Symptome bei Brustkrebs

Redaktion Mamma Mia!

Frau tastet ihre Brust ab
© iStock / Drazen Zigic

Brustkrebs verursacht im Frühstadium meist keine Symptome, zum Beispiel Schmerzen. Ein Mammakarzinom kann sich durch einen Knoten in der Brust zeigen, den viele Frauen selbst ertasten. Doch es gibt noch weitere Anzeichen.

Die Symptome bei Brustkrebs sind im Anfangsstadium nur wenig charakteristisch. Die meisten Frauen bemerken keine eindeutigen Anzeichen, die auf ein Mammakarzinom hindeuten würden. Ein Knoten in der Brust ist oft der erste Hinweis, dass sich in der Brust etwas verändert hat. Dieses Symptom kann auf Brustkrebs hindeuten, aber auch harmlosere Ursachen haben, etwa eine gutartige Zyste.  Ungefähr neun von zehn auffälligen Knoten seien gutartig, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Auch Änderungen der Brustgröße oder Schwellungen in der Achselhöhle können erste Symptome für Brustkrebs sein.

Allgemein gilt: Suchen Sie bei jeglichen Auffälligkeiten und Veränderungen der Brust zeitnah Ihre gynäkologische Arztpraxis auf und lassen Sie die Symptome abklären. Die WHO empfiehlt, bei Symptomen nicht länger als vier bis acht Wochen bis zum Arztbesuch abzuwarten. Nehmen Sie auch das Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs wahr. Je früher ein Mammakarzinom entdeckt wird, desto besser ist es in der Regel behandelbar und in vielen Fällen auch heilbar.

Knoten oft als erstes Symptom

Ein Knoten in der Brust ist oft das erste Alarmzeichen für Brustkrebs. Viele Frauen ertasten den Knoten selbst. Manche spüren ihn auch in Form eines Widerstands, wenn sie ungewöhnliche Bewegungen ausführen.

Bei jungen Frauen ist zu beachten, dass der Monatszyklus die Beschaffenheit des Brustgewebes beeinflusst. Hormone führen dazu, dass sich das Gewebe in der zweiten Zyklushälfte verdichtet. Dadurch lassen sich manchmal Verhärtungen ertasten, die anschließend von selbst wieder verschwinden.

Zudem können Gynäkologinnen und Gynäkologen Verhärtungen des Gewebes im Rahmen der Tastuntersuchung aufspüren. Diese ist Teil der gesetzlichen Brustkrebsfrüherkennung ab dem 30. Lebensjahr. Auch das Mammographie-Screening kann Veränderungen der Brust in einem frühen Stadium aufspüren.

Schon gewusst?
  • In der Mehrzahl der Fälle bildet sich der bösartige Tumor im oberen äußeren Viertel (Quadrant) der Brust, weil dort die Zelldichte besonders hoch ist (aus jeder Zelle kann Brustkrebs hervorgehen).
  • Dieser Teil der Brust liegt zwischen der Achselhöhle und dem Schlüsselbein.
  • Ärztinnen und Ärzte teilen die Brust oft in Quadranten ein (wie das Zifferblatt einer Uhr). So geben sie auch die Lage und Position eines Tumors an.

Der Knoten in der Brust ruft in der Regel keine Schmerzen hervor. Von außen ist er oft nicht sichtbar – es sei denn, er hat schon eine bestimmte Größe erreicht oder liegt an einer oberflächlichen Stelle. Knoten sind nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft meist erst ab einer Größe von etwa ein bis zwei Zentimetern tastbar. Wenn das Brustgewebe einer Frau sehr knotig ist, lassen sich Verhärtungen allgemein nicht gut ertasten.

