Mastektomie

Redaktion Mamma Mia!

Mastektomie
© iStock / Olga Shefer

Eine Mastektomie ist die Entfernung einer oder beider Brüste. Erfahren Sie die wichtigsten Fakten über die Gründe, Arten, den Ablauf, die Dauer, Vor- und Nachteile, Nebenwirkungen und Tipps zum Verhalten nach einer Brustamputation.

Eine Mastektomie ist ein operativer Eingriff, bei dem Ärztinnen und Ärzte eine oder beide Brüste (Brustdrüsen) entfernen, manchmal auch zusätzlich die Brustwarze, den Warzenhof und die Haut. Andere Begriffe für die Mastektomie sind Ablatio mammae, Mammaablation oder Brustamputation.

Diese Art der Brust-Operation kommt in verschiedenen Fällen zum Einsatz. Sie kann als Therapie bei Brustkrebs notwendig sein, zum Beispiel wenn der Tumor im Verhältnis zur Brust zu groß ist oder es mehrere Tumorherde in verschiedenen Bereichen der Brust gibt. Dann ist manchmal keine brusterhaltende Operation (BET) möglich und die Brust lässt sich nicht erhalten. Allerdings versuchen Ärztinnen und Ärzte in vielen Fällen, die Brust doch noch zu „retten“ und eine Mastektomie zu vermeiden. Eine Strategie ist es, den Tumor erst mittels Chemotherapie vor der OP (neoadjuvant) zu verkleinern und anschließend brusterhaltend zu operieren. Bei einem Mann mit Brustkrebs ist die Mastektomie immer die operative Behandlung der Wahl.

Eine Mastektomie kann auch eine vorbeugende (prophylaktische) Maßnahme bei erblichem Brustkrebs sein. Manche Frauen (und Männer) tragen eine genetische Veränderung (Mutation) in einem „Brustkrebsgen“ in sich, zum Beispiel im BRCA1- oder BRCA2-Gen. Diese Mutation ist mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs und für einige weitere Krebsarten verbunden. Die Entscheidung für oder gegen eine prophylaktische Mastektomie ist immer sehr individuell. Sie sollten sich informieren, beraten lassen und alle Vor- und Nachteile gut gegeneinander abwägen.

Nach einer Mastektomie ist zu jedem Zeitpunkt eine Brustrekonstruktion möglich, zum Beispiel mit einem Silikonimplantat oder mit Eigengewebe. Auch die Brustwarze und der Warzenvorhof lassen sich heute rekonstruieren oder tätowieren. Manchmal ist der Brustaufbau sogar in der gleichen Operation (der Mastektomie) möglich. Sie erwachen dann nicht ohne Brust, was für manche Frauen eine große Erleichterung ist. Die Brustrekonstruktion ist aber auch zu jedem späteren Zeitpunkt immer möglich. Sie müssen sich also nicht sofort entscheiden.

Arten der Mastektomie

Ärztinnen und Ärzte unterscheiden verschiedene Arten von Mastektomien. Es gibt einseitige (unilaterale) und beidseitige (bilaterale) Mastektomien. Auch der Umfang der Brustentfernung kann unterschiedlich sein. Heute kommen oft OP-Techniken zum Einsatz, bei der Teile der Brust erhalten bleiben.

Art der Mastektomie
Was wird operiert?
Einfache MastektomieEntfernt werden Brustdrüse, Warzenvorhof, Brustwarze und Bindegewebe (Faszie) des Brustmuskels. Die Lymphknoten in den Achselhöhlen und der Brustmuskel verbleiben.
Radikale MastektomieZusätzlich zu Brustdrüse, Haut, Warzenvorhof, Brustwarze, Bindegewebe (Faszie) des Brustmuskels werden die Lymphknoten in der Achselhöhle sowie der Brustmuskel entfernt – diese sehr radikale OP-Methode kommt heute kaum noch zum Einsatz.
Modifizierte radikale MastektomieAnalog der einfachen Brustentfernung, aber die Lymphknoten in der Achselhöhle werden mit operiert.
Hautsparende (engl. „skin-sparing) Mastektomiedie Haut über die Brustdrüse bleibt erhalten.
Brustwarzenerhaltende (engl. „nipple-sparing“) MastektomieBrustwarze und Warzenvorhof bleiben erhalten.

