige Fußgymnastik oder Venengymnastik kann die Gefahr einer Thrombose senken. Lassen Sie zum Beispiel im Sitzen oder Stehen Ihren Fuß öfters kreisen. Die Wadenpumpe ist ebenfalls eine gute Übung für starke Venen – sie funktioniert so:
Im Stehen:
- Stellen Sie sich zum Beispiel auf eine niedrige Stufe ohne Schuhe so hin, dass Ihre Fersen frei sind – halten Sie sich fest, um das Gleichgewicht zu halten.
- Jetzt heben Sie die Fersen an und verlagern Ihren Stand und den Druck auf die Zehenspitzen.
- Senken Sie die Fersen wieder und gehen Sie in die Ausgangsposition zurück.
- Die Übung können Sie mehrmals wiederholen.
Im Sitzen:
- Nehmen Sie auf einem Stuhl oder auf der Bettkante Platz. Beide Füße sollten den Boden vollständig berühren.
- Heben Sie Ihre Fersen jetzt an und senken sie wieder ab.
- Wiederholen Sie die Übungen mehrmals.
Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme hält das Blut fließfähig. Trinken Sie daher jeden Tag genügend, zum Beispiel Wasser, Fruchtsaftschorlen oder Tee. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen. Trinken Sie mehr bei warmen oder heißen Temperaturen im Frühling und Sommer. Besonders ältere Menschen trinken oft zu wenig – achten Sie daher in höherem Lebensalter besonders auf die Flüssigkeitsaufnahme.
Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) strapazieren auch Ihre Venen. Wenn Sie zu viele Kilos wiegen, versuchen Sie abzunehmen. Dies gelingt am besten mit ausreichender Bewegung und einer gesunden Ernährung. Auch eine Ernährungsberatung kann bei Übergewicht und bei einer Krebserkrankung hilfreich sein.
Rauchen Sie nicht, denn Rauchen schädigt den gesamten Körper – auch Ihre Gefäße. Wenn Sie rauchen, versuchen Sie, damit aufzuhören. Falls Sie es nicht alleine schaffen: Es gibt professionelle Unterstützung, um Nichtraucherin oder Nichtraucher zu werden. Eine erste Anlaufstelle kann das Aussteigerprogramm des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) sein (früher Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA).
Kompressionsstrümpfe und andere unterstützende Maßnahmen
- Mit einer Krebserkrankung können Sie nach Absprache mit Ihrem Behandlungsteam prinzipiell Reisen unternehmen. Allerdings können längere Reisen, bei denen Sie lange Zeit im Auto, Zug oder Flugzeug ohne viel Bewegung sitzen, die Thrombosegefahr erhöhen. Die Venen knicken ab und der Blutfluss verlangsamt sich.
Einige Tipps fürs Reisen:
- Wählen Sie im Flugzeug einen Gangplatz, nicht in der Mitte oder am Fenster. So haben Sie die Chance, aufzustehen und einige Schritte im Gang auf und ab zu gehen.
- Auf Autofahrten legen Sie häufiger Pausen ein und gehen einige Schritte auf dem Parkplatz.
- Im Zug können Sie zwischen den Abteilen Spaziergänge unternehmen.
- Kompressionsstrümpfe können hilfreich sein, wenn Sie keine Gerinnungshemmer anwenden können – dies ist jedoch bei einer Thrombose nach einer Krebserkrankung eher selten der Fall. Die „Thrombosestrümpfe“ üben von außen Druck auf die Venen aus und sorgen dafür, dass das Blut gut fließen kann. Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente anwenden, sind jedoch keine Kompressionsstrümpfe nötig. Diese Hilfsmittel gibt es inzwischen auch als moderne und bunte Varianten. Sie kommen auch zur Prophylaxe eines Lymphödems nach einer Brustkrebsoperation zum Einsatz. Fachleute passen sie speziell an.
Zudem sollten Sie ausgeprägte Krampfadern behandeln lassen. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam, wann ein guter Zeitpunkt dafür ist. Bei Krampfadern sind die Venen erweitert und oft bläulich verfärbt. Sie betreffen meist größere Venen und sind optisch gut sichtbar. Kleine Krampfadern heißen dagegen „Besenreiser“. Dahinter steckt eine Erweiterung oberflächlicher Venen in der Haut, die wie ein feines Netz aus bläulichen oder rötlichen Äderchen aussehen Meist bilden sich ausgeprägte Krampfadern an den Beinen. Sie lassen sich verschließen (zum Beispiel veröden) oder entfernen. Dadurch sinkt das Risiko für eine Thrombose in den Venen.
- S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie, Stand: 9/2023, abgerufen am 11.5.2025
- European Cancer Patient Coalition (ECPC), Thrombose bei Krebs Informationen für Krebspatienten, abgerufen am 11.5.2025
- Mohammed I. Abu Zaanona; Suparna Mantha: Cancer-Associated Thrombosis, abgerufen am 11.5.2025
- Cancer Research UK, Cancer and the risk of blood clots, abgerufen am 11.5.2025
- Aktionsbündnis Thrombose, Risikofaktor Krebs, abgerufen am 12.5.2025
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), Tiefe Venenthrombose (TVT), abgerufen am 12.5.2025
- Onkopedia, Thromboembolien bei Tumorpatienten, abgerufen am 12.5.2025
- Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Thrombose bei Krebs im Blick haben, abgerufen am 12.5.2025
- Deutsche Krebsgesellschaft, Nach der Krebsoperation auf Thromboembolien achten, abgerufen am 12.5.2025
- Falanga A, Girvalaki C, Monreal M, Easaw JC, Young A. How well do European patients understand cancer-associated thrombosis? A patient survey. Cancer Treat Res Commun. 2022;31:100557. doi: 10.1016/j.ctarc.2022.100557.
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