Das Aussehen von Knoten lässt sich durch bildgebende Verfahren beurteilen, etwa im Ultraschall oder in der Mammographie (zum Beispiel beim Mammographie-Screening). Ein bösartiger Tumor wächst oft unregelmäßig und kann „ausgefranste“ Ränder haben, während gutartige Knoten wie Zysten oft glatte Ränder besitzen. Das Aussehen des Knotens auf den Aufnahmen kann also Hinweise auf ein Mammakarzinom liefern. Bösartige Knoten bleiben zudem oft an Ort und Stelle und sind nicht verschiebbar. Ein gutartiger Knoten in der Brust ist dagegen meist beweglich und lässt sich verschieben.

Wenn Brustkrebs die Lymphknoten befallen hat (Krebszellen sind dort eingedrungen), können die Lymphknoten verdickt oder vergrößert sein. Daher tasten Ärztinnen und Ärzte auch zusätzlich zu den Brüsten die Lymphknoten ab, um Hinweise auf Brustkrebs zu erhalten.

Hautveränderungen bei Brustkrebs

Auch Hautauffälligkeiten können bei Brustkrebs als Symptom vorkommen. Mögliche Hautveränderungen sind:

  • Die Haut oberhalb des Tumors ist großporig, verdickt, gewellt und besitzt Dellen – ähnlich wie bei der „Orangenhaut“.
  • Anzeichen einer Entzündung, zum Beispiel Rötungen, Schwellungen oder Überwärmung der Haut. Dies kann ein Hinweis auf inflammatorischen Brustkrebs sein.
  • Juckreiz, Nässen, Schuppungen der Brusthaut

Veränderungen der Brustwarze

Brustkrebs kann sich auch durch Symptome an der Brustwarze zeigen. Mögliche Veränderungen der Brustwarzen sind:

  • Die Haut um die Brustwarze schuppt sich.
  • Die Brustwarze ist an manchen Stellen oder komplett eingezogen beziehungsweise einsenkt.
  • Ausfluss aus der Brustwarze: Eine oder beide Brustwarzen sondern manchmal eine klare, bräunliche oder blutige Flüssigkeit ab. Dies ist immer ein Fall für einen sofortigen Besuch in der gynäkologischen Praxis.

Veränderungen der Brustgröße

Die meisten Frauen haben verschieden große Brüste. Allerdings können Veränderungen der Brustgröße oder Verformungen mit Brustkrebs in Verbindung stehen, wenn:

  • der Größenunterschied zwischen den Brüsten neu auftritt.
  • sich nur eine Brust vergrößert.
  • sich eine Brust durch Einziehungen oder Vorwölbungen verformt.
  • sich beide Brüste beim Anheben der Arme unterschiedlich bewegen.

Schwellungen in der Achselhöhle

Geschwollene oder vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle oder um das Schlüsselbein herum können verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Infektion mit Viren oder Bakterien. Geschwollene und schmerzende Lymphknoten sind ein Anzeichen dafür, dass der Organismus mit einem Erreger kämpft.

Schwellungen in der Achselhöhle können aber auch ein Anzeichen dafür sein, dass Krebszellen in die Lymphknoten eingewandert sind und sogenannte Lymphknoten-Metastasen gebildet haben. Dies zeigt, dass sich die Krebszellen vom ursprünglichen Tumor in der Brust gelöst und auf „Wanderschaft“ begeben haben. Verdickte und geschwollene Lymphknoten in der Achselhöhle lassen sich ertasten. Auch im Ultraschall lassen sich die Größe und Beschaffenheit von Lymphknoten beurteilen. In der Regel schmerzen die verdickten Lymphknoten nicht.

Symptome bei Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium

Wenn Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium oder Endstadium ist, wächst er nicht mehr nur in der Brust. Die Krebszellen haben sich dann über die Blut- und Lymphwege im Körper ausgebreitet und weitere Organe und Gewebe befallen. Am häufigsten entstehen Metastasen in der Leber, Lunge und in den Knochen (oft Wirbelsäule), seltener in der Haut oder im Gehirn. Dann betreffen die Symptome auch diese Organe. So kann eine fortgeschrittene Krebserkrankung die Funktion der Organe einschränken, in die der Krebs gestreut hat. Auch allgemeine Symptome wie Müdigkeit und körperliche Schwäche können hinzukommen.

