Gebärmutterkrebs – 14 häufige Fragen und Antworten

Redaktion Mamma Mia!

Fragen und Antworten bei Gebärmutterkrebs
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Zu Gebärmutterkrebs gibt es viele Fragen, etwa zu den Symptomen, der Prognose und den Heilungschancen. Lesen Sie die wichtigsten Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) rund um das Endometriumkarzinom.

1. Was sind die ersten Anzeichen für Gebärmutterkrebs? 

Die ersten Anzeichen für Gebärmutterkrebs können ungewöhnliche Blutungen aus der Scheide sein. Dieses Symptom gilt als Warnsignal, bei dem Frauen unbedingt zeitnah eine gynäkologische Arztpraxis aufsuchen sollten. Die meisten Frauen tun dies auch, weshalb das Endometriumkarzinom in der Mehrzahl der Fälle in einem frühen Stadium entdeckt wird. Eine ungewöhnliche Blutung kann zum Beispiel eine Blutung nach der Menopause sein, der letzten Regelblutung im Leben einer Frau.  

2. Wie hoch sind die Heilungschancen bei Gebärmutterkrebs? 

Die Heilungschancen bei Gebärmutterkrebs lassen sich nicht allgemein beziffern. Eine wichtige Rolle spielen das Stadium und die Aggressivität des Endometriumkarzinoms. Allgemein gilt folgender Zusammenhang: Je früher Ärztinnen und Ärzte Gebärmutterkrebs diagnostizieren, desto höher sind auch die Heilungschancen. In ungefähr 75 Prozent der Fälle wird Gebärmutterkrebs im Frühstadium gefunden – daher ist die Prognose bei dieser Krebsart für viele Frauen gut und die Zahl der Sterbefälle ist vergleichsweise gering.  

3. Wohin streut Gebärmutterkrebs als erstes? 

Gebärmutterkrebs streut meist als erstes in Richtung des Gebärmutterhalses. Die Krebszellen können zudem die Eileiter und Eierstöcke befallen, wenn der Tumor nicht diagnostiziert und behandelt wird. Wenn der Tumor die Gebärmutterwand durchbricht, können sich die Tumorzellen in der Bauchhöhle ausbreiten und sich auf dem Bauchfell und in anderen Organen ansiedeln. Betroffen können die Harnblase, der Enddarm oder auch die Scheide sein.  

4. Wie erkennt man ein Endometriumkarzinom? 

Ein Endometriumkarzinom erkennt man zunächst an ungewöhnlichen Blutungen, die ein wichtiger Hinweis sind. Beim Verdacht auf Gebärmutterkrebs führen Ärztinnen und Ärzte einige Untersuchungen durch, um Gebärmutterkrebs zu erkennen. Dazu gehören zum Beispiel eine gynäkologische Untersuchung, Ultraschalluntersuchung und eine Gebärmutterspiegelung, bei der sich auch Gewebe entnehmen lässt (Biopsie). Hat sich die Diagnose Gebärmutterkrebs bewahrheitet, können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie Informationen darüber liefern, wie weit sich das Endometriumkarzinom schon ausgebreitet hat.  Auch die Bestimmung der molekulargenetischen Eigenschaften von Tumorzellen ist inzwischen ein Standard in der Diagnostik, weil diese Merkmale für die Behandlung von Bedeutung sein können.  

5. Welche Ursachen hat Gebärmutterkrebs? 

Die Ursachen von Gebärmutterkrebs und die genauen Entstehungsmechanismen sind noch nicht ganz aufgeklärt. Bekannt sind aber einige Risikofaktoren, welche die Entwicklung des Endometriumkarzinoms begünstigen. Ein wesentlicher Risikofaktor ist das Alter, aber auch hormonelle Einflüsse (zum Beispiel Hormonersatztherapie, Tamoxifen bei Brustkrebs), Kinderlosigkeit, Krankheiten (zum Beispiel Diabetes mellitus), Übergewicht und Fettleibigkeit sowie die Gene (zum Beispiel Lynch-Syndrom) können an der Entstehung beteiligt sein. Bekannt sind übrigens auch einige risikosenkenden Faktoren, die bis zu einem gewissen Maß vor Gebärmutterkrebs schützen können. Ein Beispiel ist die Einnahme oraler Verhütungsmittel.  

6. In welchem Alter tritt Gebärmutterkrebs auf? 

Gebärmutterkrebs tritt meist erst in höherem Alter auf. Das gilt auch für viele andere Krebsarten, weil das Alter ein wichtiger Risikofaktor für eine Krebserkrankung ist. Das mittlere Erkrankungsalter für Gebärmutterkrebs liegt bei 67 Jahren, so das Robert Koch-Institut (RKI). Allerdings können auch deutlich jüngere Frauen an Gebärmutterkrebs erkranken, wenn ein erbliches Tumorsyndrom vorliegt. Ein Beispiel ist das Lynch-Syndrom. Es ist mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterkrebs und noch einige weitere Krebsarten verbunden.  

7. Wie lange lebt man mit Gebärmutterkrebs? 

Wie lange man mit Gebärmutterkrebs lebt, lässt sich nicht allgemein sagen. Ein wesentlicher Faktor für das Überleben ist, dass der Tumor in der Gebärmutter möglichst frühzeitig entdeckt und ausreichend behandelt wird. Das Robert Koch-Institut (RKI) nennt folgende Zahlen für 2022: Fünf Jahre nach der Diagnose Gebärmutterkrebs sind 78 Prozent der Frauen noch am Leben, nach zehn Jahren sind es 75 Prozent. Die Prognose ist also günstig. Ende 2020 lebten etwa 145.900 Frauen in Deutschland, die in den vergangenen 25 Jahren an Gebärmutterkrebs erkrankt waren. 

