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Leben mit Gebärmutterkrebs

Redaktion Mamma Mia!

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Leben mit Gebärmutterkrebs
© iStock / biscotto87
Eine Krebserkrankung wie der Gebärmutterkrebs stellt meist das gesamte Leben auf den Kopf. Für den Alltag danach gibt es jedoch einige Strategien, wie Sie Ihr Leben wieder mehr genießen können – 10 Tipps!

Eine Krebserkrankung wie Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) empfinden die meisten
Frauen als tiefen Einschnitt in ihr bisheriges Leben. Viele Dinge verändern sich schlagartig –
nicht nur der Körper, sondern auch zum Beispiel bisherige Sichtweisen und Bewertungen, was
wichtig ist und was nicht. Auch der Blick auf das bisherige und zukünftige Leben ist oft ein
anderer. Viele Frauen teilen ihr Leben in ein „Vorher“ und ein „Nachher“ ein. Aber nicht nur die
Frauen mit Gebärmutterkrebs leiden, sondern oft auch ihre gesamte Familie, manchmal sogar
noch mehr als die Krebskranken selbst.

Auch wenn es kein Patentrezept für das Leben nach der Diagnose einer
Gebärmutterkrebserkrankung gibt, das allen Frauen gleichermaßen hilft – vielleicht probieren
Sie einige dieser Tipps aus und finden „Ihren“ Weg für den richtigen Umgang!

1. Nach der Diagnose Gebärmutterkrebs: Geduld haben

Haben Sie nach einer Gebärmutterkrebs-Diagnose Geduld mit sich selbst und geben Sie sich
und Ihrem Körper und Ihrer Seele Zeit, wieder in Balance zu kommen. Denn eine
Krebserkrankung setzt nicht nur körperlich, sondern auch psychisch viele Reaktionen in Gang
und wirft Probleme auf, die bewältigt sein wollen. Und das gelingt nicht von heute auf morgen. So brauchen viele Frauen einige Zeit, bis sie wieder in ihrem Alltag und manchmal auch Beruf
ankommen. Setzen Sie sich also nicht unter Druck, sondern geben Sie sich so viel Zeit, wie Sie
brauchen. 

2. Energietankstellen suchen – Energieräuber meiden

  • Identifizieren Sie Energiequellen, die Ihnen persönlich Kraft geben. Für fast alle
    Menschen gibt es Orte, Situationen und Menschen, die gute „Energielieferanten“ sind
    und durch die Sie Ihre Energieakkus aufladen können.
  • Meiden Sie umgekehrt möglichst alles, was Ihnen die Energie raubt.
  • Lassen Sie sich nicht gleich wieder von Ihrem Alltag vereinnahmen und versuchen Sie,
    die Anforderungen von anderen so zu begrenzen, wie Sie das für richtig erachten. Sie
    müssen nicht alles umsetzen, was andere von außen an Sie herantragen.
  • Fallen Sie nicht in alte Rollenmuster und Verhaltensweisen zurück, die Ihnen vielleicht
    vorher schon nicht gut getan haben.
  • Überlegen Sie, welche Strategien Ihnen früher in Krisenzeiten geholfen haben und was
    Ihnen Energie gegeben und Freude verschafft hat. Diese Strategien können Ihnen
    vielleicht auch jetzt helfen. Das können Bewegung, Entspannung und gutes Essen, aber auch Musik, Kunst, ein Spaziergang in der Natur mit ihren Farben und Gerüchen oder ein Treffen mit
    Freunden sein.

3. Reden hilft bei einer Gebärmutterkrebserkrankung

Auch die Familie, andere enge Angehörige und Freunde fühlen sich oft hilflos, wenn ein
nahestehender Mensch leidet. Sie würden gerne helfen, wissen aber oft nicht, was sie tun
können. Reden Sie mit anderen und teilen Sie sich mit. Sagen Sie, wie Sie sich fühlen und was
Ihnen gut tun würde. Eine gute und ehrliche Kommunikation führt zu einem besseren
gegenseitigen Verständnis. Dann können Sie auch auf die Unterstützung anderer bauen.