Mögliche Symptome bei fortgeschrittenem Brustkrebs sind:

  • Weiterer Knoten in der Brust
  • Gewichtsverlust, der nicht erklärbar ist
  • Offene Wunden, die nicht abheilen – wenn der Tumor die Haut durchbrochen hat
  • Wasseransammlungen im Arm (Lymphödem) – bei Lymphknotenmetastasen in der Achselhöhle
  • Knochenschmerzen – wenn die Krebszellen die Knochen befallen und Knochenmetastasen gebildet haben
  • Schmerzen im Oberbauch und Gelbsucht – beim Befall der Leber
  • Husten und Atemnot – bei Metastasen in der Lunge
  • Neurologische Symptome – bei Hirnmetastasen, etwa Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit

 

Daneben gibt es noch einige allgemeine Symptome bei fortgeschrittenem Brustkrebs:

  • Anhaltendes Unwohlsein
  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Appetitlosigkeit
  • Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit

Bei einem fortgeschrittenen, metastasierten Brustkrebs gibt es trotzdem noch viele Therapiemöglichkeiten, etwa eine Antihormontherapie, Strahlentherapie oder gezielte Therapien. Besprechen Sie sich mit Ihrem Behandlungsteam, welche Therapien in Ihrem Fall in Frage kommen.

Brustkrebs beim Mann erkennen

Brustkrebs kann auch beim Mann vorkommen. Ein wichtiges Symptom für Brustkrebs beim Mann ist eine Verhärtung in der Brust, die keine Schmerzen verursacht und nur auf einer Seite auftritt. In vielen Fällen bildet sich die Verhärtung im Bereich zwischen der Brustwarze und der Achselhöhle. Auch in der Brust von Männern können sich jedoch gutartige Veränderungen wie Zysten oder Wucherungen des Bindegewebes bilden. Eine tastbare Veränderung muss also nicht gleich Brustkrebs bedeuten.

Ein weiteres Anzeichen, an dem sich Brustkrebs beim Mann erkennen lässt, sind Veränderungen der Brustwarze. Sie kann klare oder blutige Flüssigkeit absondern oder Einziehungen aufweisen. Außerdem können an der Brustwarze Entzündungen oder Wunden vorhanden sein, die nicht abheilen.  Auch geschwollene Lymphknoten in der Achsel können ein Warnsignal sein.

Weil Brustkrebs bei Männern oft nicht vermutet wird und selten ist, wird auch die Diagnose oft erst spät gestellt. Bei ungefähr der Hälfte aller Männer mit Brustkrebs seien die Krebszellen schon in die Lymphknoten der Achsel eingewandert, wenn Brustkrebs festgestellt werde, berichtet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).

In jedem Fall sollten Männer bei allen Auffälligkeiten der Brust ärztlichen Rat suchen. Eine erste Anlaufstelle ist die Hausarztpraxis. Beim Verdacht auf Brustkrebs finden Männer zum Beispiel in einem zertifizierten Brustzentrum Hilfe.

FAQs: Brustkrebs-Symptome

Wie fühlt sich ein Knoten in der Brust an?

Ein Knoten in der Brust fühlt sich oft rundlich, glatt, hart und fest an, ähnlich wie Gummi. Das ist jedenfalls die Erfahrung, die viele Frauen beschreiben, wenn sie einen Knoten in der Brust mit den Händen spüren. Außerdem lässt sich der Knoten oft nicht verschieben und verursacht keine Schmerzen. Gutartige Knoten wie flüssigkeitsgefüllte Zysten sind dagegen beweglich und verschiebbar. Ob sich ein Knoten tasten lässt, hängt übrigens davon ab, wie groß er ist und an welcher Stelle der Brust er sich gebildet hat. Befindet er sich tiefer im Gewebe und ist klein, lässt er sich meist auch nicht mit den Händen erfühlen.

Was sind die ersten Symptome bei Brustkrebs?