Partielle Mastektomie

eine Teilentfernung der Brustdrüse. Die partielle Mastektomie ist eine brusterhaltende Therapie (BET), bei der unterschiedlich große Teile der Brust entfernt werden: Tumor samt wenig gesundes Gewebe (Lumpektomie), Quadranten (Quadrantektomie) oder Segmente (Segmentresektion).

Ablauf und Dauer der Mastektomie

Eine Mastektomie können Sie in einem zertifizierten Brustzentrum durchführen lassen. Dort arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen (zum Beispiel. Chirurgie, plastisch-ästhetische Chirurgie, Onkologie, Gynäkologie) gemeinsam mit Fachleuten aus anderen Gesundheitsberufen. Sie bringen viel Erfahrung mit der Brustentfernung und der Brustrekonstruktion beziehungsweise mit ihren möglichen Folgen sowie dem Umgang mit. Denn eine Mastektomie kann sich nicht nur auf das Körperbild, sondern auch auf die Psyche auswirken.

Der Ablauf der Mastektomie lässt sich vereinfacht so beschreiben:

  • Die Brust-OP wird unter einer Vollnarkose stationär im Krankenhaus durchgeführt. Es gibt verschiedene Ärztinnen und Ärzte, die eine Mastektomie durchführen, zum Beispiel aus dem Fachgebiet der Chirurgie oder der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie.
  • Bei der Abnahme der Brust wird die Brustdrüse samt Tumor(en) entfernt. Manchmal entnehmen Ärztinnen und Ärzte zusätzlich die Haut, die Brustwarze, den Warzenhof sowie das Bindegewebe (Faszien) des Brustmuskels. Der Brustmuskel selbst bleibt heute in aller Regel erhalten.  
  • Manchmal lässt sich die Mastektomie auch „hautsparend“ durchführen. Dabei bleiben die Brustwarze und der Warzenhof erhalten, wenn an den Schnitträndern keine Krebszellen nachweisbar sind. Die hautsparende OP ist eine Möglichkeit, wenn die Brust in der gleichen OP wieder aufgebaut werden soll. Diese Technik birgt vermutlich kein erhöhtes Risiko für einen Rückfall, berichtet die Patientinnenleitlinie „Brustkrebs“.
  • Nach der Abnahme der Brust wird eine Drainage (ein Schlauch) in das Operationsgebiet eingelegt, manchmal auch mehrere Drainagen. Darüber gelangt das Wundsekret nach außen in einen Behälter.
  • Die Wunde wird durch eine Naht verschlossen. Die Fäden lösen sich anschließend selbst auf, sodass sie nicht gezogen werden müssen.
  • Wenn der Brustaufbau nicht in der gleichen OP stattfindet, verläuft anschließend eine größere Narbe quer über die Brustwand. Diese muss erst verheilen, was einige Wochen dauern kann. Manche Frauen entscheiden sich auch für das Fehlen der Brust und verzichten auf einen Brustrekonstruktion. Kaschieren lässt sich dies zum Beispiel mit Hilfe einer Prothese (genauer Epithese) oder anderen Hilfsmitteln.
  • Die Dauer der OP lässt sich nicht pauschal beziffern, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel, ob die Brust in der gleichen Operation wieder aufgebaut werden soll.
  • Nach der Mastektomie tragen Sie in der Regel einen speziellen, maßgeschneiderten BH mit einer Einlage aus Silikon. Er sorgt dafür, dass die Wunde gut abheilt und sich später keine Haltungsschäden und Probleme an der Wirbelsäule entwickeln. Diesen speziellen BH bekommen Sie auf Rezept. Wenn die Brust in der gleichen OP wieder aufgebaut wurde, zum Beispiel mit einem Silikonkissen, tragen Sie in der Regel einen Kompressions-BH.
  • Die Drainage wird erst gezogen, wenn nur wenig oder kein Wundsekret (Gewebswasser, Blut) mehr abfließt. Dies kann nach einer Mastektomie jedoch einige Tage dauern (meist länger als nach einer brusterhaltenden Operation). Manche Frauen gehen daher mit der Drainage nach Hause und lassen sie erst später entfernen.
  • Die Schmerzen nach der OP sind in der Regel nach zwei Wochen abgeklungen.