Scheuen Sie sich auch nicht, die Hilfe einer Psychoonkologin oder einer Selbsthilfegruppe in
Anspruch zu nehmen. Sie alle haben viel Erfahrung mit einer Krebserkrankung wie dem
Gebärmutterkrebs und können Ihnen bei allen Fragen, Sorgen, Ängsten und Nöten zur Seite stehen.

4. Nach den Behandlungen beim Endometriumkarzinom: Selbstfürsorge ist wichtig

Die Fürsorge für andere Menschen ist vielen Frauen gut bekannt. Sie kümmern sich oft um die
Kinder, Enkelkinder, Eltern oder Schwiegereltern. Hinter der Selbstfürsorge steckt jedoch der
Gedanke, dass Sie diese Fürsorge auch auf sich selbst anwenden können. Es geht darum, dass
Sie:

  • sich um sich selbst und Ihre persönliche Wünsche und Bedürfnisse kümmern,
  • sich selbst mögen, annehmen und so akzeptieren, wie Sie jetzt sind. nicht mit Ihrem Schicksal hadern und sich nicht die Schuld an der Krebserkrankung
    zuschieben.
  • sich nicht an dem aufhalten, was Ihnen vielleicht im Moment nicht so gut gelingt.

 

Kurz gesagt: Seien Sie gut mit sich selbst! Zusätzlich bedeutet Selbstfürsorge, die eigenen
Grenzen zu kennen, zu stecken, zu wahren und sich selbst zu beschützen. Wenn Sie einmal
genauer darüber nachdenken und den Gedanken verinnerlicht haben, ist die Selbstfürsorge
vermutlich gar nicht so schwer im Alltag umzusetzen. Sie müssen sich nicht ständig für andere
im Alltag aufreiben.

5. Was brauche ICH nach der Diagnose „Gebärmutterkrebs“

Das ist eine sehr persönliche Frage, die nur Sie selbst (und auch nicht immer sofort)
beantworten können. Vielleicht gehen Sie so vor, um herauszufinden, was Sie brauchen:

  • Erstellen Sie eine Liste mit Aktivitäten, die Sie als positiv empfinden. Vielleicht wissen Sie
    dies schon aus der Vergangenheit, aber es können auch neue Dinge sein, die Sie mit
    einer positiven Vorstellung verbinden.
  • Dann probieren Sie die Aktivitäten aus der Liste einfach aus.
  • Beobachten Sie anschließend, ob etwas mit Ihnen geschieht, was passiert und was Sie
    dabei empfinden. Fühlen Sie sich wohl? Dann kann es eine zukünftige Energieressource
    sein.

6. Leben wieder selbst in die Hand nehmen

Die Krebstherapien und unzählige Arztbesuche haben über viele Monate den Takt für Ihren
Alltag vorgegeben. Man kann vermutlich sagen, dass andere und der Gebärmutterkrebs das
Leben für Sie gestaltet haben.

Aber jetzt geht es darum, sich Ihr Leben wieder ein Stück weit zurückzuerobern. Versuchen Sie
es mit Aktivitäten, die Ihnen früher Freude gemacht haben. Aber vielleicht probieren Sie auch
neue Dinge aus, die Sie schon immer interessiert haben? Manche träumen ein Leben lang von
einer Reise in ein bestimmtes Land oder davon, eine neue Sportart oder Sprache zu erlernen.
Oft ergeben sich so auch neue Blickwinkel, Sicht- und Denkweisen.

7. Sexualleben – ein Thema bei Gebärmutterkrebs

Die Behandlungen bei Gebärmutterkrebs bringen körperliche, aber auch seelische
Veränderungen mit sich. Fast jede Frau unterzieht sich einer Operation, bei der die
Gebärmutter, Eileiter und meist auch der Eierstöcke entfernt werden. Das Fehlen dieser
weiblichen Geschlechtsorgane hinterlässt jedoch Spuren, oft auch im Sexualleben.

Viele fühlen sich nicht mehr schön, attraktiv und als „richtige“ Frau. Sprechen Sie diese
Probleme mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin offen an. Sagen, wie Sie sich jetzt fühlen und
vor allem, was Sie sich wünschen. Versuchen Sie, sich selbst so anzunehmen, wie Sie jetzt sind,
und sich im eigenen Körper wohl zu fühlen – dies ist auch die Basis für ein erfülltes Sexualleben.

