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Intensivierte Früherkennung bei erhöhtem Brustkrebsrisiko

Redaktion Mamma Mia! im Auftrag von AstraZeneca und MSD Sharp & Dohme

Intensivierte Früherkennung
© iStock / ChooChin
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Für Personen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko für Brustkrebs gibt es ein intensiviertes Früherkennungsprogramm. Ziel ist es, die Erkrankung mit Hilfe bildgebender Verfahren möglichst frühzeitig zu erkennen. Lesen Sie, wie das spezielle Programm funktioniert.

Die intensivierte Früherkennung ist ein Angebot für gesunde Personen, die aufgrund einer familiären Vorbelastung ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs haben, etwa wenn eine BRCA-Mutation nachgewiesen wurde. Außerdem richtet sich das Programm auch an Menschen, die schon einmal an Brustkrebs erkrankt sind, aufgrund eines veränderten BRCA-Gens aber ein erhöhtes Risiko für ein Wiederauftreten (Rezidiv) oder für eine zweite Brustkrebserkrankung in der bisher gesunden Brust haben.

Ein verändertes BRCA1– oder BRCA2-Gen bedeutet ein erhöhtes Risiko für Brust- und Eierstockkrebs. Oft erkranken Frauen mit einer Veränderung in einem der beiden „Brustkrebsgene“ schon in jüngeren Jahren an einem Mammakarzinom. So heißt Brustkrebs in der Fachsprache. Außerdem ist die Erkrankung oft aggressiver und der Tumor wächst schneller als bei einer Erkrankung ohne BRCA-Mutation. 

Die „normale“ Früherkennung für Brustkrebs wie eine jährliche Tastuntersuchung der Brust oder das zweijährliche Mammographie-Screening im Alter von 50 bis 75 Jahren (neu ab 1. Juli 2024) genügt deshalb bei einer BRCA-Mutation oft nicht.

Vorbeugende Operation oder Früherkennung?

Das Erkrankungsrisiko für Brust- und Eierstockkrebs lässt sich bei einer familiären Belastung durch vorbeugende (prophylaktische) Operationen senken. Dabei entfernen Ärztinnen und Ärzte die Brustdrüse auf beiden Seiten sowie die Eierstöcke. Dies sind jedoch sehr einschneidende Eingriffe, für die sich nicht jede:r entscheiden möchte. Wichtig ist es immer, sämtliche Vor- und Nachteile sowie die Risiken gut abzuwägen.

Die intensivierte Früherkennung kann daher eine wichtige Möglichkeit für gesunde Menschen mit einer BRCA-Mutation sein. Sie senkt zwar nicht das Erkrankungsrisiko, kann aber helfen, eventuell auftretende bösartige Tumoren frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Wenn die Krebsherde noch klein sind und noch nicht die Lymphknoten und andere Organe und Gewebe befallen haben, sind sie in den meisten Fällen gut therapierbar.

Brustkrebsfrüherkennung mit bildgebenden Verfahren

Die intensivierte Früherkennung ist ein strukturiertes Vorsorgeprogramm, das bildgebende Verfahren umfasst. Dazu gehören die:

 

Die Früherkennung findet in bestimmten zeitlichen Abständen in spezialisierten Zentren für Familiären Brust- und Eierstockkrebs statt. In ganz Deutschland gibt es mehrere dieser Zentren.

Die jeweiligen Untersuchungsmethoden werden nach persönlichem Erkrankungsrisiko und Lebensalter ausgewählt. Sie sind also an die individuelle Risikosituation angepasst („risiko-adaptiert“). Dass das strukturiere Früherkennungsprogramm Erfolge zeigt, bewies eine Studie des Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs. Es ließen sich viele frühe und somit heilbare Tumorstadien aufdecken.

Ultraschall der Brust

Die Ultraschalluntersuchung der Brust – die sogenannte Mamma-Sonographie – ist ein wichtiger Baustein in der Brustkrebsfrüherkennung. Die Methode funktioniert mit Schallwellen, die gesundheitlich unbedenklich und ungefährlich sind. Außerdem kommen keine Kontrastmittel zum Einsatz. Dies kann zum Beispiel bei Untersuchungen in der Schwangerschaft und Stillzeit von Vorteil sein.

Ultraschallwellen können das Gewebe gut durchdringen. Daher eignet sich der Ultraschall auch für Personen mit dichtem und daher eher „undurchsichtigem” Brustgewebe, wie es vor allem bei Jüngeren der Fall ist. Im Ultraschall können Ärztinnen und Ärzte zum Beispiel gutartige Veränderungen auffinden, etwa Zysten, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Auch kleinere bösartige Tumoren, die sich nicht mit den Händen ertasten lassen, sind im Ultraschall oft erkennbar. Die Sonographie der Brust kann auch weiterhelfen, wenn die Magnetresonanztomographie ein auffälliges Ergebnis geliefert hat. Durch eine Ultraschallkontrolle lässt sich der Befund oft besser einordnen.