 

Nach eine Mastektomie ohne sofortigen Brustaufbau können Sie sich jederzeit überlegen, ob Sie Ihre Brust wieder später wieder rekonstruieren lassen möchten. Es gibt verschiedene Zeitpunkte, Materialien (Implantate, Eigengewebe) und Techniken dafür. Lassen Sie sich ausführlich dazu informieren und beraten. Sie können sich aber auch dafür entscheiden, ohne Brust zu leben. Manche Frauen entscheiden sich sehr bewusst dafür.

Wann ist eine Mastektomie ratsam?

Ärztinnen und Ärzte empfehlen eine Mastektomie zum Beispiel, wenn:

  • ein Tumor im Verhältnis zur Brust sehr groß ist.
  • mehrere Tumorherde in verschiedenen Abschnitten der Brust (Quadranten, analog dem Zifferblatt einer Uhr) gefunden wurden.
  • der Brustkrebs nicht vollständig durch eine brusterhaltende OP entfernt werden konnte (nach der OP sind noch Tumorreste nachweisbar).
  • inflammatorischer Brustkrebs festgestellt wurde – der entzündliche Brustkrebs gilt als sehr aggressiv und gefährlich. Er wächst schnell und breitet sich rasch aus.
  • keine Bestrahlung, die nach einer brusterhaltenden Operation wichtig und ein Standard ist, möglich wäre.
  • Sie selbst eine Mastektomie wünschen.
  • ein Mann an Brustkrebs erkrankt ist.

Nebenwirkungen und Komplikationen einer Mastektomie

Eine Mastektomie kann – wie jede Operation – einige Nebenwirkungen haben und Komplikationen verursachen.

Allgemeine Operationsrisiken sind:

  • Nebenwirkungen der Narkose, zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen im Bereich der Operationswunde
  • Blutergüsse
  • Nachblutungen
  • Schädigung von Nerven und anderem Gewebe
  • Störungen der Wundheilung
  • Spannungsgefühle der Haut
  • Infektionen
  • Blutgerinnsel (Thrombose), Lungenembolie

 

Außerdem können nach einer Mastektomie Bewegungseinschränkungen (Arm, Schulter) auftreten, etwa wenn viele Lymphknoten entfernt wurden. Außerdem kann sich ein Lymphödem entwickeln. Wenn viele Lymphknoten entnommen wurden, kann die Lymphe nicht mehr ausreichend abließen und staut sich. Hier können eine Physiotherapie mit Bewegungsübungen (diese können Sie auch zuhause weiterführen) sowie eine Lymphdrainage hilfreich sein. Auch Empfindungsstörungen sind möglich, wenn Nerven im Rahmen der Brust-OP geschädigt wurden. Zudem können psychische Belastungen nach einer Mastektomie vorkommen.

Verhalten und Tipps nach der Mastektomie

Es gibt einige Tipps zum Verhalten nach einer Mastektomie – einige Beispiele:

  • Schonen Sie sich körperlich, damit die Wunde gut verheilen kann, aber nehmen Sie keine Schonhaltung im Alltag ein. Manche bewegen ihre Schulter und Arme auf der operierten Seite zu wenig oder falsch. Bewegungsmangel, Fehlhaltungen oder eine asymmetrische Körperhaltung kann Schmerzen auslösen.
  • Vermeiden Sie schweres Heben oder ruckartige Bewegungen für ungefähr sechs bis acht Wochen nach der Mastektomie.
  • Tragen Sie Ihren Spezial-BH solange, wie Ihr Behandlungsteam dies empfohlen hat.
  • Schlafen Sie in den ersten Wochen nach der Brust-OP nicht auf dem Bauch oder auf der Seite, sondern zunächst auf dem Rücken. Es sollte kein Druck auf die operierte (oder neu aufgebaute) Brust oder die Operationsnarbe einwirken. Hilfreich können Kissen an jeder Körperseite sein, um ein nächtliches Drehen auf die Seite zu vermeiden.
  • Sie dürfen duschen, aber es sollte kein Wasser an das Wundgebiet kommen, solange die Wunde noch nicht verheilt ist. Achten Sie außerdem darauf, dass der Duschstrahl nicht zu fest ist. Nach dem Duschen tupfen Sie die Brust vorsichtig mit einem weichen Handtuch trocken.
  • Auf Baden sollten Sie für etwa sechs Wochen verzichten. Baden weicht die Haut auf und kann die Wundheilung stören.
  • Trainieren Sie Ihre Muskulatur in den Armen und Schultern, aber vorsichtig. Lassen Sie sich Übungen aus der Physiotherapie zeigen (schon im Krankenhaus) und achten Sie darauf, sie korrekt auszuführen. So kräftigen Sie Ihre Muskulatur und machen sie wieder besser beweglich. Üben Sie auch, wenn Sie wieder zuhause sind.
  • Sport ist nach ungefähr vier bis sechs Wochen wieder möglich, aber fragen Sie Ihre Behandlungsteam vorher.
  • Auf Autofahren sollten Sie in den ersten Wochen nach der OP verzichten, weil das Kurbeln des Lenkrades oder die Betätigung des Schaltknüppels die Heilung der Operationswunde stören kann. Auch der Gurt im Auto kann auf die Wunde drücken.

