Mamma Mia › Brustkrebs › Brustkrebs vorbeugen – so senken Sie Ihr Risiko
Brustkrebs vorbeugen oder verhindern – das wünschen sich wohl die allermeisten Frauen. Es sind aber bis jetzt keine Maßnahmen bekannt, die mit 100-prozentiger Sicherheit vor Brustkrebs schützen könnten. Viele Risikofaktoren für Brustkrebs können Sie nicht selbst beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel das Alter, die Gene, ein dichtes Brustgewebe oder bestimmte gutartige Erkrankungen der Brust.
Allerdings gibt es einige Risikofaktoren für Brustkrebs, auf die Sie sehr wohl einen Einfluss haben. Bis zu einem gewissen Maß können Sie Brustkrebs vorbeugen, wenn Sie diese Faktoren so gut wie möglich ausschalten. Sie liegen meist im Lebensstil – und an diesen können Sie selbst ansetzen. Beispiele: Hoher Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung oder Übergewicht und Fettleibigkeit. Allerdings gilt auch: Selbst Frauen, die alle Tipps beherzigen und sehr gesund leben, können an Brustkrebs erkranken. Denn sie können ihr Risiko nur verringern, aber nicht vollständig auf null absenken.
Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) empfiehlt in ihrem Ratgeber zu Brustkrebs einige Maßnahmen, mit denen Sie Ihr persönliches Brustkrebsrisiko senken können.
Gesunde Ernährung und Bewegung
Wichtig als Krebsschutz ist eine ausgewogene Ernährung nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Eine gesunde, vielfältige und abwechslungsreiche Ernährung bedeutet zunächst eine mediterrane Kost, die aus viel Gemüse, Obst, Fisch und wenig Fleisch mit wenig Fett besteht.
Essen Sie auch viele Ballaststoffe, zum Beispiel aus Vollkornprodukten (Brot, Reis, Nudeln) oder Hülsenfrüchten wie Erbsen, Kichererbsen, Linsen oder Bohnen. Empfohlen sind außerdem pflanzliche Öle statt tierischer Fette, beispielsweise Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Leinöl. Sie enthalten ungesättigte Fettsäuren, die als gesünder gelten. Gesättigte Fettsäuren aus tierischen Fetten sollten Sie dagegen sparsam verzehren oder meiden.
Insgesamt sollten Sie auf eine fettreduzierte Ernährungsweise achten. Verzehren Sie möglichst wenig Fleisch und Wurst. Vermeiden Sie vor allem rotes Fleisch, zum Beispiel Rind, Schwein oder Lamm. Nüsse enthalten zwar viel Fett, gelten jedoch als gesund aufgrund ihrer ungesättigten Fettsäuren.
Alkohol ist laut DGE nicht mehr ratsam, auch nicht in geringen Mengen. Für viele Menschen ist das nicht so einfach umsetzbar, denn ein Gläschen Wein gehört für sie zum Beispiel zu einem gelungenen Abendessen. Versuchen Sie daher, so wenig Alkohol wie möglich zu sich zu nehmen.
Alkohol gilt als Risikofaktor für viele Erkrankungen, auch für Krebsarten wie Brustkrebs. Auch wenn immer mehr Menschen komplett auf Alkohol verzichten und zu alkoholfreien Getränken greifen – der Alkoholkonsum ist in Deutschland nach wie vor hoch. Rund acht Millionen Menschen zeigten hierzulande ein riskantes Trinkverhalten, berichtet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. in ihrem Report 2025.
- Es gibt keine spezielle Anti-Krebs-Diät, die einer Krebserkrankung wie Brustkrebs vorbeugen kann.
- Eine gesunde Ernährung kann nur den Körper und das Immunsystem stärken, aber keiner Krebserkrankung vorbeugen oder sie sogar heilen.
Achten Sie auf genügend Bewegung in Ihrem Alltag. Schützend können sich zum Beispiel flotte Spaziergänge auswirken, am besten drei bis fünf Stunden pro Woche. Mehr Bewegung in Ihren Alltag bringen Sie auch, indem Sie Treppen steigen, statt den Aufzug oder die Rolltreppe zu nehmen, mit dem Rad zur Arbeitsstelle fahren oder zum Supermarkt laufen. Jede Bewegung ist besser als auf dem Sofa zu sitzen.
Laut dem aktuellen Report der Deutschen Krankenversicherung (DKV) sitzen die Menschen in Deutschland jedoch so viel wie nie zuvor: Rund zehn Stunden sind es inzwischen an einem Werktag. Die durchschnittliche Sitzdauer erhöhte sich dem Bericht zufolge innerhalb von zwei Jahren von neun Stunden und 58 Minuten auf etwa zehn Stunden und 13 Minuten, also um etwa eine Viertelstunde. Grund genug also, um aktiv zu werden und in Bewegung zu kommen!