8. Ist Gebärmutterkrebs gut heilbar? 

Gebärmutterkrebs ist in vielen Fällen gut heilbar. Allerdings hängen die Heilungschancen vom Stadium und der Aggressivität des Endometriumkarzinoms ab. Auch die molekularen Eigenschaften von Krebszellen können die Prognose beeinflussen. Wenn Gebärmutterkrebs früh diagnostiziert und behandelt wird, verbessern sich meist auch die Heilungschancen. Zum Einsatz kommen verschiedene Krebsbehandlungen, zum Beispiel eine Operation, Strahlentherapie oder Chemotherapie. Sie sollen das Rückfallrisiko – die Gefahr für ein Rezidiv – senken.   

9. Welche Überlebenschance habe ich bei Gebärmutterkrebs und wie hoch ist die Sterberate? 

Die Überlebenschance bei Gebärmutterkrebs ist im Vergleich zu einigen anderen Krebsarten gut. Die Zahl der Sterbefälle fällt mit etwa 2.734 pro Jahr eher gering aus, wie das Robert Koch-Institut berichtet. Einige weitere Zahlen: Etwa eine von 50 Frauen muss im Lauf ihres Lebens damit rechnen, an Gebärmutterkrebs zu erkranken (jährlich erhalten gut 10.700 Frauen in Deutschland neu die Diagnose Endometriumkarzinom). Eine von 200 Frauen stirbt an ihrem Gebärmutterkrebs. Manchmal kann Gebärmutterkrebs also auch tödlich sein.    

10. Wie schnell wächst Gebärmutterkrebs? 

Wie schnell Gebärmutterkrebs wächst und sich ausbreitet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielt die Aggressivität der Krebszellen. Manche Tumoren in der Gebärmutter sind aggressiv, wachsen schnell und breiten sich rasch aus. Meist wächst das Endometriumkarzinom jedoch langsam. Weil der Gebärmutterkrebs in der Mehrzahl der Fälle im Frühstadium entdeckt wird, haben sich noch keine Metastasen gebildet. Dann gilt der Krebs prinzipiell als heilbar 

11. Welche Lebenserwartung habe ich bei Gebärmutterkrebs ohne Behandlung? 

Wie hoch die Lebenserwartung bei Gebärmutterkrebs ohne Behandlung ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Ohne Behandlung kann sich das Endometriumkarzinom ausbreiten und andere Organe und Gewebe befallen. Haben sich Metastasen gebildet, ist die Lebenserwartung in der Regel eingeschränkt. Krebsbehandlungen können das Überleben in der Regel verlängern.  

12. Was bedeutet Gebärmutterkrebs im Endstadium? 

Ein Gebärmutterkrebs im Endstadium ist schon sehr weit fortgeschritten. Der Tumor hat sich schon auf benachbarte Organe ausgebreitet (zum Beispiel Harnblase, Darm) und schränkt ihre Funktion immer weiter ein. Dies macht sich durch verschiedene Symptome und Beschwerden bemerkbar. Ein Endometriumkarzinom im fortgeschrittenen beziehungsweise metastasierten Stadium gilt als nicht mehr heilbar, aber behandelbar. Zum Einsatz kommen palliative Krebsbehandlungen, welche die Beschwerden lindern, die Lebensqualität verbessern und die Lebenszeit verlängern sollen. 

13. Welche Schmerzen hat man bei Gebärmutterkrebs? 

Bei Gebärmutterkrebs können – je nach Stadium der Krebserkrankung  Schmerzen vorkommen, zum Beispiel im Bereich des Beckens und Bauchraums. Ein Endometriumkarzinom kann neben der Gebärmutter auch die Eierstöcke, Eileiter, Harnblase oder den Darm befallen. Auch Rückenschmerzen sind möglich, wenn sich der Tumor ausgebreitet hat und die Schmerzen in den Rücken ausstrahlen. 

14. Ist ein Tumor in der Gebärmutter immer bösartig? 

Ein Tumor in der Gebärmutter ist nicht immer bösartig. Es kann sich zum Beispiel um ein gutartiges Myom handeln. Das sind gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter, die relativ häufig vorkommen.  Fachleute schätzen, dass etwa 40 bis 80 Prozent aller Frauen Myome haben. Sie können unterschiedlich groß sein und – je nach Größe – verschiedene Beschwerden hervorrufen. Nach den Wechseljahren bilden sich Myome in der Regel zurück. Die Annahme, dass sich aus Myomen in seltenen Fällen bösartige Tumoren des Bindegewebes (sogenannte Sarkome) entwickeln können, hat sich nicht bestätigt. 

  1. Robert Koch-Institut (RKI): Krebsarten: Gebärmutterkörperkrebs, abgerufen am 21.11.2024
  2. Krebsliga Schweiz: Krebsarten, Gebärmutterkörperkrebs, abgerufen am 21.11.2024
  3. Deutsche Krebsgesellschaft: Krebsarten, Gebärmutterkörperkrebs, Erkrankungsverlauf, abgerufen am 21.11.2024
  4. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), Myome der Gebärmutter, abgerufen am 21.11.2024 

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