Vorteile und Nachteile einer Mastektomie

Eine Mastektomie besitzt verschiedene Chancen, birgt aber auch einige Risiken. Die Tabelle zeigt einen Überblick:

Vorteile
Nachteile

Nach der Brustentfernung ist das Risiko, dass der Brustkrebs örtlich zurückkehrt (lokales Rezidiv), etwas geringer als nach einer brusterhaltenden Operation.

Eine Mastektomie hinterlässt eine größere Operationswunde. Die Schmerzen können daher ausgeprägter sein als nach einer brusterhaltenden OP. Innerhalb von zwei Wochen nach der Mastektomie sollten die Schmerzen aber weitgehend abgeklungen sein.
Eine Bestrahlung ist in der Regel nicht notwendig – sie ist nur bei einem erhöhten Rückfallrisiko empfohlen. Somit entfallen auch die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie, zum Beispiel Hautreizungen.

Wenn die Brust in der gleichen Operation der Mastektomie rekonstruiert wird, dauert die OP länger.

Die Brust lässt sich in der gleichen Operation wieder aufbauen. Sie erwachen also nicht „ohne“ Brust. Die Brustrekonstruktion ist aber auch zu jedem späteren Zeitpunkt noch möglich.

Aufgrund des größeren Eingriffs können mehr Komplikationen auftreten (zum Beispiel. Bewegungseinschränkungen, Hautverfärbungen, Blutungen, Wundheilungsstörungen, Infektionen). Womöglich müssen Sie länger im Krankenhaus bleiben und es kann länger dauern, bis Sie sich wieder erholt haben.
Bei einer erblichen Belastung für Brustkrebs kann die beidseitige prophylaktische Mastektomie das Erkrankungsrisiko deutlich senken. Die OP bietet mehr Sicherheit und kann für betroffene Frauen eine Erleichterung sein.

Für eine spätere Brustrekonstruktion nach einer Mastektomie sind weitere Operationen nötig. Auch diese können Komplikationen mit sich bringen.

 Nach einer Brustamputation ist das Stillen nur noch mit der verbliebenen Brust möglich. Dies kann für junge Frauen belastend und eine Einschränkung sein.
 Ohne Brustrekonstruktion kann es optisch sichtbar sein, dass eine Brust „fehlt“. Dies lässt sich allerdings in den meisten Fällen gut kaschieren, wenn Sie dies wünschen.
 Eine fehlende Brust kann langfristig zu Fehlhaltungen führen, weil die Wirbelsäule einseitig belastet wird. Schulter- und Rückenschmerzen können die Folgen sein. Mit sogenannten Epithesen können Sie jedoch Fehlhaltungen und Schmerzen vorbeugen.
 Eine Mastektomie verändert das Körperbild. Dies kann eine psychische Belastung bedeuten. Auch Auswirkungen auf das Sexualleben sind möglich.

Brustrekonstruktion nach Mastektomie

Nach einer Mastektomie ist eine Brustrekonstruktion möglich, wenn Sie dies möchten. Sie können die Brust auch in der gleichen Operation der Brustentfernung wiederherstellen lassen. Dann erwachen Sie aus der Narkose nicht ohne Brust. Ärztinnen und Ärzte versuchen immer, die „neue“ Brust so natürlich wie möglich und ähnlich wie zuvor aussehen zu lassen. Dies gelingt zum Beispiel durch ein Implantat aus Silikon oder mit Eigengewebe (Fett, Muskelgewebe). Die meisten Methoden bringen sehr natürliche und kosmetisch zufriedenstellende Ergebnisse. Der Brustaufbau mit eigenem Gewebe erfordert jedoch weitere Operationen im Anschluss. Lassen Sie sich zu verschiedenen Methoden der Brustrekonstruktion informieren und beraten – dann wählen Sie jene aus, die am besten zu Ihnen passt.