Gewicht im Blick behalten
Falls Sie Übergewicht haben, versuchen Sie einige Kilos abzunehmen und ein normales Körpergewicht zu erreichen – und dann auch zu halten. Vermeiden Sie einen Body-Mass-Index (BMI), der über 25 kg/m2 liegt. Der BMI setzt das Körpergewicht ins Verhältnis zu Ihrer Körpergröße. Ein BMI ab 25 gilt als Übergewicht.
Sie möchten wissen, wie hoch Ihr BMI ist? Die Deutsche Adipositas Gesellschaft bietet auf ihrer Webseite einen BMI-Rechner, mit dem Sie Ihren aktuellen BMI errechnen können.
Abnehmen gelingt meist am besten, indem Sie sich gesund ernähren und ausreichend körperlich aktiv sind. Ein gesundes Körpergewicht ist besonders nach den Wechseljahren wichtig. Der Hintergrund: Das Fettgewebe produziert Östrogene, die nach den Wechseljahren weiter auf die Brustzellen einwirken. Dadurch steigt das Risiko für hormonempfindlichen Brustkrebs. Dies ist eine Brustkrebsart, bei der Hormone das Tumorwachstum befeuern.
Auch bei einer familiären Veranlagung für Typ-2-Diabetes ist ein gesunder Lebensstil mit einer gesunden Ernährung und genügend Bewegung wichtig, um den Ausbruch der Zuckerkrankheit möglichst zu verhindern. Eine gesunde Ernährung hilft dabei mit, Übergewicht zu vermeiden oder abzubauen. In zu hohes Körpergewicht gilt wiederum als wesentlicher Risikofaktor für Diabetes Typ 2. Es gibt Hinweise aus Studien, dass Frauen mit Typ-2-Diabetes auch ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs besitzen. Wenn Sie schon an dieser Form der Zuckerkrankheit erkrankt sind, lassen Sie Ihren Diabetes ausreichend behandeln.
Rauchen Sie nicht und wenn Sie Raucherin sind, versuchen Sie, es aufzugeben. Falls Sie den Rauchstopp nicht allein schaffen, suchen Sie sich professionelle Unterstützung.
Sie möchten mit dem Rauchen aufhören? Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG – früher BZgA) bietet Hilfestellung mit dem Programm „rauchfrei“.
Hormonelle Faktoren berücksichtigen
Zu den schützenden und Brustkrebs vorbeugenden Faktoren gehören auch Schwangerschaften, Geburten oder die Stillzeiten. Diese sind jedoch höchst persönliche Entscheidungen im Leben jeder Frau. Eine Schwangerschaft als Maßnahme, um Brustkrebs zu verhindern, ist kein praktikabler Ratschlag. Auch die Art der Verhütung (z.B. Pille) oder die Anwendung der Hormonersatztherapie, die eine geringfügige Risikoerhöhung bedeuten, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Jede Frau sollte die Vorteile und möglichen Risiken gut abwägen.
Wenn Sie frisch gebackene Mutter geworden sind: Stillen Sie Ihr Baby möglichst lang. Stillen senkt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Geschätzt wird, dass eine Gesamtstillzeit (alle Geburten zusammengerechnet) von 1,5 bis 2 Jahren vor Brustkrebs schützen kann.
Überlegen Sie den Einsatz einer Hormonersatztherapie (HRT) genau, wenn Sie unter bei Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, depressiven Verstimmungen oder Schlafstörungen leiden. Wägen Sie zusammen mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen die Vorteile und Risiken ab. Als kritisch gelten vor allem Hormonersatztherapien mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen.
Regelmäßige Vorsorge nutzen
Die Brustkrebsvorsorge oder Brustkrebsfrüherkennung kann zwar die Entstehung von Brustkrebs nicht verhindern, aber dafür sorgen, dass ein Tumor rechtzeitig entdeckt und behandelt wird. Tasten Sie Ihre Brüste regelmäßig deshalb regelmäßig selbst ab und achten Sie auf ungewöhnliche Symptome wie Knoten in der Brust, Hautveränderungen oder eine eingezogene Brustwarze. Beschäftigen Sie sich mit Ihren Brüsten und schärfen Sie Ihre Aufmerksamkeit.
Nehmen Sie zudem die jährliche Tastuntersuchung in der gynäkologischen Praxis ab dem 30. Lebensjahr wahr. Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme am Mammographie-Screening ab dem 50. Lebensjahr (alle zwei Jahre, bis zum 75. Lebensjahr). Die gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten dafür.
