Sich bewegen, sportlich aktiv sein – an heißen Sommertagen ist das oft einfacher gesagt als getan. Wenn bei Temperaturen von mehr als 30°C schon bei der kleinsten Anstrengung die Schweißperlen auf der Stirn stehen, dann bleiben eigentlich nur die kühlen Morgen- oder Abendstunden für sportliche Aktivitäten – oder der Sprung ins kühle Nass. Denn Wasser bietet neben der ersehnten Abkühlung viele weitere Möglichkeiten, um sich selbst und Ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun.
Es gibt unzählige Varianten beim Training im Wasser: Aqua Power, Aqua Fun, Aqua Robic, Aqua Jogging, Aqua Cycling, Aqua Boxing, Aqua Pilates oder Aqua Bauch, Beine, Po: Im Wasser geht fast alles, was auch an Land geht – von einfach bis leistungsorientiert, allein oder in der Gruppe. Dabei erfreut sich Aqua Fitness, manchmal auch Aqua Training genannt, einer wachsenden Beliebtheit.
Wasser mit vielen positiven Eigenschaften
Das Element Wasser weckt bei vielen Menschen angenehme Erinnerungen: Sei es an den Schwimmbadbesuch mit anschließenden Pommes in der Kindheit, das Freibad mit hohem Flirtfaktor oder der Urlaub am Meer mit der Familie – alles Gründe, auch heute noch ins Wasser zu steigen.
Darüber hinaus bietet das Wasser zahlreiche gesundheitliche Vorteile: Die Verletzungsgefahr ist im Vergleich zu anderen Sportarten sehr gering. Außerdem verringern sich die Reizempfindlichkeit und das Schmerzempfinden im Wasser.
Gleichzeitig wirkt der Wasserdruck anregend auf das Lymphsystem, was den Stoffwechsel verbessert. Über das Wellenspiel in der Achselhöhle werden die Lymphknoten aktiviert, während der Wechsel von Muskelspannung und -entspannung den Lymphfluss fördert. Dies hilft, einem Lymphstau und somit einem Lymphödem vorzubeugen. Gerade nach einer Brustkrebsoperation, bei der Lymphknoten entfernt wurden, ist das sehr wichtig.
Das Wasser leistet aber noch viel mehr. Es entlastet den Bewegungs- und Stützapparat, also die Muskeln, Gelenke, Wirbelsäule und Bandscheiben. Aufgrund seiner Auftriebswirkung verringert das Wasser das Eigengewicht des Körpers. In schultertiefem Wasser lastet beispielsweise nur noch ein Achtel des Körpergewichts auf Ihren Gelenken.
Auch die Haut profitiert vom Wasser. Der in unterschiedlicher Tiefe wechselnde Wasserdruck und der allgegenwärtige Wasserwiderstand massieren die Haut. Dadurch öffnen und schließen sich die Hautgefäße und die Durchblutung und die Elastizität der Haut verbessern sich.
Man kann davon ausgehen, dass der Energieverbrauch im Wasser höher ist als bei vergleichbarer Belastung an Land. Jedes Training im Wasser ist also auch ein Kraft-, Ausdauer- und Ganzkörpertraining, weil Sie alle Bewegungen gegen den Wasserwiderstand ausführen müssen.
Wasser leitet die Wärme sehr viel besser als Luft. Meist ist die Wassertemperatur niedriger als die Körpertemperatur. Weil der Körper gegen die Abkühlung zusätzlich “anarbeiten” muss, wird die Fettverbrennung weiter angekurbelt.
Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin beim Aufenthalt eines Menschen im Wasser abnimmt. Dies hat ein Entspannungsgefühl zur Folge. Auch der Blutdruck und die Herzfrequenz scheinen im Wasser nicht so hoch anzusteigen wie bei einer vergleichbaren körperlichen Belastung an Land.