Gebärmutterkrebs und Sexualität - Tipps
Jetzt lesen!

8. Ernährung bei Gebärmutterkrebs

Was soll ich nach der Diagnose einer Krebserkrankung essen? Diese Frage bewegt viele
Menschen. Ganz allgemein ist nicht nur bei Gebärmutterkrebs eine gesunde, vollwertige und
vielseitige Ernährung empfohlen – nach den Prinzipien der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE). Dazu gehören zum Beispiel viel frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
Auch mehr pflanzliche als tierische Fette sind ratsam sowie mehr Fisch als Fleisch. Vielleicht
holen Sie sich Rat bei einer Ernährungsberatung? Dies könnte auch helfen, wenn Sie
Übergewicht haben und ein normales Körpergewicht erreichen möchten.

9. Sport und Bewegung bei Krebs

Körperliche Aktivität ist bei einer Krebserkrankung wie dem Gebärmutterkrebs wesentlich
besser als sich zu schonen. Das gilt auch, wenn die Krebsbehandlungen wie eine Operation,
Chemotherapie oder Bestrahlung Sie körperlich (und seelisch) sehr mitgenommen haben. Es
geht nicht darum, einen Marathon zu laufen, sondern sich regelmäßig und ausreichend zu
bewegen. Das können flottere Spaziergänge, Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen oder
auch Tanzen sein.

Bewegung besitzt viele positive Effekte. Sie stärkt zum Beispiel Herz, Kreislauf, Knochen und
Gelenke, wirkt Übergewicht entgegen und hebt die Stimmung. Auch bei Fatigue – der
lähmenden Erschöpfung, die viele Krebskranke kennen – ist Bewegung ein gutes Mittel.

Wichtig: Lassen Sie sich vorher ärztlich beraten, welche Sportart für Sie geeignet ist und wie
intensiv der Sport ausfallen darf. Sie sollten sich nicht körperlich überfordern. Übrigens gilt:
Selbst wenn Sie vorher keinen Sport getrieben haben – es ist nie zu spät, damit anzufangen.
Und: Vielleicht suchen Sie sich Mitstreiter, denn in der Gruppe macht Sport mehr Spaß.

Liebe Frauen, wir wissen, dass die Diagnose Endometriumkarzinom für Sie selbst, aber auch für Ihre Angehörigen ein einschneidendes Ereignis ist. Wir möchten Sie daher gerne auf ein virtuelles Beratertreffen aufmerksam machen, bei dem wir Ihnen als Betroffene eine Stimme geben möchten. Ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit sind wertvoll – für andere Frauen mit Gebärmutterkrebs, für das behandelnde Ärzteteam, aber auch für uns! Wir möchten wissen, wie Sie Ihren Alltag meistern und wie das Leben unter der Therapie verläuft. Auf der Basis Ihrer Erfahrungsberichte können wir wiederum dazu beitragen, ein stärkeres Bewusstsein für das Krankheitsbild Endometriumkarzinom zu schaffen. Interessiert? Dann möchten wir Sie herzlich einladen! Hier finden Sie nähere Informationen
Hier entlang!

10. Sozialberatung bei einem Endometriumkarzinom

Die Diagnose Gebärmutterkrebs wirft oft auch sozialversicherungsrechtliche und existenzielle
Fragen auf. Manches können Sie vielleicht nach einer Operation, Bestrahlung oder
Chemotherapie nicht mehr machen. Hilfestellung bieten die Sozialdienste und
Krebsberatungsstellen.

Lassen Sie sich zu Ihrer aktuellen Lage beraten und erklären, auf welche Leistungen Sie
Anspruch haben. Meist finden Sie gemeinsam mit den Sozialberaterinnen Lösungen, die
zukunftstauglich sind. Und das wiederum kann Ängste nehmen.

NP-DE-AOU-WCNT-230018 / (06-2023)

Mit freundlicher
Unterstützung von GlaxoSmithKline

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Die Informationen auf dieser Seite können eine professionelle Beratung durch ausgebildete und anerkannte Ärztinnen und Ärzte nicht ersetzen. Auch dienen sie nicht dazu, eigenständig eine Diagnose zu stellen oder eine Therapie einzuleiten.