Lebensqualität nach einer Mastektomie

Wie gut die Lebensqualität einer Frau nach einer Mastektomie ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn: Frauen sind individuell sehr verschieden und gehen unterschiedlich mit einer Brustentfernung um. Wichtig ist, dass Sie sich vorher gut über alle Möglichkeiten gut informieren und beraten lassen, auch über die Brustrekonstruktion. Sie sollten anschließend hinter Ihrer getroffenen Entscheidung stehen. Bedenken Sie auch, dass eine Brustrekonstruktion auch zu jedem späteren Zeitpunkt noch möglich ist.

Außerdem macht es eventuell einen Unterschied, aus welchem Grund die Mastektomie durchgeführt wurde. Eine Brustamputation aufgrund einer Brustkrebserkrankung kann anschließend mehr Sicherheit bieten, weil die Gefahr für die Rückkehr des Mammakarzinoms in der operierten Brust gering ist.  Bei einer beidseitigen prophylaktischen Mastektomie fühlen sich Frauen vielleicht ebenfalls erleichtert, weil das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs erheblich sinkt.

Umgekehrt kann eine Mastektomie für Frauen psychisch belastend und einen Einschnitt in ihre „Weiblichkeit“ sein. Die Brüste gelten oft noch als Inbegriff der Weiblichkeit. Die Brustamputation kann somit das weibliche Selbstverständnis, das Körperbild und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, um die fehlende Brust zu kaschieren, zum Beispiel mit sogenannten Epithesen, die in den BH eingelegt werden.

Brustepithesen
© Zhanna Barada

Brustepithesen sind geformte Kissen aus Silikon. Sie werden nicht (wie Brustimplantate) in den Körper eingepflanzt, sondern in den BH eingelegt oder auf die Brustwand geklebt. Die Form und das Gewicht der Epithese sollen möglichst der „normalen“ Brust ähneln. Optisch ist so oft kein Unterschied zu erkennen.

Einige Tipps für die Zeit nach einer Mastektomie:

  • Wenn Sie nach einer Mastektomie seelisch belastet sind, suchen Sie sich psychologische Unterstützung. Fragen Sie zum Beispiel bei Ihrem Behandlungsteam oder den Krebsberatungsstellen nach Adressen.
  • Eine gute Anlaufstelle sind außerdem Selbsthilfegruppen für Brustkrebs. Dort finden Sie Gleichbetroffene, denen es vielleicht ähnlich geht wie Ihnen. Sie können einander helfen und sich gegenseitig unterstützen. Sie haben eventuell Tipps, die nach einer Mastektomie hilfreich sein können.
  • Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene und vielseitige Ernährung. Diese kann zu Ihrem Wohlgefühl beitragen und die Wundheilung unterstützen. Essen Sie zum Beispiel viel frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe.
  • Beginnen Sie langsam mit sportlicher Aktivität. Sie verbessert die Durchblutung, kräftigt die Muskulatur und kann auch die Stimmung heben. Suchen Sie sich eine Bewegungs- und Sportart, die Ihnen Spaß macht (auch Ihr Behandlungsteam dazu fragen).
  • Eine gute Narbenpflege kann dabei mithelfen, dass die Narbe mit der Zeit weniger auffällt. Sie wird weicher und verblasst. Es gibt spezielle Produkte zur Narbenpflege – lassen Sie sich informieren und beraten.

Nachsorgeuntersuchungen nach einer Mastektomie

Nach einer Mastektomie überprüfen Ärztinnen und Ärzte, ob die Wunde gut verheilt, ob es Komplikationen gibt und ob das Ergebnis zufriedenstellend ist. Sagen Sie im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen auch offen, ob Sie selbst zufrieden sind oder ob Sie seelisch belastet sind. Es gibt psychologische Hilfsangebote.

Wenn eine Brustkrebserkrankung der Grund für die Mastektomie war, folgen manchmal (je nach Stadium und Aggressivität des Tumors) noch weitere Behandlungen, zum Beispiel eine Chemotherapie, Antihormontherapie oder Antikörpertherapie (Anti-HER2-Therapie). Wichtig ist es, die Nachsorge bei Brustkrebs regelmäßig wahrzunehmen.

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