Gut zu wissen:
- Wenn Sie an einem Aqua Fitness-Kurs teilnehmen möchten, müssen Sie kein guter Schwimmer oder keine gute Schwimmerin sein. Viele Übungen finden im flachen Becken statt, zum Beispiel in Bewegungsbädern oder Lehrschwimmbecken mit veränderbarem Boden. So können sowohl Schwimmer als auch Nichtschwimmerinnen an den Übungen teilnehmen.
- Ins tiefe Wasser sollten Sie sich nur wagen, wenn Sie sicher schwimmen können.
- Für die Wassertemperatur gilt: Ideal sind 28 bis 30 Grad.
Aquafitness - allein oder in der Gruppe
Aqua Fitness können Sie alleine oder in der Gruppe betreiben. Wenn Sie alleine trainieren, kann dies die Konzentration auf sich selbst fördern. Dagegen stärkt das gemeinsame Erleben in der Gruppe oft die Selbstsicherheit und das Selbstbewusstsein. Neben den eigentlichen Übungen stehen der gemeiname Spaß und die Geselligkeit im Zentrum.
Wenn Sie ins Wasser eintauchen, vermittelt dies eine gewisse Anonymität, weil der Körper unsichtbar im Wasser bleibt. Dies kann Ängste und Hemmschwellen abbauen. So fühlen sich Menschen mit Übergewicht oder Adipositas oft schwerelos, während Personen mit körperlichen Einschränkungen ohne Krücken stehen und sich bewegen können. Auch Narben sind im Wasser unsichtbar.
Die Bewegung im Wasser vermittelt vielen ein positives Körpergefühl, weil die Schwere des eigenen Körpers kaum spürbar ist – er fühlt sich leicht und beweglich an.
Bei Brustkrebs empfohlen
Die verschiedenen Formen von Aqua Fitness sind auch für Menschen mit Brustkrebs eine gute Möglichkeit, um sich zu bewegen. Es gibt jedoch einige Tipps zu beachten:
- Wenn Ihre Haut durch Bestrahlungen oder Operationsnarben (brusterhaltende Operation oder Mastektomie) gereizt ist, sollten Sie die betroffenen Stellen vor dem Kontakt mit dem Wasser gut eincremen.
- Um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten, sollten Sie möglichst tief ins Wasser eintauchen, um den Auftrieb besser auszunutzen.
- Probieren Sie vorsichtig aus, welche Belastung und wie viel Ihnen gut tun. Ein gewisses Maß an Eigenverantwortlichkeit ist also gefragt. Die Belastung lässt sich bei Aqua Fitness immer individuell dosieren.
- Bei Schmerzen sollten Sie das Training unterbrechen beziehungsweise eine Pause einlegen.
- Weniger empfehlenswert sind Geräte, die Sie mit den Armen halten müssen, weil sie die Belastung zusätzlich erhöhen.
- Mit der körperlichen Aktivität können Sie nach Rücksprache mit Ihrem Behandlungsteam beginnen. Die Wundheilung sollte jedoch vorher abgeschlossen sein.
- Wenn Sie Anfängerin oder Anfänger sind, sollten Sie zunächst mit einem Trainer oder einer Trainierin starten, der oder die eine Qualifikation im medizinischen oder sportwissenschaftlichen Bereich besitzt.
- Dann steht einem sportlichen Sommer nichts im Wege.
- trägt zur Rehabilitation nach Verletzungen oder Erkrankungen bei
- fördert die Herz-Kreislauf-Funktion
- verbessert die Atemfunktion, Blutzirkulation und Herzleistung
- stärkt die Muskelkraft und Ausdauer
- besitzt einen positiven Einfluss auf die Psyche: Sport kann vor
Depressionen schützen - kann Erschöpfungszustände verbessern
- fördert die Beweglichkeit, Koordination und Balance
- stärkt die Muskeln des Halteapparats
- hilft, Schmerzen zu reduzieren
- hilft, Gewicht zu reduzieren und den Körper zu straffen