Brustkrebs vorbeugen bei familiärer Veranlagung
Für Frauen und Männer mit einer familiären Veranlagung für Brustkrebs, zum Beispiel aufgrund einer BRCA-Mutation, gibt es mehrere Möglichkeiten, um einem Mammakarzinom vorzubeugen. Intensivierte Früherkennungsmaßnahmen können zwar Brustkrebs nicht vorbeugen, aber Ärztinnen und Ärzte können einen Tumor in der Brust frühzeitig diagnostizieren und behandeln.
Dagegen können prophylaktische (vorbeugende) Operationen das Risiko für Brustkrebs (und Eierstockkrebs) wirksam reduzieren und dem Ausbruch von Brustkrebs vorbeugen. Bei einer familiären Veranlagung wird zudem ein gesunder Lebensstil empfohlen. Wie effektiv eine gesunde Lebensweise die Gefahr verringern kann, untersuchen Forschende derzeit. Auch an vorbeugenden Medikamenten zur Chemoprävention wird geforscht.
Brustkrebs vorbeugen mit der Ernährung – das wünschen sich viele. Es gibt jedoch keine Lebensmittel, die vor Brustkrebs schützen können. Wichtig ist eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, die einen gewissen allgemeinen Krebsschutz bieten kann. Essen Sie zum Beispiel viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Wählen Sie außerdem mehr Fisch als Fleisch und Wurst sowie pflanzliche Öle statt tierischer Fette. Eine gesunde Ernährung kommt dem gesamten Körper zugute und unterstützt das Immunsystem. Starke Abwehrkräfte sind wichtig, um Krebszellen zu erkennen und zu beseitigen.
Forschungen deuten darauf hin, dass Vitamin D für das Brustkrebsrisiko eine Rolle spielen könnte, vor allem jenseits der Wechseljahre. Sicher wissenschaftlich nachgewiesen sind diese Zusammenhänge aber noch nicht. Nach einer Brustkrebsdiagnose könnte sich eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung günstig auf das Rückfallrisiko, die Prognose und die Sterblichkeit auswirken. Daran muss aber noch weiter geforscht werden.
Brustkrebs mit einer OP vorzubeugen – dies ist nur in sehr speziellen Fällen eine Möglichkeit. Eine Operation kommt als prophylaktische Maßnahme in Betracht, wenn durch einen genetischen Test ein familiäres Risiko für Brustkrebs (und Eierstockkrebs) nachgewiesen wurde. Eine vorbeugende Entfernung der Brüste durch eine OP kann das Risiko für Brustkrebs deutlich senken, etwa bei einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation.
Brustkrebs vorbeugen können Sie durch Stillen bis zu einem gewissen Maß. Je länger Sie stillen, desto besser sind Sie vor Brustkrebs geschützt. Das Brustkrebsrisiko sinkt pro zwölf Monate Stillen (Stillzeiten aller Kinder zusammen) um ungefähr vier Prozent. Zu diesen Zahlen kommt die International Agency for Research of Cancer (IARC). Auch Geburten vermindern das Brustkrebsrisiko. Wie genau das Stillen vor Brustkrebs schützt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Die Schutzeffekte des Stillens sind vermutlich auf Veränderungen der Bruststruktur und eine Verringerung der lebenslangen Hormoneinwirkung auf den mütterlichen Organismus zurückzuführen.
Eine Massage empfinden viele Menschen zwar als wohltuend, aber Brustkrebs vorbeugen kann eine Massage nicht. Sie kann die Muskulatur lockern, die Durchblutung in Schwung bringen, die Stoffwechselaktivität erhöhen, den Abtransport von Stoffwechselprodukten fördern und entspannend wirken und zum Stressabbau beitragen. Stress kann sich eventuell indirekt auf das Brustkrebsrisiko auswirken, weil er das Immunsystem schwächt.
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- Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO): Brustkrebs für Patientinnen, Patienten, Angehörige und Interessierte, Patientenratgeber zu den AGO-Empfehlungen 2025, abgerufen am 8.9.2025
- Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Brustkrebs: Risiken und Vorbeugung, und Pressemitteilung: Niedrigere Entzündungsmarker unter Vitamin D-Supplementierung, abgerufen am 8.9.2025
- Deutsche Krankenversicherung, DKV-Report 2025, abgerufen am 9.9.2025
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Jahrbuch Sucht 2025, abgerufen am 9.9.2025
- Deutsche Krebshilfe, Informieren über Krebs, Krebs vorbeugen, abgerufen am 9.9.2025
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