Die ersten Symptome bei Brustkrebs können verschieden sein. Oft tasten Frauen einen auffälligen Knoten in der Brust. Auch Hautveränderungen (wie „Orangenhaut“), eine eingezogene Brustwarze, Absonderungen von Sekret aus der Brustwarze oder ein neuer Größenunterschied zwischen beiden Brüsten oder ungewöhnliche Schwellungen in der Achselhöhle können erste Symptome bei Brustkrebs sein. Manchmal ist die Brust auch geschwollen, gerötet und fühlt sich warm an, ähnlich wie bei einer Entzündung.

Wo hat man Schmerzen, wenn man Brustkrebs hat?

Brustkrebs ruft zunächst meist keine Schmerzen hervor. Wenn sich ein Knoten in der Brust gebildet hat, ist dieser meist schmerzlos. Manche Frauen haben aber Schmerzen, wenn sie auf den Knoten drücken. Dies hängt davon ab, wo der Knoten genau wächst. Ein Tumor in einem schmerzempfindlichen Gebiet ist manchmal schmerzhaft.

Welche Symptome treten bei einer Brustkrebsvorstufe auf?

Bei einer Brustkrebsvorstufe treten zunächst meist keine Beschwerden auf. Brustkrebsvorstufen wie das Duktale Carcinoma in situ (DCIS), das in den Milchgängen entsteht. finden Ärztinnen und Ärzte oft zufällig, zum Beispiel bei einer Mammographie. Selten treten ein Knoten oder Ausfluss aus der Brustwarze auf. Auch das Lobuläre Carcinoma in situ (LCIS), das sich in den Drüsenläppchen der Brust bildet, ruft meist keine Symptome hervor. Lobuläre Veränderungen sind sogar noch schwieriger zu finden als DCIS, weil sie in der Mammographie oft nicht sichtbar sind.

Wohin strahlt Brustkrebs zuerst?

Brustkrebs strahlt oder streut zuerst in die Lymphknoten, die in der Nähe des Tumors und in seinem Abflussgebiet liegen. Er kann aber auch in die Leber, Knochen, Lunge und seltener ins Gehirn oder die Haut streuen und dort Metastasen bilden. Krebszellen sind nämlich in der Lage, über die Blut- und Lymphwege weitere entfernte Organe und Gewebe zu erreichen. Dort siedeln sie sich an und vermehren sich – das macht sie so gefährlich. Ein Brustkrebs mit Metastasen ist meist nicht mehr heilbar, aber es gibt noch viele Behandlungsmöglichkeiten.

Ist man bei Brustkrebs müde?

Müdigkeit ist eigentlich kein erstes Anzeichen für Brustkrebs. Allerdings kann man bei Brustkrebs müde sein, wenn sich der Tumor schon weiter ausgebreitet hat und fortgeschritten ist. Dieses allgemeine Symptom der Müdigkeit kann auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten, es ist also nicht typisch für Brustkrebs. Dazu kommen dann weitere Symptome. Bei Brustkrebs und den anschließenden Krebstherapien kann jedoch eine übermäßige körperliche, geistige und seelische Erschöpfung auftreten, die Fatigue. Viele Menschen mit einer Krebserkrankung haben mit der Fatigue zu tun.

  1. Onkopedia, Mammakarzinom, abgerufen am 25.6.2024
  2. Deutsche Krebsgesellschaft, Basisinformationen Krebs, Brustkrebs, abgerufen am 25.6.2024
  3. Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): Tumorarten, Brustkrebs, Symptome und Brustkrebs beim Mann, abgerufen am 25.6.2024
  4. Krebsliga Schweiz, Brustkrebs, abgerufen am 26.6.2024
  5. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): Brustkrebs und metastasierter Brustkrebs, abgerufen am 26.6.2024
  6. Gelbe Liste, Krankheiten, Mammakarzinom – Brustkrebs, abgerufen am 26.6.2024
  7. Deutsche Krebshilfe, informieren über Krebs, Brustkrebs, abgerufen am 26.6.2024
Wissenswertes zu Brustkrebs

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