Wichtig ist, dass Ärztinnen und Ärzte, die den Brustultraschall durchführen, ausreichend Erfahrung mit diesem bildgebenden Verfahren haben. Es hat einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis, wie routiniert Untersuchende im Umgang mit der Methode und bei der Interpretation der Ergebnisse sind. Im Rahmen der intensivierten Früherkennung sollte eine Ärztin oder ein Arzt den Ultraschall durchführen, die oder der auf familiäre Krebserkrankungen spezialisiert ist. Die Ultraschalluntersuchung ist im Rahmen der intensivierten Früherkennung halbjährlich empfohlen.

Mammographie

Die Mammographie arbeitet mit Röntgenstrahlen und ist daher mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Inzwischen hat die digitale Mammographie die analoge Variante abgelöst. Die Bilder werden heute digital in einem Computer erfasst und anschließend am Bildschirm ausgewertet. Auch die sogenannte Tomosynthese ist eine Möglichkeit der Brustkrebsfrüherkennung. Dabei handelt es sich um eine dreidimensionale Mammographie, die detaillierte 3D-Bilder der Brust liefert.

Bei der Mammographie werden beide Brüste aus zwei verschiedenen Richtungen aufgenommen. Dafür werden sie möglichst eng zwischen zwei Plexiglasplatten „gequetscht“. Das Verfahren kann zum Beispiel Mikrokalk zeigen, der auf Umbauvorgänge in der Brust hindeutet und ein Anzeichen für Brustkrebsvorstufen sein kann. Solche Vorstufen (zum Beispiel ein duktales Carcinoma in situ, kurz DCIS) lassen sich in der Mammographie meist gut erkennen und sind in der Regel gut behandelbar.

Wie aussagekräftig die Untersuchung ist, hängt wiederum von der Brustdichte ab. Ist sie niedriger, liefert sie meist gute Ergebnisse. Die Tomosynthese kann dagegen bei sehr dichtem und unregelmäßigem Brustgewebe von Vorteil sein.

Im Rahmen des intensivierten Früherkennungsprogramms ist die Mammographie ab dem 40. Lebensjahr alle ein bis zwei Jahre empfohlen. Sie sollte zusätzlich zur Ultraschalluntersuchung und zur Magnetresonanztomographie zum Einsatz kommen.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie (kurz MRT) der Brust ist eine bildgebende Methode, die im intensivierten Früherkennungsprogramm besonders wichtig ist, da sie sehr empfindlich ist. Ein anderer Fachbegriff dafür ist Kernspintomographie. Diese Untersuchung arbeitet mit starken Magnetfeldern und einem Kontrastmittel. Dieses wird über die Nieren ausgeschieden, weshalb vorher der Kreatininwert bestimmt werden sollte. Er zeigt, ob die Nieren gut funktionieren. Für die Untersuchung selbst liegen Sie auf dem Bauch in einer Röhre. Sie dauert ungefähr eine halbe Stunde.

Im Rahmen der Früherkennung wird die Untersuchung einmal pro Jahr durchgeführt. Mehr als 90 Prozent aller erkannten Mammakarzinome seien in der MRT sichtbar gewesen, ergab die Studie des Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs.

Der Nachteil der MRT ist, dass sie falsch-positive Ergebnisse liefern kann, etwa bei sehr dichtem Brustgewebe oder aufgrund von hormonellen Einflüssen. Ein falsch-positives Ergebnis bedeutet, dass eine Untersuchungsmethode Alarm schlägt, obwohl sich anschließend herausstellt, dass kein Brustkrebs vorliegt. Es folgen aber dann weitere Untersuchungen, um den auffälligen Befund weiter abzuklären. Für Betroffene bedeutet dies wiederum viele Ängste und Sorgen. Ärztinnen und Ärzte beurteilen und interpretieren die Ergebnisse aus Ultraschall, Mammographie und MRT daher immer in der Zusammenschau.

Untersuchungsintervalle zur Früherkennung

Vereinfacht lassen sich die empfohlenen Untersuchungen und Untersuchungsintervalle der intensivierten Früherkennung so beschreiben:

UntersuchungsmethodeWie oft?Ab wann?Bis wann?
MRTJährlich25 Jahre70 Jahre
UltraschallHalbjährlich25 Jahre70 Jahre
MammographieAlle ein  bis zwei Jahre40 Jahre70 Jahre

Besprechen Sie immer mit den Spezialistinnen und Spezialisten im Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs, wie Ihr persönliches Früherkennungsprogramm je nach Risikokonstellation aussieht.

DE-68293/2024

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Die Informationen auf dieser Seite können eine professionelle Beratung durch ausgebildete und anerkannte Ärztinnen und Ärzte nicht ersetzen. Auch dienen sie nicht dazu, eigenständig eine Diagnose zu stellen oder eine Therapie einzuleiten.